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0275 - Der Fluch des Ägyptergrabs

0275 - Der Fluch des Ägyptergrabs

Titel: 0275 - Der Fluch des Ägyptergrabs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rolf Michael
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nicht, daß es mir Freude bereitet, was ich jetzt tun muß. Am besten, du gestehst irgend etwas, was der Pharao hören will. Dafür stirbst du dann schnell…!«
    Bei diesen Worten ergriff er mit der Linken das Gewand und zerriß es über Zamorras Brust. Kalt Hinkte ihm das Silber des Amuletts entgegen.
    »Was … was ist das?« fragte er stockend. Im selben Moment erkannte der Meister des Übersinnlichen seine Chance. Wenn es ihm gelang, die Konzentration des Foltermeisters auf die Scheibe zu lenken …
    »Es ist ein Talisman mit den magischen Zeichen von Babylon!« erklärte er dem fassungslosen Syrer. »Zeigt das nicht deutlich, daß ich einer der Eingeweihten vom Turme des Marduk bin? Komm her. Betrachte die Zeichen, und überzeuge dich von der Wahrheit meiner Worte!« In seinem Kopf reifte ein kühner Plan.
    Aziru ließ das glühende Metall sinken und schritt langsam näher. Seine Augen schienen vom Amulett förmlich angezogen zu werden. Gier leuchtete in seinen Augen.
    Professor Zamorra kam das ganz recht. Für das, was er vorhatte, war es nur wichtig, daß sich alle Gedanken des Syrers mit dem Amulett beschäftigten.
    »Betrachte es genau … Ganz genau…!« sagte der Meister des Übersinnlichen und zwang sich, seiner Stimme einen monotonen Klang zu geben. »Sieh sie dir genau an … Die Form des Kreises … Kreises … Es kreist vor dir … Kreist vor deinen Augen … Du kannst dich diesem Kreisen nicht entziehen…!«
    Befriedigt bemerkte Professor Zamorra, daß sich der Blick des Syrers an dem Amulett festsaugte. Gebannt starrte er auf Merlins Stern. Das glühende Metall klirrte auf den Steinboden. Zischend verging die Hitze auf den kalten Steinen.
    »Du bist in der Gewalt des Kreises!« flüsterte Professor Zamorra. »Und der Kreis zieht dich mit hinab … In einem Strudel mit hinab. Du kannst dich nicht dagegen wehren … Du mußt mit hinab. Denn du bist müde … Sehr müde … Du schläfst … Schläfst tief und fest…!«
    »Ich … Ich schlafe!« stockte die Stimme des Syrers. Jeder Ausdruck war aus seinen starren Augen gewichen. Er befand sich völlig im Banne von Professor Zamorras Stimme und seinem Willen.
    Der Parapsychologe hatte die gefährliche Situation auf eine verblüffend einfache Art unter Kontrolle gebracht. Es war nicht schwer gewesen, den geringfügigen Intellekt des Foltermeisters unter Kontrolle zu bekommen.
    Der Meister des Übersinnlichen hatte Aziru hypnotisiert. Der Mann würde fast alles tun, was Zamorra von ihm verlangte.
    »Löse unsere Fesseln!« befahl er, ohne der Stimme einen anderen Klang zu geben. Ohne ein Wort zu sagen, begann Aziru, seine Kette zu lösen. Danach ging er zu Efer-Aton und kettete auch ihn los.
    »Aton sei Dank!« stammelte der Priester. »Doch die Männer draußen werden lauschen, ob sie uns schreien hören. Ob es dir gelingt, auch diese Männer zu bezaubern?«
    »Rufe die Wachen, Aziru, und erzähle ihnen, was wir gestanden haben«, befahl Zamorra. »Du weißt doch, was du hören wolltest. Also berichte das dem Pharao. Hast du ihm dies erklärt, wirst du erwachen und dich sehr wohl fühlen. Doch alles andere hast du dann vergessen!«
    »Aber die Wachen … Wenn sie uns hier finden … Dann ergreifen sie uns wieder!« stieß der Aton-Priester hervor, als Aziru im Banne von Zamorras Worten die Wachen rief.
    »Keine Sorge. Sie werden uns nicht erkennen, Efer-Aton«, erklärte der Parapsychologe. »Vergiß nicht, daß ich des Zaubers kundig bin. Hier … Nimm meine Hand, und laß sie nicht los!« Während der Meister des Übersinnlichen dies sagte, zog er aus dem Gürtel die Tarnkappe hervor. Die Wachen hatten es nicht für nötig gehalten, ihm dieses unscheinbar wirkende Stück Netzstoff abzunehmen.
    »Nacht und Nebel! Niemand gleich!« sagte der Parapsychologe leise und zog sich die Tarnkappe des Schwarzalben über den Kopf. Übergangslos verschwand seine Gestalt aus dem Kerker. Und mit ihm der Aton-Priester.
    Die ägyptischen Krieger, die mit grinsenden Gesichtern in die Folterkammer kamen, sahen nur Aziru inmitten des Raumes.
    »Nun, wie steht’s?« fragte Userkaf.
    »Ich habe die Geständnisse, nach denen der Pharao verlangt!« erklärte Aziru monoton.
    »Und die Gefangenen? Wo sind sie?« fragte der Offizier.
    »Sie sind hier!« sagte der Syrer. »Und sie haben alles gestanden!«
    »Bist du närrisch, Mann?« fuhr Userkaf auf. »Sie sind nicht hier. Du hast die Gefangenen entfliehen lassen!«
    »Aber Herr!« wandte einer der Krieger

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