0272 - Der Dämonenjäger
zurück, während sich Hans schützend vor seine Frau gestellt hatte..
Ich mußte mich schnell entscheiden, wen ich mir vornehmen sollte. Die Familie. Die Menschen waren nicht so kampferprobt wie mein Freund, von dem ich glaubte, daß er es trotz der Bedrohung schaffen würde.
Einem gewaltigen Schwertstreich konnte Hans Kugler nicht mehr völlig ausweichen. Der Barbar hatte den Schlag schräg angesetzt, von oben nach unten fuhr er auf den Familienvater zu, ich hörte nicht nur seinen Schrei, sondern auch den seiner Frau und des Jungen.
Am Arm und an der Schulter war Hans Kugler getroffen worden. Dort hing die Kleidung in Fetzen, während aus der langen Wunde das Blut strömte, der Mann taumelte und sank zu Boden.
Ich schleuderte das Schwert, als sich der Wilde über Hans Kugler beugte.
Von der Seite her wirbelte die Waffe auf ihn zu. Sie traf nicht mit der Spitze, sondern hieb mit der flachen Seite gegen seinen Körper.. Der Treffer warf ihn zu Boden.
Als er sich drehte, um wieder auf die Beine zu kommen, hatte ich die Distanz mit zwei gewaltigen Sprüngen überbrückt, stand neben ihm und holte zu einem Fußtritt aus, der ihn noch in derselben Sekunde am Kinn traf.
Fast schien es, als würde er aus dem Gras gehoben werden. Ein röchelnder Laut drang aus seinem Mund, seine Augen bekamen einen glasigen Ausdruck, und er blieb in verkrümmter Haltung bewußtlos liegen.
Frau Kugler hatte die Arme um den Hals ihres Mannes geschlungen.
Daneben stand Peter. Er weinte ebenso wie seine Mutter.
Suko hatte den anderen noch immer nicht überwältigen können. Die beiden schritten über die Lichtung. Der Wilde ging vor, und in dem gleichen Tempo zog sich mein Freund zurück.
Plötzlich tat Suko etwas Wahnsinniges. Für mich jedenfalls sah es so aus. Er wirbelte vor und paßte genau in die Lücke zwischen den beiden Kurzschwertern.
Dann war er am Mann.
Seine Hände wurden ebenfalls zu Waffen, und sie trafen den wilden Krieger zweimal.
Ich hörte noch das Klatschen der Schläge, als der Kerl bereits zusammenbrach und nicht mehr an seine Waffen dachte. Vor Sukos Füßen blieb er liegen.
Der Inspektor bückte sich, nahm die beiden Kurzschwerter an sich und klemmte sie hinter seinen Hosengürtel. »Willst du auch eins?« fragte er mich.
Ich nahm Sukos Angebot gern an. Es war zwar leichter als das große Schwert, dennoch ein gewisser Ballast. Ich wollte aber nicht auf die Waffe verzichten. Wer konnte denn voraussagen, was uns noch alles bevorstand?
Die drei waren besiegt. Wir lebten noch. Doch um Hans Kugler mußten wir uns kümmern.
Als ich mir die Wunde anschaute, verzog sich mein Gesicht bedenklich.
Das sah böse aus. Der Mann mußte zu einem Arzt, denn der Schwerthieb hatte ihm den Arm von oben nach unten aufgeschnitten.
Zwar nicht sehr tief, dennoch mußte die Wunde verarztet werden.
»Er wird verbluten«, flüsterte Elke Kugler. Sie schaute uns aus bittenden Augen an. »Tun Sie was, ich…ich…«
Suko nickte. »Klar wir werden etwas tun«, erwiderte er, packte das Hemd des Mannes am Kragen und riß es in zwei lange Fetzen. »Damit können wir ihm einen Notverband anlegen.«
»Und der hält?«
»Das will ich hoffen.« Suko lächelte, bevor er sich an die Arbeit machte.
Er konnte das besser als mancher Sanitäter und arbeitete sehr geschickt.
Das Gesicht des Mannes war verzogen. Er mußte ungeheure Schmerzen haben. Das Gesicht glänzte naß. Die Finger der Frau strichen über seine Wangen, und Elke sprach auch beruhigend auf ihren Mann ein. Mit einem Hemd kam Suko nicht aus. Ich spendierte meines ebenfalls, und auch der Chinese riß das seine in Streifen.
Er wischte sich über die Stirn und schaute zufrieden auf sein Werk. »Das wird hoffentlich reichen«, sagte er. »Wenigstens für eine Weile.«
»Und dann?« fragte die Frau.
Suko hob die Schultern. »Was soll ich dazu sagen? Wir müssen erst einmal abwarten.«
Sie schüttelte den Kopf. »Abwarten und warten. Wie denn? Bis die Zeiten sich wieder geändert haben.«
»Zum Beispiel.«
»Können Sie das steuern?«
Da wußte Suko auch keine Antwort mehr. Er warf mir einen hilfesuchenden Blick zu, etwas anderes konnte ich auch nicht sagen.
»Vielleicht sollten wir so rasch wie möglich zur Burg gehen«, schlug ich vor. »Sie ist ja in der Gegenwart mit in diese Zeit hineingeschleudert worden und auch mit dem Inventar. Dort werden wir bestimmt etwas finden, um Ihrem Mann helfen zu können.«
Elke Kugler nickte. »Sicher, das hört sich gut an. Ich
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