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028 - Die Kapuzenmaenner

028 - Die Kapuzenmaenner

Titel: 028 - Die Kapuzenmaenner Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R. Warner-Crozetti
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Krankenhaus gehen, weil sonst die Ärzte herausfinden, was mit mir los ist.“
    „Du kannst keine Krankheit kurieren, indem du dich hier versteckst. Wenn dein Großvater, der kein Arzt ist,’ deine Krankheit zum Stillstand bringen konnte, müßte dich doch ein kompetenter, ausgebildeter Mann heilen können.“
    „Zum Teufel, du weißt nicht, wovon du sprichst.“ Für einen Augenblick schien die alte Antipathie bei Paul wieder durchzubrechen. Campion befürchtete schon, daß sich Paul wieder in sich selbst zurückziehen würde. „Wer hat auf den Tiger geschossen?“ fragte er ablenkend.
    „Valerie. Sie riß einem Träger das Gewehr aus der Hand und rannte ein paar Schritte auf uns zu, bevor sie schoß. Der Tiger machte einen gewaltigen Satz ins Gebüsch. Sein Körper wurde nie gefunden, dafür aber am anderen Tag im Dorf ein Mann mit einem Kopfschuß. Damit begann das Gerede von dem Wer-Tiger.“
    „Falls dies ein Wer-Tiger ist, müßte der Mann hier sein. Wie sollte ein Eingeborener aus Ostasien seinen Weg nach hier gefunden haben?“
    „Ich weiß keine Antwort auf diese Fragen, Eric. Ich weiß nur, daß kein Tiger aus einem Zirkus oder Zoo ausgebrochen ist. Und trotzdem ist ein Tiger hier. Er schlägt Schafe, wenn er Hunger hat, und streicht nachts um unser Haus.“
    „Glaubst du denn, daß es ein Wer-Tiger ist, Paul?“
    „Das ist doch egal. Er ist hier und bleibt hier, bis er bekommen hat, was erhaben will.“
    „Und was will er?“
    „Das weiß ich nicht.“
    „Du hast mir nicht alles gesagt, Paul. Du hast mir zwar erzählt, was geschehen ist, aber nicht, warum. Was für eine Krankheit hast du? Warum hast du dich in dieser Wildnis versteckt? Warum hat dein Großvater nach mir geschickt? Sogar krank ist dein Großvater stärker als ein verkrüppelter Verrückter. Was hat er gemeint, als er sagte, daß Belial die Höllenhunde loslassen will?“
    „Das mußt du ihn selbst fragen. Ich weiß nichts davon, was zwischen ihnen vorgeht. Er war ein Narr, nach dir zu senden. Du verstehst nur menschliche Wesen. Was du nie verstehen wirst, ist, daß die Dillons nicht ganz menschlich sind.“ Grausamkeit zeigte sich in seinem Gesicht, die ihn, wie er sagte, fast unmenschlich machte.
     

     
    Valerie und Kate kamen wieder ins Zimmer. In Valeries Augen stand Angst. Sie fühlte, daß zwischen Paul und Eric ein geistiger Machtkampf stattfand. Kate war müde und verwirrt von all den Gefühlsströmungen um sie herum; mit einem Seufzer sank sie neben Paul auf den Diwan. Sofort stand Paul auf und ging ein paar Schritte bis zum Kamin. Er lächelte ausdruckslos, als er Kates Erstaunen bemerkte. „Ich bin den ganzen Tag im Wald herumgelaufen und für niemand die richtige Gesellschaft. Ich gehe besser hinauf in mein Zimmer.“
    „Warte.“ Campions Stimme klang wie ein Befehl. „Es gibt da ein paar Dinge, die ich dir vor Valerie sagen möchte. Ich habe die ganze Sache satt“, sagte Campion fest. „Ich bin müde, von dieser namenlosen Krankheit zu hören, die so schrecklich ist, daß man sie nicht in Worte fassen kann. Ich habe genug von den Halbwahrheiten und Ausflüchten. Ich will klare Informationen, und zwar will ich sie jetzt. Zunächst einmal will ich wissen, wann dieser Tiger zum erstenmal hier in Widderburn aufgetaucht ist?“
    „Ein paar Tage, nachdem wir wieder zu Hause waren. Nach Pauls Verletzungen brachen wir die Reise ab und fuhren heim“, antwortete Valerie.
    „Warum hat man nicht die Männer von Widderburn organisiert, ihn zu jagen?“
    „Keiner von ihnen weiß, wie man ein Gewehr benutzt, ausgenommen Stokes. Großvater hat nie erlaubt, daß sie mit Feuerwaffen in Berührung kamen“, sagte Paul fast entschuldigend.
    „Was für einen Sinn hat es, das Tier zu jagen?“ fragte Valerie mit schriller Stimme. „Man kann es nicht töten. Es ist nicht wirklich.“
    „Früher pflegtest du zu sagen, daß alles Übernatürliche Unsinn sei, Val“, erinnerte sie Campion freundlich.
    „Ich bin inzwischen älter und klügergeworden.“
    „Betrügst du dich da nicht selbst? Du warst immer zu Tode erschrocken, wenn Paul vorgab, er sei ein Werwolf. Tut er jetzt so, als wäre er ein Tiger?“
    „Das ist nicht komisch. Paul ist erwachsen, er würde uns keinen solchen Streich spielen.“
    „Nicht mit Absicht“, gab Campion zu. „Aber manchmal tut jemand etwas, ohne es zu wissen.“
    „Du mischst dich da in Dinge, die dich nichts angehen.“
    „Das geht mich etwas an. Ich wurde durch eines der ältesten

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