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028 - Arena der Götter

028 - Arena der Götter

Titel: 028 - Arena der Götter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jo Zybell
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eines und zog es über sich und die Barbarin. Maddrax ist weit… vielleicht lebt er schon nicht mehr…
    Wie von selbst vergrub sich seine Hand in ihr Haar. Er beugte sich über sie. In der Dunkelheit konnte er nicht einmal Aruulas Gesicht sehen. Nur ihren fliegenden Atem spürte er warm auf seiner Haut. Die Trommeln verstummten.
    Geräusche aus der Dunkelheit ließen ihn aufsehen. Schatten bewegten sich unter Fellen, ritten aufeinander - zu zweit, zu dritt, zu viert überließen sich die Izekos ihrer Lust. Nur der Göttersprecher tanzte noch um die Glut. Sein krächzender Singsang mischte sich mit dem Stöhnen und Keuchen, das auf einmal von überall aus der Dunkelheit des Schneehauses zu hören war.
    Das zerbrach auch den letzten Damm in Rulfan Kopf. Ohne die Worte des Singsangs zu verstehen, begriff er, was der Alte da von sich gab: Eine Fruchtbarkeits-Beschwörung.
    »Aruula…«, flüsterte er. Ihr Körper bog sich unter seinem. Ihre Hand griff nach seiner und schob sie auf ihre Brust. »Aruula, ich…«
    »Still!« Und ihre heißen Lippen verschlossen seinen Mund…
    ***
    Die plötzliche Ruhe weckte den Lupa. Er hob den Kopf, spitzte die Ohren und lauschte. Keine Stimmen mehr, kein Getrampel, kein Getrommel. Vor den Bugfenstern der Kommandobrücke war es stockdunkel.
    Etwas störte die Stille. Raus, befahl ihm sein Instinkt. Er stand auf, lauschte wieder, drückte die nur angelehnte Dachluke hoch und sprang aufs Dach. Reglos verharrte er, lauschend und witternd. Etwas störte die Stille.
    Sein Geruchssinn und sein feines Gehör durchdrangen die vollkommene Dunkelheit. Die Stille war unvollkommen. Irgendwo knirschte Schnee, irgendwo rieb sich Luft an einem Körper, irgendwo raschelte Fell.
    Wulf tänzelte auf dem Bootsdach hin und her. Immer wieder stand er still, immer wieder drehte er seine Ohren in alle Himmelsrichtungen, immer wieder hob er die Schnauze in den Wind. Da lag etwas im Wind, das nicht dort hin gehörte. Sein Instinkt beharrte darauf. Er setzte über die Reling und landete im Schnee.
    Geduckt schlich er um das Boot herum. Für ihn war es kein Boot, für ihn war es etwas, das zu seinem Herrn gehörte wie dessen Fellmantel, Speer oder Gewehr. Und was zu seinem Herrn gehörte, gehörte auch zu ihm. Unermüdlich umkreiste er das Boot, blieb stehen, lauschte, prüfte die Witterung, schlich weiter. Was trug ihm der Wind da zu? Was störte die Stille?
    Der Lupa blieb am Rand des Hangs stehen, an dessen Fuß er die menschliche Siedlung wusste. Er äugte in die Dunkelheit, lauschte und schnupperte. Der Wind trug ihm den Duft von Lebendigem zu - Schweiß, Urin, weniger vertraute menschliche Sekrete, alles vermischt mit dem Geruch von Feuer. Und da - wieder das Knirschen.
    Der Wind wechselte. Die Witterung, die der Lupa jetzt aufnahm, war anders, ganz anders - bitter, herb, gefährlich.
    Sein Rückenfell sträubte sich, er knurrte. Und dieses ferne Geräusch - wie ein nahender Sturm. Wie Kies, der auf Fels rieselt.
    Er lief ein Stück in die Nacht hinaus, schnüffelte, lauschte, lief zurück, horchte in die Siedlung hinab. Schritte, ganz deutlich, viele Schritte. Wulf duckte sich in den Schnee und wartete. Sie kamen den Hang herauf. Sie bemühten sich leise zu gehen. Sein Herr war nicht dabei. Sie rochen nach Angst…
    ***
    Lautes Gebell riss ihn aus dem Schlaf. »Wulf…« Rulfan fuhr hoch. Die Glut des Feuers leuchtete in der Mitte des Schneehauses. Daneben lag der Körper des Göttersprechers. Er schnarchte.
    Wieder das Gebell. Es war Wulf! Er bellte, als wollte er eine ganzes Taratzenrudel in die Flucht schlagen.
    Rulfan löste sich von Aruulas nacktem Körper und bedeckte ihn mit der Felldecke. Sie schrak auf. »Was ist passiert?«, flüsterte sie.
    »Weiß nicht.« Hastig stieg er in seine Fellhosen und verschnürte sie. »Jemand muss am Boot sein. Fremde - sonst würde Wulf nicht bellen.« Er schlüpfte in Hemd, Jacke und Stiefel, warf sich den Mantel über und griff sich Wurfspeer und Laserbeamer.
    »Ich gehe mit dir.« Aruula tastete im Dunkeln nach ihren Kleidern. Rulfan widersprach nicht, aber er wartete nicht auf sie. Das Gebell seines Lupas alarmierte ihn. Er stieg über schlafende, eng aneinander gekuschelte Körper und erreichte endlich den Ausgang. Drei schwere Ledermatten zog er beiseite, dann trat er in die Nacht hinaus.
    Die Kälte schnitt ihm in Nase und Mund. Seine Augen tränten. Das Gebell kam vom Standort der Twilight of the Gods. Auch Schritte meinte Rulfan von dort zu hören. Und

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