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028 - Die Kapuzenmaenner

028 - Die Kapuzenmaenner

Titel: 028 - Die Kapuzenmaenner Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R. Warner-Crozetti
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intelligent dazu.“
    „Aber es ist nicht Paul“, sagte Campion. „Stokes sah den Tiger auf der Terrasse, während ich mit Paul zusammen war. Warum bist du überhaupt allein hier herausgekommen, wenn du doch wußtest, daß der Tiger hier herumschlich?“
    „Ich dachte, ich wüßte, woher er käme und daß er mich nicht verletzen würde. Ich glaubte, er sei eine von Belials Kreaturen“, antwortete Valerie der Wahrheit entsprechend.
    „So ist es wahrscheinlich auch“, bemerkte Campion kurz. „Du, Kate, und Valerie, ihr geht jetzt zum Haus zurück. Ich suche Charlemagne.“ Er ging in die Richtung, in der die Tiere verschwunden waren, ohne abzuwarten, ob die Mädchen ihm gehorchten.
    „Sind Sie imstande, allein zum Haus zu gehen?“ fragte Kate und schaute hinter Eric her. „Mir gefällt es nicht, daß Eric allein da draußen ist.“
    „Ich kann für mich selbst sorgen“, antwortete Valerie, „und Eric kann das auch.“
    Kate verließ sie schweigend. Valerie schaute ihr noch nach, bis sie den Lichtschein der Laterne nicht mehr sehen konnte, bevor sie den Pfad zum Haus einschlug.
     

     
    Sowie Kate den Pfad verlassen hatte, sah sie ein, daß sie einen törichten Fehler beging. Campion bewegte sich viel schneller als sie, und trotz der Laterne war es möglich, ihn im Dunkeln zu verfehlen. Sie versuchte einen Laut zu hören, der sie zu Campion führen konnte. Aber alles, was sie hörte, war ihr Herzklopfen, das in ihren Ohren wie Trommeln schlug. So hörte sie auch Belial nicht, der plötzlich die Hand auf ihren Mund legte und ihre Arme an den Seiten festhielt, so daß die Laterne hinunterfiel. Kate kämpfte verzweifelt, zu Tode erschrocken bei dem Gedanken, jemand von Widderburn könne sie anfassen. Sie versuchte in die Hand zu beißen, die sie am Schreien hinderte. Dann gab sie auf und hoffte, ihr Angreifer würde unvorsichtig werden.
    Als ob er ihre Gedanken lesen könnte, sagte Belial, seine Lippen nahe ihrem Ohr: „Ich werde Sie solange festhalten, bis Dr. Campion außer Hörweite ist. Es sei denn, Sie geben mir Ihr Wort, daß Sie nicht schreien.“
    Sie beruhigte sich, als sie seine Stimme erkannte. Das Mißvergnügen bei seiner Berührung blieb. Sie nickte, und er gab sie frei.
    „Was wollen Sie von mir?“ fragte sie.
    „Ich will Sie und Eric Campion loswerden“, sagte er brutal. „Wir Dillons brauchen keine Fremden, die sich in unsere Familienangelegenheiten mischen.“
    „Henri Dillon hat Eric gerufen. Ich weiß nicht warum.“
    „Sie können ihn dazu bringen, daß er abfährt.“
    „Warum haben Sie Angst vor ihm?“
    „Weil ich nichts über ihn weiß. Valerie sagt, er könnte mich zerstören. Falls er das tut, wird er uns alle zerstören. Ich werde aber nicht aufgeben, bis ich bekomme, was ich will, oder ich gehe zu meinem Meister.“
    „Glauben Sie nicht, daß Sie Eric Campion fürchten, weil er weiß, daß Sie ein Scharlatan sind?“
    Er ließ ihren Arm los und schob seine Kapuze zurück. Ein schwarzes Schaffell bedeckte seinen Kopf. Ohren und Hörner hatte man nicht entfernt, so daß er fast wie ein Tier aussah. Sie legte eine Hand vor den Mund, um ein halbes Lächeln zu verbergen. „Ich bin kein Kind, das man mit Theatereffekten erschrecken kann, Mr. Dillon.“
    Da nahm er die Laterne hoch, hob seine Kutte und zeigte ihr seinen mißgeformten Fuß, haarig und gespalten, wie bei einer großen Ziege. „Und wie erklären Sie sich das?“ fragte er rauh.
    Sie bückte sich und studierte den Fuß sorgfältig. Als sie sich aufrichtete, las er Mitleid in ihrem Gesicht. „So etwas ist selten. Warum haben Ihre Eltern das nicht in Ordnung bringen lassen, als Sie ein Kind waren? Ein guter Orthopäde hätte das gekonnt. Jetzt könnten Sie ihn nur amputieren lassen und einen künstlichen Fuß tragen.“
    Belial fühlte sich geschlagen. Er hatte jnit Angst gerechnet und fand Mitleid. Was für eine Frau war das? Er wußte jetzt, daß er durch sie Eric Campion nicht erreichen konnte. Er würde seinen Gegner Henri Dillon zusammen mit der unbekannten Größe Eric Campion besiegen müssen.
    Er gab Kate die Laterne zurück. „Sie finden den Weg zwanzig Schritte zu Ihrer Linken. Halten Sie sich rechts, und Sie sind in fünf Minuten im Haus.“ Er drehte sich um und ging schnell in die entgegengesetzte Richtung davon. Sie folgte seinen Anweisungen und fand ihren Weg zum Haus.
    Campion sah Charlemagne auf einer kleinen Lichtung hin – und herlaufen, um die verlorene Spur wieder zu finden. Er beruhigte

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