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0274 - Nadine Bergers Geheimnis

0274 - Nadine Bergers Geheimnis

Titel: 0274 - Nadine Bergers Geheimnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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hinein.
    »Sagenhaft!« murmelte Chandler. »Damit hätte ich wirklich nicht gerechnet.«
    Von Bill Conolly bekam er keine Antwort. Der kniete bereits am Schachtrand und schaute in die Tiefe. Erkennen konnte er nichts, weil die Dunkelheit dort wie eine Mauer lag. Die Tiefe war unauslotbar, und es drang auch kein Geräusch aus ihr hervor.
    Bill drehte den Kopf und blickte Chandler von unten her an. »Kann das ein Zeit- oder Dimensionstunnel sein?« fragte er.
    »Vielleicht.«
    »Man müßte runter.«
    Chandler erschrak. »Himmel, dann sind Sie verloren, Mr. Conolly. Nein, bleiben Sie hier.«
    »Sind wir nicht auch sonst so gut wie dem Tod geweiht?« stellte Bill die Gegenfrage.
    »Aber in dieser Finsternis haben Sie keine Chance. Wer weiß, wohin der Schacht führt. Bei mir im Schloß war es etwas anderes. Ich konnte die Kräfte beherrschen, unter Kontrolle halten, aber hier…«
    »Haben Sie Kreide mit?«
    »Wieso?«
    Bill stand wieder auf. »Ich denke da an gewisse magische Symbole und Zeichen. Wenn wir sie einsetzen, könnte man vielleicht das Geheimnis des Schachts lösen.«
    »So eine Art Beschwörung oder Gegenbeschwörung.«
    »Ungefähr.«
    Chandler kratzte sich an der Stirn. Einen Moment überlegte er, bevor er den Kopf schüttelte. »Nein«, sagte er dann. »Nein, und abermals nein. Das ist mir viel zu riskant. Ich schaufle mir mein eignes Grab, wenn ich so etwas zulasse, glauben Sie mir.«
    Bill ließ nicht locker. »Aber Sie haben sich doch damit beschäftigt. Auf Ihrem Schloß, wie hörte…«
    »Schon. Da besaß ich auch meine Unterlagen. Bücher, die ich unbedingt für meine Arbeit benötige, Erklärungen, Hilfsmittel. Hier stehe ich mit leeren Händen.«
    »Sie haben ihr Gedächtnis«, erklärte Bill.
    »Das ist auch alles.«
    »Sogar sehr viel. Dieser Schacht, Professor, ist meiner Meinung nach die einzige Chance, die wir im Moment haben. Wir sollten sie nutzen, egal, was noch wird.«
    Der Wissenschaftler hatte schon zu einer Gegenantwort angesetzt, als ihm das Wort buchstäblich von den Lippen gerissen wurde, denn draußen war ein Geräusch aufgeklungen, das so gar nicht zu den übrigen passen wollte. Ein seltsames Knurren oder Fauchen, das auch Bill Conolly vernommen hatte. Vor Schreck zuckte er zusammen.
    Chandler starrte ihn an. »War es das, was Sie auch vorhin gehört haben«, fragte er flüsternd.
    »Darauf deutet alles hin.«
    »Und?«
    »Wir werden nachsehen und der Quelle des Geräusches auf den Grund gehen«, erklärte Bill. Er lächelte knapp, bevor er ans Fenster eilte und abermals hinausschaute.
    Diesmal hielt es Chandler auch nicht auf seinem Platz. Und beide sahen plötzlich, wer das Geräusch verursacht hatte.
    Ein unheimliches Wesen. Für Chandler völlig neu. Nicht so für Bill Conolly.
    Auf der Lichtung und vor der Hütte stand keine geringere als Lupina, die Königin der Wölfe!
    ***
    Es dauerte Sekunden, bis der Reporter seine Überraschung verdaut hatte. Er zog den Professor auch sofort wieder zurück und drückte ihn dabei so in die Tiefe, daß er von einer Person, die draußen durch das Fenster schaute, nicht mehr gesehen werden konnte. Dabei wisperte er:
    »Jetzt können wir uns warm anziehen.«
    Chandler hatte eine Gänsehaut bekommen.
    »Wie meinen Sie das, Mr. Conolly?«
    »Wie ich es sagte. Ich kenne diese verdammte Bestie. Sie ist die Königin der Werwölfe und nennt sich Lupina. Ein verflucht gefährliches Wesen, das keine Rücksicht kennt.« Bill schüttelte den Kopf. »Nur verstehe ich nicht, wie es ihr gelingen konnte, in diese Welt zu kommen. Das bleibt ein Rätsel.«
    »Auf jeden Fall ist sie da«, sagte der Professor. »Können wir etwas gegen sie unternehmen?«
    »Silberkugeln«, sagte Bill. »Geweihte Silberkugeln töten Werwölfe.«
    »Dann schießen Sie doch!« verlangte Chandler.
    »Keine Regel ohne Ausnahme. Bei Lupina nutzen die Kugeln nichts. Sie ist mit Orapul, ihrem Sohn, eine magische Verbindung eingegangen und resistent gegen die Geschosse.«
    Die wahren Tatsachen waren dem Reporter leider unbekannt, und auch Chandler wußte nichts davon, daß es Suko gelungen war, Orapul oder Luparo zu töten.
    »Und sonst?«
    Bill atmete tief ein. »Können wir uns schon auf ein verdammt unangenehmes Sterben vorbereiten«, erklärte der Reporter mit Galgenhumor.
    »Sie machen mir Mut, Mann.«
    »Ich bin Realist«, sagte Bill und bewegte sich geduckt einen Schritt vor auf das Fenster zur. »Bleiben Sie da hocken!« flüsterte er über die Schulter hinweg. »Ich werde

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