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0276 - Ghouls in der Stadt

0276 - Ghouls in der Stadt

Titel: 0276 - Ghouls in der Stadt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Zufall ist?« fragte Nicole Duval, nachdem sie den Hörer aufgelegt hatte. »In der Nacht unser Para-Kontakt, und jetzt dieser Anruf aus Fleurysur-Loire …«
    »Wo liegt das Nest noch gleich?« hakte Zamorra nach. »Südlich von Nevers … In der weiträumigen Umgebung von Nevers hatten wir doch schon einmal zu tun, damals, als diese riesigen Super-Ratten auftauchten … Und jetzt sind es also Ghouls.«
    »Mit denen dürften wir doch ziemlich rasch fertig werden«, hoffte Nicole und strich sich durch das zur Abwechslung wieder einmal blonde Haar. »Ghouls sind doch unter den Dämonen so ziemlich das Hinterletzte und sind kaum ernstzunehmen …«
    »Wer weiß, was dahinter steckt«, überlegte Zamorra. »Wir fahren hin, schauen uns die Sache an und treffen die endgültigen Entscheidungen vor Ort. Ghouls fürchten Feuer. Wir sollten also die Kombiwaffen mitnehmen. Ich packe mal das Einsatzköfferlein.«
    Viel für eine Reise vorzubereiten gab es im Grunde nicht. Da sie ständig unterwegs waren, stand immer die Grundausrüstung fertig gepackt bereit. Lediglich Zamorras magische Hilfsmittel wechselten von Fall zu Fall. Raffael Bois, der alte und zuverlässige Diener, sorgte dafür, daß der silbergraue Mercedes startklar gemacht wurde. Nicole protestierte: »Bei dem herrlichen Sommerwetter im geschlossenen Wagen? Warum nehmen wir nicht das Cabrio?«
    »Weil«, erklärte Zamorra geduldig, aber fest entschlossen, »ich nicht wieder so einen Reinfall erleben möchte wie damals, als wir mit Teri Rheken und Fenrir den Hexenwerwolf in Spanien jagten. Wir hätten uns einiges ersparen können. Und wenn es dir im Wagen zu heiß wird, können wir erstens die Klimaanlage einschalten und zweitens brauchst du ja nicht ausgerechnet in schwarzem Leder herumzulaufen.«
    Nicole schüttelte heftig den Kopf. Sie trug eine eng anliegende Lederkombination, die ihre ohnehin schon aufregenden Körperformen noch weiter hervorhob und umschmeichelte. »Wenn’s mir zu heiß wird, ziehe ich das Ding einfach aus.« Sie zupfte am durchgehenden Reißverschluß, öffnete ihn recht weit und präsentierte sich darunter in verführerischer Nacktheit.
    »Untersteh dich«, drohte Zamorra. »Fleury-sur-Loire ist ein kleines Dorf mit rückständigen Moralvorstellungen.«
    »Alle sind gegen mich«, protestierte Nicole. Ihr Protest schwand, als Zamorra sie zärtlich küßte. »Also gut, fahren wir«, bestimmte er.
    »Hoffentlich gibt es in Fleury Boutiquen, in denen ich mich neu ausrüsten kann, wenn ich mich schon nicht ausziehen darf«, hauchte Nicole.
    Wenig später waren sie unterwegs. Der Mercedes 450 SEL 6.9 sah von außen völlig unscheinbar aus, war im Innern aber ein Sicherheitsfahrzeug erster Güte. Stephan Möbius, Zamorras Freund und Chef des weltweiten Möbius-Konzerns, hatte diesen Spezialwagen präparieren lassen und ließ ihn nun von Zamorra in den Härtetest nehmen. Dank Turbo-Aufladung war der Wagen noch etwas schneller als normal, obgleich er über eine schwere Panzerung verfügte. Hinzu kam eine ganze Reihe nützlicher technischer Spielereien, die unter Umständen lebensrettend wirken konnten. Nicoles offener Cadillac war zwar ein komfortabler, großer Wagen, aber seit Zamorra den Mercedes besaß, zog er ihn aus Sicherheitsgründen vor.
    Zamorra trat das Gaspedal durch und ließ den Wagen laufen, sobald er die gewundene Serpentinenstraße hinter sich gebracht hatte und auf die breit ausgebaute Durchgangsstraße kam.
    »Wie das Leben so spielt«, brummte er. »Die Reise von Château Montagne nach Fleury-sur-Loire dauert länger als die vom Château nach Ägypten … verzwickte Zeitreise-Logik …« Er spielte auf das erst wenige Tage zurückliegende Abenteuer an, währenddessen sie sich in der Vergangenheit des alten Ägypten befunden hatten, um einmal mehr gegen Amun-Re, den höllischen Diener des Krakenthrons, anzutreten. [1]
    »Abenteuer in unserer Gegenwart dürften aber weniger gefährlich und nervenaufreibend sein«, entgegnete Nicole ahnungslos.
    Sie kamen nicht so rasch voran, wie Zamorra eigentlich gehofft hatte. Zahlreiche Lkw-Kolonnen blockierten den Weg und verhinderten das zügige Fahren, so daß sie fast drei Stunden benötigten. Mehrmals war der Parapsychologe versucht, einen Umweg zu fahren, um auf Nebenstrecken ohne Staus zügiger voranzukommen, aber dann sagte er sich, daß er bei Tage in Fleury ohnedies nicht viel ausrichten konnte; Ghouls sind Geschöpfe der Nacht. Zudem – je später sie ankamen, desto weniger

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