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0272 - Um null Uhr schnappt die Falle zu

0272 - Um null Uhr schnappt die Falle zu

Titel: 0272 - Um null Uhr schnappt die Falle zu Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Um null Uhr schnappt die Falle zu
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mir. Ich kannte ihn aus der Zeit, da er für Jack Trenard gearbeitet hat. Damals war er nur ein kleiner Fisch, aber das war ich vor fünf Jahren auch noch, nur habe ich mich hoch geboxt, während Anderson immer eine Niete geblieben ist. Er kreuzte also hier auf, druckste herum 20 und fragte mich schließlich, wie viel mir ’ne Handgranate wert wäre. Ich antwortete ihm, eine einzelne Handgranate sei überhaupt nichts wert, ausgenommen als Feuerwerkskörper zu Silvester. Er rückte damit heraus, er könne eine ziemlich umfangreiche Ladung davon besorgen. Ich zeigte Anderson die kalte Schulter, aber nur ein wenig. Damals glaubte ich noch nicht recht, dass er wirklich der Besitzer der Dinger sei. Ich dachte, es handele sich um ein Vermittlungsgeschäft, bei dem er ein paar Prozente verdienen wolle. Erst eine ganze Woche später erfuhr ich durch einen Zufall, dass auf der Straße zwischen Sufferin und Port Jervis ein Militärlaster verunglückt sei. Ich reimte mir die Geschichte zusammen, fuhr nach Booth Village hinaus, um Anderson ein Angebot zu machen. Ich traf einen völlig veränderten Anderson an. Der Junge saß auf hohem Roß. Als ich ihm fünf Dollar pro Knallbonbon anbot, wenn er mir die ganze Ladung überließe, lachte er nur. Ich ging auf sieben, acht, zehn Dollar hoch. Er lachte nicht mehr, aber er sagte, er müsse es sich überlegen. Er würde in den nächsten Tagen nach New York kommen und mir Bescheid geben. Er kam tatsächlich drei Tage später, setzte sich großspurig in den gleichen Sessel, in dem du jetzt sitzt, G-man, trank meinen Whisky und erklärte, bei einem Stückpreis von fünfundzwanzig Dollar könnte ich die Ladung haben. Ich schmiss ihn raus, holte ihn wieder rein, brüllte ihn an und sagte ihm, dass fünfzehn Dollar mein letzter Preis sei. In Anbetracht von Mads Fäusten gab er klein bei, sagte, ich solle ihm einen Scheck geben, und sobald er das Geld besäße, würde er mir sagen, wo ich die Granaten holen könnte. Natürlich gab ich ihm keinen Scheck. Wir verabredeten ein Treffen für den nächsten Abend. Ich wollte mit Bargeld kommen, er mit einer Wagenladung Handgranaten, aber er versetzte mich und erschien nicht. Leider ließ ich noch zwei Tage verstreichen. Ich sagte ja schon, dass ich an dem verdammten Explosionskram nicht besonders interessiert war, aber dann kamen mir doch Bedenken. Ich machte mich nach Booth Village auf den Weg, und in Andersons Laden stießen wir zusammen. Seitdem habe ich Anderson nicht mehr gesehen, und ich war ganz froh, dass aus dem Geschäft nichts geworden war. Ich mache nicht gern Geschäfte mit Burschen, denen das FBI schon auf den Fersen sitzt. Kurz und gut, G-man, nicht ich bin der Mann, zu dem Shandy Anderson gestern Nacht kam, und der ihn prompt aus dem Weg räumte. Dieser Mann dürfte der gleiche Bursche sein, dem er die Granaten verkaufte, für mehr als fünfzehn Dollar pro Stück.«
    »Die Story kann stimmen, aber das ist nicht sicher.«
    »Du kannst Mad und Rico fragen. Sie waren bei der letzten Unterredung zwischen Anderson und mir zugegen.«
    »Verlass dich darauf, dass wir sie fragen werden!«
    »Noch einmal, G-man. Ich bin die falsche Adresse. Tretet nicht zu lange auf mir und meinen Leuten herum! Strengt euch lieber an, den Jungen zu finden, der jetzt auf dreißig Kisten voller Handgranaten sitzt. Wenn der Bursche anfängt, die Kisten aufzumachen und mit den Eiern um sich zu werfen, kann das für ’ne Menge Leute unangenehm werden.«
    »Für wen, zum Beispiel?«
    Murphy schielte mich über Seine Zigarre hinweg an.
    »Für mich, zum Beispiel!«, brüllte er in einem Wutanfall. »Ich wollte den Dreck doch nur kaufen, damit ihn nicht ein anderer in die Pfoten bekommt.«
    Phil, der bisher geschwiegen hatte, grinste entzückt.
    »Ich verstehe, großer Boss«, sagte er. »Du hast Angst, die liebe Konkurrenz könnte dir ein paar von den Dingern unter dein kostbares Bett rollen.«
    Der Gangster stand auf. Mit großen Schritten lief er im Raum auf und ab.
    »Ja«, schrie er. »Ein paar Lumpen sind schon lange scharf darauf, auf meine Kosten große Leute zu werden. Bis jetzt haben sie sich nicht getraut, aber wenn einer von ihnen, gleichgültig, ob es Pat Shoeman, Hank Thrill oder Andrew Wysh ist, Besitzer von Andersons verdammter Ladung ist, dann geht der Krieg los.«
    »Pat Shoeman, Hank Thrill und Andrew Wysh«, wiederholte ich. »Wer noch?«
    Murphy war zum Fenster marschiert. Er wandte uns den Rücken zu.
    »Vielleicht noch Fred Further«, sagte

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