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028 - Zimmer 13

028 - Zimmer 13

Titel: 028 - Zimmer 13 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edgar Wallace
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Floyd‹, einen jungen Kanadier von angenehmem Äußeren, zum erstenmal getroffen. Dort war Peter in die Falle gegangen. Jeff Legges Auftritt als Major Floyd war mit großem Geschick bewerkstelligt worden, und da Peter nur selten in den Klub kam, mußte er erst auf unauffällige Weise hingelockt werden. An dem vorgesehenen Abend hatte Peter den, wie er meinte, ahnungslosen jungen Mann in den Händen einer Falschspielerbande angetroffen und ihn aus so gefährlicher Umgebung ›gerettet‹. Aus großer Dankbarkeit hatte ihm dann der ›Major‹ bei der ersten Gelegenheit einen Besuch abgestattet. So außerordentlich einfach war es gewesen, Peter zu fangen. Es würde, dachte Emanuel, für Peter weit schwieriger sein, ihn zu fangen.
    Er wartete, bis die Gestalt im abendlichen Gewühl verschwand und wandte sich wieder der Avenue zu. Nach diesem eher unterhaltsamen Zwischenspiel kehrte das Bewußtsein der ernsten Gefahren und Möglichkeiten zurück, deren drohendste Überführung des ›großen Druckers‹ hieß. Reeder, Gray, Kane - sie alle arbeiteten darauf hin, wenn auch von verschiedenen Punkten aus. In dieser Nacht noch mußte eine Entscheidung fallen - Sieg oder Niederlage. Noch hatten sie ein Pfand von unschätzbarem Wert in Händen - Kanes Tochter mit Leib und Seele.
    Bald nachdem er Peter aus den Augen verloren hatte, tauchte eine andere bekannte Person auf. Mit eiligen Schritten kam ein Mädchen die Straße entlang und verschwand im Klubeingang. Trotz der Bedenken des Liftführers bestand sie darauf, hinaufgefahren zu werden. Der Portier hörte die Warnglocke und wartete, bis die Lifttüre aufging. »Wo ist Emanuel?« fragte Lila.
    »Soeben weggegangen«, sagte der Portier.
    »Das ist eine Lüge. Wenn er eben erst weggegangen wäre, müßte ich ihn gesehen haben.«
    Sie befand sich offensichtlich in großer Erregung. Stevens, der den Grund erriet, versuchte zu scherzen:
    »Es hat heute eine Hochzeit gegeben, wie? Aber was hat es für einen Zweck, Lila, Skandal zu machen? Sie wissen doch, daß Sie nicht herkommen dürfen. Mr. Legge hat befohlen, Sie nicht einzulassen, solange Sie bei Kane in Stellung sind.«
    »Wo ist Emanuel?« wiederholte sie.
    »Ich sage Ihnen, er ist weggegangen - so glauben Sie es doch endlich!« »Ist er in sein Hotel gegangen?«
    »Jawohl, so ist es. Nehmen Sie jetzt Vernunft an, liebes Kind! Es kann jemand kommen. Jonny, Gray war gestern abend hier, und er ist ein Freund von Peter.«
    »Jonny weiß alles über mich«, widersprach sie ungeduldig.
    »Außerdem habe ich Peters Haus verlassen.«
    Sie machte kehrt. Vor dem offenen Lift zögerte sie noch einen Moment, dann trat sie rasch hinein.
    Bis halb zehn hatte der Portier zu tun. Die Gäste kamen einzeln oder in kleinen Gruppen und wurden nach dem Buch kontrolliert und eingetragen. Stevens sah auf die Uhr.
    »Fünf Minuten nach halb zehn«, sagte er und drückte auf einen Klingelknopf.
    Ein Kellner erschien.
    »Eine Flasche Wein nach Nummer dreizehn«, trug ihm Stevens auf.
    Der Kellner blickte ihn überrascht an.
    »Nummer dreizehn?« wiederholte er, als traute er seinen Ohren nicht.
    »Ja, ganz richtig.«

10
    Jeff nahm das Abendessen einsam und düster ein. Die Situation behagte ihm nicht. An seinem Hochzeitstag speiste er allein, durch eine verschlossene Tür von seiner Frau getrennt!
    Er wollte die seltsam geformten Zangen, die sein Vater geschickt hatte, ausprobieren, öffnete die Korridortüre des Salons, drehte den Schlüssel herum und versuchte das Schloß von der andern Seite mit den Instrumenten zu bearbeiten. Der Schlüssel, der im Schloß steckte, ließ sich tatsächlich leicht zurückdrehen. Befriedigt steckte Jeff die Werkzeuge in die Tasche. Er hörte, wie im Nebenzimmer ein Tisch abgeräumt wurde. Er zündete seine vierte Zigarre an, trat auf den Balkon hinaus und sah auf die belebte Straße hinunter. Es war die Zeit des Theaterbeginns, eine lange Schlange von Wagen rollte Haymarket zu. Ein Restaurant auf der gegenüberliegenden Straßenseite erstrahlte in vollem Lichterglanz. Etwas weiter oben an der Ecke spielte eine Veteranenkapelle die Ouvertüre zu ›Lohengrin‹.
    Jeff entdeckte unten auf der Straße einen der Aufpasser, den sein Vater dort aufgestellt hatte für den Fall, daß Peter Kane auftauchen sollte. Aber wäre Peter, wenn er etwas wüßte, nicht schon längst gekommen? - Seltsam, von Jonny schien Emanuel überhaupt keine Gefahr zu befürchten, überlegte Jeff.
    Er schlenderte ins Zimmer zurück und ging auf

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