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0274 - Nadine Bergers Geheimnis

0274 - Nadine Bergers Geheimnis

Titel: 0274 - Nadine Bergers Geheimnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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wurde.
    »Niemand da!« sagte Chandler und hob die Schultern.
    Bill ließ den rechten Arm sinken. Er hielt noch immer die Beretta fest, wobei die Mündung nun zu Boden wies.
    »Stecken Sie doch das Schießeisen weg«, forderte ihn Chandler auf. »Es nützt uns nichts.«
    »Wie Sie meinen.« Bill ließ die Waffe verschwinden.
    Obwohl sie von keinem Gegner angegriffen wurden, traute Bill dem Frieden nicht. Ihm war es zu still, und er hatte das Gefühl, von zahlreichen Augen beobachtet zu werden. Irgendwo lauerte jemand, der nur darauf wartete, daß sie eine Schwäche zeigten.
    Candler hatte auf einer der beiden Matten seinen Platz gefunden und die Beine überkreuzt. Seine Stirn war dabei in nachdenkliche Falten gelegt, die Lippen hatte er zusammengepreßt, während er mit einem Tuch Schweiß von der Stirn wischte.
    »Und jetzt?« fragte er.
    »Warten wir.«
    »Auf ein Wunder?«
    »So ähnlich.«
    Chandler schüttelte den Kopf. »Es will mir nicht in den Schädel, daß jemand die Hütte nur einfach so gebaut hat. Es muß doch einen Grund gegeben haben.«
    »Bevor die Menschen waren, da waren die Wölfe«, zitierte der Reporter.
    »Denken Sie daran, Professor.«
    »Glauben Sie, daß Wölfe die Hütte gebaut haben?«
    »Nicht gerade die richtigen Wölfe. Vielleicht mehr unsere Freunde, die Werwölfe.«
    »Da habe ich in dieser Zeit noch keine gesehen«, antwortete Chandler. »Tut mir leid.«
    »Vielleicht waren Sie nicht an den richtigen Orten.«
    »Das kann sein. Ich bin immer über 1000 Meilen entfernt gewesen. In der tiefsten Wachau. Wenn Sie es so sehen, könnten Sie schon recht haben. Dafür habe ich Bandor erlebt und Graax, den Krieger auf der Schlange. Aber der ist inzwischen vernichtet.«
    »Haben Sie herausbekommen, welchem Volk er angehörte?« erkundigte sich Bill.
    »Nein. Er und seine…«
    »Ruhe!« zischte Bill und der Professor verstummte augenblicklich.
    Gespannt stand Bill Conolly in der Hüttenmitte. Sein Blick war auf das einzige Fenster gerichtet, das die Hütte aufwies. Es lag an der Breitseite.
    »Was haben Sie denn vernommen?« hauchte der Professor.
    »Ein Geräusch, das nicht hierher paßt«, erklärte Bill. »Es hörte sich verdammt selten an.«
    »Ein Tier?«
    »Möglich.«
    »Aber Sie denken an etwas anderes.«
    Bill nickte, legte seinen Finger auf die Lippen und schlich auf das Fenster zu.
    Der Professor blieb auf dem Boden sitzen. Gespannt beobachtete er seinen Partner, der rechts neben der offenen Luke in der Wand stehengeblieben war und einen Blick nach draußen warf.
    »Sehen Sie was?« wisperte Chandler.
    »Dschungel.«
    Chandler lachte nur.
    Mehr sah Bill Conolly tatsächlich im Augenblick nicht. Er schaute direkt auf die dunkle, grüne Wand am Rand der Lichtung und versuchte vergeblich, dort irgendwelche Bewegungen zu erkennen. Zwar strich ein leichter Nachtwind durch den Dschungel, glitt auch über die Blätter, ansonsten sah der Reporter nichts Außergewöhnliches, was ihn hätte beunruhigen können.
    Er drehte sich wieder um.
    »War nichts — oder?«
    »Eine Täuschung, Professor — vielleicht.«
    Chandlers Gesicht schimmerte in der Dunkelheit seltsam blank.
    »Allmählich bekomme ich auch ein ungutes Gefühl. Ich glaube, wir sind nicht allein.«
    »Daran denke ich schon eine ganze Weile.«
    »Kann ich mir vorstellen.« Chandler stemmte sich wieder in die Höhe und nahm seine Wanderung auf. Dabei schaute er mehr in die Höhe, achtete nicht auf den Boden und stieß mit der Fußspitze so hart gegen die zweite Matte, daß diese verrutschte.
    Chandler stolperte noch, und Bill mußte ihn auffangen, sonst wäre der Professor gestürzt.
    »Verdammt, bin ich denn blind?«
    »Nein, das nicht«, erwiderte Bill, wobei er den Mann losließ, »aber ein blindes Huhn findet auch mal ein Korn. Und Sie haben das Korn gefunden, Meister.«
    Chandler fuhr herum. »Wo?«
    »Schauen Sie mal!« Bill deutete schräg zu Boden. Durch das Verrutschen der Matte war ein Teil des Bodens freigelegt worden, und beide sahen die Öffnung, die nur provisorisch durch Zweige abgedeckt worden war.
    »Ein Einstieg!« hauchte Chandler.
    »Genau.« Bill bückte sich bereits und schleuderte die Zweige und Äste zur Seite. Chandler half ihm. Sehr rasch hatten die beiden Männer den Einstieg freigelegt.
    Beide befanden sich in der Hütte und damit auch höher als der normale Erdboden, aber es gab zwischen den Stellen einen Schacht, der die unterschiedliche Höhe regulierte, und dieser Schacht führte tief in die Erde

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