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0273 - Unter den Gletschern von Nevada

Titel: 0273 - Unter den Gletschern von Nevada Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Es gab unzählige unterirdische Korridore und Tunnel, die Stadt und Raumhafen miteinander verbanden. Der größte Teil davon war eingestürzt oder mit Eis gefüllt. Redhorse jedoch, der anscheinend unter allen Umständen die Stadt finden wollte, ließ sich davon nicht aufhalten. Wir irrten durch dieses Labyrinth aus Gängen und Räumen. Oft genug bewegten wir uns im Kreis. Redhorse war jedoch ein findiger Kundschafter. Er fand immer wieder Wege, um uns an gefährlichen Stellen vorbeizuführen.
    Es waren schon einige Stunden verstrichen, als Brank zu mir sagte: „Den Rückweg werden wir nicht mehr finden, Surfat."
    An diese Möglichkeit hatte ich überhaupt noch nicht gedacht. Trotzdem hatte Brank recht. Wie sollten wir uns in diesem Gewirr von Gängen zurechtfinden, wenn wir zur Umkehr gezwungen waren?
    Angenommen, eine riesige Eiswand würde uns den weiteren Weg versperren, was sollten wir dann tun? Bis wir den Fernsteuerturm wieder fanden, würden wir längst verhungert sein. Zu verdursten brauchten wir nicht, denn es war kein Problem, Eis aufzutauen.
    „Wir werden irgendwo in der Stadt einen Weg an die Oberfläche finden", sagte ich zu Brank. Es war ihm anzusehen, daß er mir nicht glaubte. Ich beeilte mich, um aus dem Lichtstrahl seines Scheinwerfers zu kommen Einige Minuten später stießen wir auf ein Hindernis, das die entfesselte Natur nicht geschaffen hatte. Der breite Gang, durch den wir uns bewegten, war mit Metallplatten abgesperrt.
    Don Redhorse untersuchte das Hindernis. „Diese Absperrung wurde in aller Eile gebaut", stellte er nach einer Weile fest. „Sie sollte entweder das Eis oder unbekannte Eindringlinge daran hindern, in die Stadt zu gelangen."
    „Ich kann mir nicht vorstellen, daß sich die Haluter dadurch aufhalten ließen", meinte Papageorgiu.
    „Natürlich nicht", stimmte Redhorse zu. „Wir dürfen jedoch nicht vergessen, daß die Lemurer verzweifelt waren. Sie ahnten, daß ihr Ende gekommen war. Aber wenn sie den halutischen Waffen entgingen, bestand noch immer die Gefahr, daß sie ein Opfer der Gletscher wurden."
    Wir stellten uns nebeneinander auf und brannten mit unseren Waffen ein Loch in die Panzerung. Wir warteten, bis das Metall abgekühlt war, dann krochen wir durch die gewaltsam geschaffene Öffnung.
    Auf der anderen Seite gab es ebenfalls kein Licht, aber der Gang war frei von Hindernissen.
    „Es kommt mir so vor, als sei es hier ein bißchen wärmer als auf der anderen Seite der Absperrung", sagte Doutreval.
    „Dafür ist die Luft schlechter", bemerkte Brank verdrossen.
    Ununterbrochen leuchteten wir mit unseren Scheinwerfern die nähere Umgebung ab. Nichts deutete darauf Mn, daß es hier noch Leben gab. Ab und zu stießen wir auf kleinere Kontrollstationen. Es genügte, das Innere einer dieser Stationen zu untersuchen. Überall auf den Maschinen und Tischen lag Staub. Keines der an die Hauptenergieleitungen angeschlossenen Geräte arbeitete noch. Das bewies uns, daß es hier keine Energiezufuhr mehr gab. Die Kraftstationen Godlars schienen sämtlich ausgefallen zu sein.
    „Wir müssen irgendwie in die tieferen Bunkerstädte gelangen", sagte Redhorse. „Hier werden wir nichts anderes finden als verlassene Häuser und Skelette längst verstorbener Lemurer."
    An seinem Ende verbreiterte sich der Gang zu einem riesigen Platz, dessen Decke von Eis gebildet wurde. Ungefähr in der Mitte der gewaltigen, von der Natur geschaffenen Höhle reichte das Eis bis zum Boden hinab. Hier war es wieder empfindlich kalt.
    Unter dem Eis entdeckten wir die Außenwände verschiedener Gebäude. Teilweise ragten sie ins Freie, wie hilfesuchend ausgestreckte Arme.
    Unsere Schritte fanden in den endlosen Windungen der Höhle ein geisterhaftes Echo. Das Eis schillerte in allen Farben. Gefrorene Chemikalien zogen sich wie Adern aus Gold: und Silber durch die Decke.
    Dann fand Brank den toten Lemurer.
    Der Kanonier stieß einen schrillen Schrei aus und blieb ruckartig stehen. Der Scheinwerfer in seiner Hand zitterte. Vor ihm am Boden lag ein Eisblock, in dem ein in Lumpen gehülltes menschliches Wesen eingefroren war. Die Augen des Toten waren weit aufgerissen. Im Gesicht des Mannes lag panikartiges Entsetzen.
    „Er muß vorn Eis überrascht worden sein", stammelte Brank.
    „O nein", sagte Redhorse. „Dieses Wesen liegt noch nicht lange hier. Es wurde absichtlich eingefroren." Er beugte sich zu dem Eisblock hinab und zog ein Metallschild darunter hervor. Das Blech war beschriftet. In ungelenken

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