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0272 - Um null Uhr schnappt die Falle zu

0272 - Um null Uhr schnappt die Falle zu

Titel: 0272 - Um null Uhr schnappt die Falle zu Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Um null Uhr schnappt die Falle zu
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aufleuchten. Der Taxifahrer trat seinerseits instinktiv auf die Bremse, aber ich zischte: »Weiterfahren! Fahren Sie an dem Chevrolet vorbei und halten Sie erst, wenn ich es Ihnen sage.«
    Er gehorchte. Ich rutschte von den Polstern herunter und zog den Kopf ein. »Nächste Straße rechts!«, rief ich dem Chauffeur zu, und dann, als er eingebogen war: »Stop!«
    Ich stieg aus, gab ihm zwanzig Dollar. »Passen Sie auf, Freund!«, sagte ich hastig. »Fahren Sie zum nächsten Fernsprecher, rufen Sie das FBI an und verlangen Sie Phil Decker. Sollten Sie ihn nicht erreichen können, sprechen Sie mit irgendeinem anderen Kollegen. Sagen Sie meinem Kollegen, Jerry Cotton befände sich in der 19th Street irgendwo in der Gegend von Nr. 590. Sie sollen ein paar Leute schicken, gut bewaffnet, aber sie sollen ohne Sirenengeheul kommen, sondern schön leise und unauffällig. Erst, wenn es Krach gibt, sollen Sie eingreifen. Verstanden?«
    »Klar, G-man. Ich erledige es.«
    »Hoffentlich, Freund, sonst müssen Sie sich am Tag meiner Beerdigung Vorwürfe machen.«
    Er grinste. »Hals- und Beinbruch, G-man!«
    Ich ging zur 19th zurück, fasste zur Vorsicht nach der Pistole und vergewisserte mich, dass sie locker im Halfter saß, und marschierte dann mit großen Schritten auf den Chevrolet zu.
    Lil Marrow saß natürlich nicht mehr im Wagen. Ich sah mir das Haus an, vor dem sie die Mühle geparkt hatte. Es war eine gewöhnliche Mietskaserne. Hinter vielen Fenstern brannte Licht. Mir schien es unwahrscheinlich, dass die Frau in dieses Haus gegangen sein sollte. Ich drehte mich um.
    Auch das gegenüberliegende Haus war ein Bau voller Mietwohnungen, aber daneben erhob sich eine mannshohe Mauer, in die ein großes, verrostetes Tor eingelassen war.
    Ich überquerte die Straße. Über dem Tor ragte ein Firmenschild, das teilweise zerbrochen war. Die Buchstaben waren verwaschen und unleserlich.
    In das große Tor war eine Tür für Fußgänger eingelassen. Es stand offen. Ich beugte mich vor, blickte hindurch. Es war zu dunkel, als dass ich Einzelheiten hätte erkennen können. Es schien sich um einen Hof zu handeln, dessen Seiten von den, hohen Mauern der großen Wohnhäuser gebildet wurden. Am Ende des Hofes konnte ich die Umrisse eines niedrigen, lang gestreckten Gebäudes erkennen.
    Ich nahm die Pistole in die Hand, den Finger am Abzug und den Daumen am Sicherungsflügel.
    Als ich drei oder vier Schritte getan hatte, erkannte ich einen schwachen Lichtschimmer an einer Stelle des lang gestreckten Gebäudes.
    Ich überquerte den Hof rasch, stieß an die Mauern des Baus und sah, dass das Licht nur aus einem schmalen Spalt eines offenbar verhängten Fensters drang. Sehr vorsichtig presste ich das Ohr gegen das Fenster, konnte aber nichts hören als ein Gewirr von Stimmen.
    Es musste einen Weg in den Bau geben. Ich tastete mich die Mauer entlang, erfühlte eine Öffnung, die offenbar früher einmal ein Fenster gewesen war.
    Ich schob die Pistole in die Tasche, zog mich vorsichtig in die Öffnung hinein und ließ mich auf der anderen Seite ebenso vorsichtig hinabgleiten. Ich landete auf einem Holzfußboden. Wieder sah ich einen Lichtschimmer.
    Er drang unter einer Tür hervor. Als ich mich näher heranschlich, sah ich, dass die Tür nicht vollständig geschlossen, sondern nur angelehnt war.
    Ich presste das Ohr gegen den Spalt. Für einen unbeteiligten Beobachter hätte das ungefähr so ausgesehen, als belausche ein Dienstmädchen den Streit der Herrschaften.
    Irgendetwas wie ein Streit schien auch drinnen stattzufinden, denn eine Männerstimme sagte: »… euch verrechnet! Eure verdammte Gier hat alles platzen lassen. - Okay, jetzt jage ich euch in die Hölle.«
    Die Stimme einer Frau, eine angstgepeinigte Stimme, flehte: »Lass uns doch laufen! Die G-men sind dir auf den Fersen! Du…«
    »Ach, halt den Mund!«
    Die Frau schrie auf: »Lass mich gehen! Ich will nicht…«
    Ein klatschender Schlag, gefolgt von einem schweren Fall, schnitt das Schreien der Frau ab.
    »Du sollst den Mund halten!«, wiederholte der Mann. Die Frau wimmerte nur noch, und der Mann fuhr fort: »Euch laufen lassen? Ich denke nicht daran. Auf dem kürzesten Weg würdet ihr zu den Bullen rennen und euch ihre Milde damit erkaufen, dass ihr mich kurzerhand verpfeift!«
    Eine andere Männerstimme rief weinerlich: »Bestimmt nicht! Du kannst dich auf uns verlassen!«
    Der andere knurrte einen Fluch. Dann sagte er höhnisch: »Ich habe vielleicht noch ’ne Chance,

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