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0279 - Der Zauberer von Venedig

0279 - Der Zauberer von Venedig

Titel: 0279 - Der Zauberer von Venedig Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rolf Michael
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erblickte, ließ seine Kehle trocken werden.
    Der seltsame Auftraggeber hatte beide Hände erhoben, und die Körbe mit dem schweren Schlamm schwebten in das Innere des Palazzo…
    ***
    »Ich kann Kommissar Cerrone gut verstehen!« sagte Professor Zamorra, während er mit Carsten Möbius die Piazza vor der Kirche Santa Maria Formosa überquerte und sich auf dem Stadtplan vergewisserte, daß sie direkt auf die Arsenale zusteuerten. »Die Polizei hat sich an Fakten zu halten. Sonst würden Morde und Verbrechen, in denen Spuk oder Teufelswerk vorgetäuscht werden, überhandnehmen.«
    »Hoffen wir nur, daß uns das Wesen, das diese Tat getan hat, gegenübersteht, bevor es der Polizei gelingt, es zu stellen!« sagte der Junge mit den langen Haaren. »Wir wissen, wie gefährlich sie sind, und können uns dagegen wehren!«
    »Die Mächte des Bösen, mein lieber Carsten, sind zu vielschichtig, als daß ein wirklicher Schutz gewährleistet ist!« erklärte der Meister des Übersinnlichen. »Das Amulett hat nur ganz entfernt auf das Wirken von Zauberkräften hingewiesen. Wäre hier ein Wesen der Schwarzen Familie der Schuldige, dann wüßte ich das. Denn so weit habe ich das Amulett wieder im Griff, daß ich mich in diesem Falle darauf verlassen kann. Doch die Gegner, die ich inzwischen kennengelernt habe, sind nicht alle mit dem Amulett zu bekämpfen!«
    »Ich habe gesehen, daß du das Schwert Gwaiyur und den Ju-Ju-Stab im Gepäck hast!« bemerkte der Junge, der ein Millionenerbe antreten sollte. »Damit bist du gegen alle eventuellen Gefahren ausgerüstet!«
    »Aber das Schwert und der Stab liegen im Hotelsafe!« bemerkte Professor Zamorra. »Wer hätte denn geahnt, daß wir hier in Venedig auf das Wirken der dunklen Mächte stoßen würden? Immerhin wollen wir nur auf der Insel Murano einen Dhyarra-Kristall duplizieren lassen. Und du willst schnell mal auf der Werft nach dem Rechten sehen! Wenn uns das unheimliche Wesen jetzt gegenübertritt, habe ich nur das Amulett!«
    »Was soll schon passieren?« fragte Carsten Möbius, obwohl Zweifel in seiner Stimme lagen.
    »Bedenke, daß das Böse nie ruht und ständig im Verborgenen lauert, um uns zu überlisten!« warnte Professor Zamorra eindringlich. »Auch du, Carsten Möbius, hast oft genug die Pläne der Finsternis vereitelt. Auch du dürftest auf der Liste stehen, die der Hölle als Eliminationskartei dient. Sei auf der Hut. Zwar habe ich dir einige Dinge verraten, wie du dich gegen die Schwarzblütigen zur Wehr setzen kannst - doch diese Dinge gelten nur für Dämonen niederster Ränge. Und sie sind immer einsatzbereit!«
    »Man sollte die Dämonen überreden, die 35-Stunden-Woche einzuführen!« bemerkte Carsten Möbius. »Dann hätte ich wenigstens Gelegenheit, die geschäftlichen Dinge in Ruhe abzuwickeln. So wie diese hier. Da vorn ist der Hintereingang zu den Arsenalen. Jetzt wollen wir mal sehen, warum hier gebummelt wird!«
    Sie schritten über die Brücke vom Rio del Arsenale, ließen die alte Werft, in der einst die Galeeren des alten Venedig auf Kiel gelegt wurden, links liegen und kamen zu der modernen Werft, die in der heutigen Zeit keine besondere Bedeutung mehr hatte. Mochte der Teufel wissen, was Stephan Möbius veranlaßt hatte, ausgerechnet hier den Bau des Kreuzfahrtschiffes in Auftrag zu geben.
    Ungesehen erreichten sie das Dock, an dem ein großes Schiff angeleint lag. Von Arbeitern war weit und breit nichts zu sehen.
    »Es ist die ›Herkules‹«, sagte Carsten Möbius. »So wollen wir den Kahn nennen, wenn er über die Meere kreuzt. Aber wenn es nach dem Arbeitstempo hier geht, wird das nie was. Laß uns an Bord gehen, Zamorra, und sehen, was da los ist!«
    Professor Zamorra folgte lächelnd dem Jungen, der aussah, als müßte er sich das Geld für das nächste Abendessen von Touristen erbetteln. Überall am Deck sah es aus wie beim großen Chaos vor der Weltschöpfung. Werkzeuge, Gerätschaften und Bauteile lagen im schönsten Durcheinander herum. Nur Arbeiter waren keine zu erblicken.
    Professor Zamorra sah verstohlen auf die Uhr. Zwei Uhr nachmittags. Sofort war ihm alles klar. Man war schließlich in Italien. Und da hält man um diese Zeit seine Siesta, das Mittagsschläfchen.
    »Na wartet!« zischte Carsten Möbius, als er in einem Kabinentrakt, der einmal die Luxussuiten darstellen sollte, ungefähr dreißig Männer jeder Altersschicht vor sich hindösen sah. Geöffnete Flaschen mit rotem Wein ließen erkennen, daß sich vorher eine kleine Party

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