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0276 - Irrweg durch die Zeit

Titel: 0276 - Irrweg durch die Zeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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DINO-3 die Umgebung des Wega-Systems. In raschen Kreuzfahrten flog sie nacheinander die Punkte an, an denen Memosender deponiert werden sollten.
    Zwei Tage waren für Barnard und seine Männer genug gewesen, um eine ausreichende Anzahl der Sender herzustellen. Die Geräte waren anspruchslos aussehende Zylinder mit halbkugelig gerundeten Enden. Die Länge des Zylinders betrug vierzig Zentimeter, sein Durchmesser zwölf. Die Zylinderhülle war glatt und hatte einen mattsilbernen Schimmer, der charakteristisch für die verwendete Sorte von Metallplastik war. Das Innere der Hülle enthielt den mechano-telepathischen Generator und das eigentliche Sendegerät - beides Instrumente, die nur von der Mikrotechnik der Siganesen hatten hervorgebracht werden können. Barnards Spezialisten hatten die an Bord vorhandenen Einzelteile unter unsäglichen Mühen zusammengesetzt.
    Jeder Sender besaß eine Reichweite von fünf Lichtminuten. Aus neunzig Millionen Kilometern Entfernung würden Gucky oder John Marshall die Impulse wahrnehmen können - falls ihr Empfang nicht durch Störgeräusche getrübt war. Andere telepathische Strahlungen, entweder von Natur aus kräftiger oder aus geringerer Entfernung kommend, konnten die Signale des Memosenders überschatten und unhörbar machen. Aber sowohl Gerry als auch Barnard waren davon überzeugt, daß dieses Risiko gering sei.
    Neunundzwanzig Memosender wurden im Verlaufe von zwei Wochen irdischer Zeitrechnung an den verschiedensten Orten deponiert. Meistens handelte es sich um Welten, deren klimatische Aktivität gering war, so, daß den Senderkapseln keinerlei Gefahr drohte. Drei Kapseln behielt Gerry Snigert sich für das letzte und zugleich gefährlichste Ziel vor: die Erde. Nicht nur war die Erde schwerer zu erreichen als irgendeine andere, von allen vergessene Weit, sondern man war außerdem gewiß, daß die Geographie des Heimatplaneten in der Zukunft schweren Erschütterungen unterworfen sein würde. Noch existierte der Riesenkontinent Lemuria, der fast das gesamte pazifische Becken erfüllte. Noch existierte der Erdteil Atlantis. In fünfzigtausend Jahren waren beide verschwunden - bis auf die beiden Amerika, die im Augenblick die östlichen Randzonen des Erdteils Lemuria bildeten.
    Niemand wußte genau, wann die gigantische Katastrophe eintreten würde, die das Bild der Erde veränderte. Falls sie sich innerhalb der nächsten fünfhundert Jahre ereignete, dann waren die Memosender in Gefahr. Sie waren dazu gebaut, jedem normalen klimatischen Einfluß zu widerstehen.
    Aber einer kataklysmischen Veränderung der Planetenoberfläche waren auch sie nicht gewachsen.
    Gerry Snigert ordnete an, daß die drei restlichen Sender an Punkten niedergelegt werden müßten, von denen man mit einiger Sicherheit annehmen konnte, daß sie in gleicher oder ähnlicher Gestalt noch in der Realzeit existierten.
    Der Anflug zum irdischen Sonnensystem war eine von Gerrys Meisterleistungen. Er wollte, während seine Männer auf der Erde die Sender deponierten, die DINO-3 in möglichst geringer Entfernung haben.
    Es gab jedoch nur eine eng begrenzte Zone, die sich erstens in vergleichsweise geringer Entfernung von der Erde befand und zweitens der DINO-3 ein Höchstmaß an Sicherheit vor Entdeckung gewährte. Diese Zone war der sich stetig ausdehnende Gasring, der sich zwischen Mars und Jupiter rings um die Sonne zog und aus der Materie des Planeten Zeut bestand, der von einer halutischen Raumflotte vernichtet worden war. Die Gasmassen stellten für die lemurische Raumschiffahrt ein beeindruckendes Hindernis dar. Die Navigation im Innern der Wolke war so gut wie unmöglich, weil die energetische Streustrahlung des hocherhitzten Gases die empfindlichen Instrumente unbrauchbar machte.
    Gerry war sicher, daß der Gasring von den Lemurern gemieden wurde. Deswegen suchte er sich ihn als Schlupfwinkel aus. Die Schirmfelder der DINO-3 waren den Plasmastürmen im Innern des glühenden Nebels gewachsen. Gerry wollte nicht navigieren. Ihm genügte es, wenn die DINO-3 an Ort und Stelle stillstehen und sich verstecken konnte. Allerdings bestand immer noch das Problem, unbemerkt in die Deckung des Gasrings zu gelangen. Und an dieser Stelle bewies sich Gerrys überragende Fähigkeit als Astrogator und Kommandant eines Großraumschiffes.
    Die DINO-3 beendete den Linearflug weniger als eine halbe Astronomische Einheit vom Außenrand des glühenden Gasfelds entfernt. Mit einer Restgeschwindigkeit von nahezu neunzig Prozent

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