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0276 - Irrweg durch die Zeit

Titel: 0276 - Irrweg durch die Zeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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sich ihm bot, war niederschmetternd trostlos. Die Oberfläche der kleinen Welt war eine einzige Wüste. Gelblicher Sand reichte von einem Horizont bis zum ändern, meistens eben, manchmal zu seichten Dünen aufgeworfen und nur ganz selten von kleinen Felsgruppen unterbrochen.
    „Das ideale Versteck", knurrte er enttäuscht. „Die CREST müßte sich ein Loch gegraben haben, um den Lemurern zu entgehen."
    „Das liegt nicht außerhalb der Grenzen des Möglichen", erwiderte Barnard. „Die CREST hat Maschinen an Bord, mit denen sie weitaus Schwierigeres vollbringen kann." Rog schüttelte den Kopf. „Das ergibt keinen Sinn. Sie waren in der Nähe von Redpoint -eins so sicher wie in Abrahams Schoß. Warum hätten sie hierherkommen und sich all die Mühe machen sollen." Barnard seufzte resignierend. „Das Schlimme an Ihnen und Ihresgleichen ist, daß Sie alles vom Gesichtspunkt der größten Wahrscheinlichkeit aus betrachten. Unter normalen, also wahrscheinlichen Umständen, war die CREST im Ortungsschatten der Sonne am sichersten. Aber wer sagt, daß hier normale Umstände herrschten? Man kann sich tausend verschiedene Anlässe ausdenken, die die CREST bewegt haben könnten, den Planeten anzufliegen und sich hier zu verstecken."
    „So?" brummte Rog. „Nennen Sie einen!"
    „Na, zum Beispiel ... nehmen Sie an, daß ... oder, nein, noch besser... ach was, zum Teufel, Sie wissen, daß es vielerlei Gründe gibt."
    „Nein", behauptete Rog trocken. „Sie wollen nicht!" fauchte Barnard ihn an. „Sie bestehen darauf, daß alles so vor sich gegangen sein muß, wie Sie es sich denken. Was ein erfahrener Wissenschaftler, der Tag für Tag den ungewöhnlichsten Situationen mit einem hohen Maß an Unvoreingenommenheit gegenübertritt, von der Sache hält, das kümmert Sie überhaupt nicht."
    „Sir?" sagte Festus. „Was gibt's?"
    „Ich bitte zu bemerken, daß die Gewähltheit des Ausdrucks, deren sich der Herr Major bedient, der meinigen fast gleichkommt." Rog verbiß sich ein Lachen. „Festus, du bist ein Rindvieh. Nimm deinen Sender in Betrieb und strahle das Flottenrufzeichen mit minimaler Stärke ab."
    „Jawohl, Sir", antwortete Festus ungerührt.
    Das Flottenrufzeichen bestand aus einer Serie von Impulsen von wahllos verschiedener Länge und mit unregelmäßigen Intervallen. Es gehörte zum Kode der Flotte des Imperiums und ergab nur für den einen Sinn, der den Kode beherrschte. Ein Impulsgeber gebräuchlichsten Musters raffte die Gesamtdauer eines Rufzeichens auf weniger als zehn Mikrosekunden. Jeder Empfänger an Bord eines terranischen Kriegsschiffes war mit Schablonen versehen, von denen eine auf das Impulsmuster des Rufzeichens abgestimmt war. Sie registrierte den Eingang des Zeichens und dehnte es, so, daß es demjenigen, der den Empfänger bediente, in seiner üblichen Länge von rund fünf Sekunden hörbar wurde.
    Eine halbe Stunde lang ließ Rog das Rufzeichen ausstrahlen. Wie er erwartet hatte, bekam er keine Antwort. Er wandte sich an Barnard.
    „Genügt Ihnen das?" fragte er bissig.
    „Natürlich", gab Barnard zurück. „Aber das beweist noch lange nicht, daß Ihre Grundeinstellung richtig ist."
    „Das ist Ihre Ansicht", antwortete Rog. „Ich bin so eingestellt wie jeder, dessen Beruf es ist, ein Raumschiff zu lenken und vor Schaden zu bewahren. Vielleicht geht Ihnen noch mal auf, daß das etwas anderes ist, als Triebwerke zu bauen und komplizierte Linearkurse auszurechnen."
    Der Rest des Fluges verging in unbehaglichem Schweigen. Sogar Festus hatte die Lust am Reden verloren.
    Vier Ständen später stellte Rog Kontakt mit der DINO-3 her. Er sprach mit Gerry Snigert. Gerry empfahl ihm, die Suche abzubrechen und an Bord des Transporters zurückzukehren. Aber Rog lehnte ab.
    „Unsere Bordkameras haben eine Menge Aufnahmen gemacht", erklärte er. „Vielleicht ist auf ihnen etwas zu sehen. Ich möchte sie mir anschauen, und wenn ich einen Hinweis finde, dann bin ich wenigstens schon hier und kann mir den doppelten Weg sparen."
    Gerry zögerte eine Weile, dann stimmte er zu.
    „Einverstanden, Rog. Aber geh nach unten. Da, wo du jetzt bist, gibst du eine großartige Zielscheibe für jeden Orter ab."
    „Wird gemacht", versicherte Rog. Er landete die Korvette mitten auf einer Sandebene, die in Richtung Sonnenaufgang von einer Kette flacher Dünen begrenzt wurde. Er gab Festus den Auftrag, die Kassetten der automatischen Kameras zu entleeren.
    „Ich dachte, Sie glaubten nicht daran, daß die CREST sich

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