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0279 - Der Zauberer von Venedig

0279 - Der Zauberer von Venedig

Titel: 0279 - Der Zauberer von Venedig Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rolf Michael
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ausgebaut worden, die Stephan Möbius Sicherheit gegen die Schwarze Familie bot. Verließ er jedoch den Sicherheitsbereich, hatte der Teufel das Recht, sich seiner Seele zu bemächtigen.
    Während Stephan Möbius von England aus per Telefon seinen gigantischen Konzern regierte, sah Carsten Möbius im Aufträge seines Vaters persönlich nach dem Rechten. Und dann konnte der sonst so träumerisch veranlagte Junge eine verdammt harte Nummer werden. Denn meist kam er unerkannt und ohne sich vorher anzumelden. Doch mit seinem messerscharfen Verstand und seiner ungewöhnlich raschen Auffassungsgabe verstand er es, sich auch in die kompliziertesten Situationen hineinzudenken.
    Tina Berner und Sandra Jamis, seine beiden Sekretärinnen, waren eigentlich nur mitgekommen, weil sie von Venedig sehr viel gehört hatten, ohne je dort gewesen zu sein. Die beiden Girls, so um zwanzig herum, hatten sie durch Professor Zamorra kennengelernt, und da sie ohne Job waren, hatte Carsten sie engagiert. Sie hatten zwei treue und mutige Gefährtinnen gewonnen, die sich zu wehren verstanden und schon mehrfach mit den Kräften des Bösen gekämpft hatten. Carsten und Zamorra hatten bei der Rialto-Brücke die Barkasse, die in Venedig die öffentlichen Verkehrsmittel darstellen, verlassen. Sie wollten zu Fuß quer durch Venedig zu den Arsenalen gelangen, da Carsten Möbius durch den Hintereingang der Werft gehen wollte, um sich erst selbst ein Bild vom Fortgang der Arbeiten zu machen. Tina Berner und Sandra Jamis waren weiter zur Piazza San Marco gefahren, um dort das übliche Touristik-Programm abzuspulen.
    Doch nur wenige hundert Meter hinter der berühmten Rialto-Brücke wurden Professor Zamorra und Carsten Möbius aufgehalten.
    »Ich kann es Ihnen nicht erklären, Signore!« wich der Polizist aus, dem das Entsetzen die Gesichtszüge gebleicht hatte. Feinfühlig stellte Professor Zamorra fest, daß der Mann am ganzen Körper zitterte.
    »Handelt es sich um ein Verbrechen?« bohrte Zamorra weiter. Dieser Carabiniere hütete ein Geheimnis. Und der Mann mit dem franzörischen Paß war jetzt neugierig geworden.
    Selbst bei einem Kapitalverbrechen wie einem Mord wären keine solchen Sicherheitsmaßnahmen ergriffen worden. Denn es war dem Meister des Übersinnlichen schon aufgefallen, daß auch die anderen Straßen des Viertels abgesperrt waren.
    »Ein Verbrechen… Ja, man könnte es ein Verbrechen nennen!« krächzte der Polizist. »Doch kein Mensch mit einem normalen Verstand könnte so etwas tun. Die Leiche sah fürchterlich aus…!«
    »Lassen Sie mich bitte durch. Ich bin Professor Zamorra!« sagte der Parapsychologe energisch und schob den Polizisten beiseite. Der Titel »Professor« machte einen großen Eindruck auf den verstörten Carabiniere. Wie man hinter jedem »Doktor« sofort einen Arzt vermutet, so stellte sich der brave Beamte unter einem »Professor« ein alleskönnendes Wundertier vor. Für solch einen Mann waren natürlich die Vorschriften nicht gemacht.
    »Ich gehöre zu ihm. Ich bin… Ich bin sein Assistento!« erklärte Carsten Möbius in holperigem Italienisch. Carsten Mobius konnte zwar in einem guten Dutzend Sprachen sich radebrechend verständigen, doch fließend redete er außer Deutsch nur die englische Sprache.
    Mißtrauisch sah der Carabiniere dem schlanken Jungen in dem ausgeblichenen Jeansanzug nach, der Professor Zamorra folgte. Sonderbarer Assistent…
    Der Parapsychologe schritt auf ein halbes Dutzend Männer zu, die sich gerade erhoben hatten, während einer von ihnen ein weißes Tuch über einen menschlichen Körper schob. Die Gesichter der Männer waren kalkig. Die Mienen wirkten verstört.
    »Zamorra. Professor Zamorra!« stellte sich der Parapsychologe vor. »Wenn ich Ihnen meine Hilfe anbieten dürfte… !« Auch die drei Männer, von denen zwei ältere Herren durch weiße Kittel als Ärzte ausgewiesen wurden, während sich die anderen drei Männer als Kriminalbeamte vorstellten, sahen in Zamorra einen Professor der Medizin. Keine Frage erhob sich nach der Fakultät oder dem Beweis, ob er wirklich Professor war.
    »Ein Mord. Ein grauenhafter Mord!« erklärte ein glatzköpfiger Mann mit dicker Hornbrille, der sich als Dr. Bernini vorstellte. »Die Leiche sieht grauenhaft aus. Wir vermuten die Tat eines Irren!«
    »Wir haben gerade das Ergebnis der Umfragen bei den Nervenheilanstalten durchbekommen!« mischte sich Kommissar Cerrone ein und schob das kleine Sprechfunkgerät wieder in die Innentasche seines

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