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028 - Zimmer 13

028 - Zimmer 13

Titel: 028 - Zimmer 13 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edgar Wallace
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Legge?«
    »Ja. Nur wenige von uns kennen ihn. Jeff arbeitet im Verborgenen.«
    »Das läßt sich nicht bestreiten! Ich habe ihn nie gesehen«, gab Craig zu. »Ich wußte natürlich, daß Legge einen Sohn hat, aber ich wußte nicht ... Guter Gott! Mrs. Floyd muß benachrichtigt werden. Peter Kanes Tochter! Wußte Peter nicht, daß er sie mit Legges Sohn verheiratete?«
    »Ich weiß nicht, ob er es wußte oder nicht«, erwiderte Stevens, »aber wie ich den alten Kane kenne, hätte er sie lieber zum Teufel in die Hölle geschickt, als sie mit Emanuel Legges Sohn zu verheiraten. Ich pfeife jetzt sozusagen«, meinte er entschuldigend, »aber Sie müssen es ja doch erfahren.«
    »Kommen Sie mal!« befahl Craig.
    Er nahm den Portier am Arm, führte ihn an den wartenden Beamten vorbei durch den Korridor und öffnete die Tür eines Klubzimmers. Die Unordnung auf dem Tisch zeugte von der eiligen Flucht der Gäste.
    »So, nun sagen Sie mir, Stevens«, begann Craig, nachdem er die Tür geschlossen hatte, »was die ganze Geschichte zu bedeuten hat!«
    »Ich weiß nicht alles, Mr. Craig, nur soviel, daß sie seit langer Zeit etwas gegen Peter Kane im Schilde führten. Eines Abends brachten sie Peter hierher und führten ein Theater auf, so als wäre Jeff irgendein Dummkopf, dem sie es besorgen wollten. Peter hatte Jeff noch nie gesehen - ich selbst wußte damals tatsächlich auch nicht, daß es Jeff war. Sie legten Peter richtig herein. Er nahm sich des Jungen, des Opfers, wie er glaubte, an und ging mit ihm weg. Jeff trug die Uniform eines kanadischen Offiziers und log ihm natürlich was vor. Sonst wäre er nicht der Sohn seines Vaters. So lernte er die Kanes kennen und wurde zu ihnen eingeladen.«
    »Wo ist das Mädchen?« fragte Craig.
    »Das kann ich Ihnen nicht sagen. Irgendwo in London.«
    »Vermutlich noch im Carlton. Und jetzt, Stevens, müssen Sie mir sagen - wer ist Mr. Brown aus Toronto? Es ist nicht Ihre normale Schrift. Sie haben den Namen geschrieben, als Ihnen der Schreck noch in den Knochen saß, mit anderen Worten, nachdem Sie die Bescherung in Zimmer 13 entdeckt hatten!«
    Stevens sagte nichts.
    »Sie haben ihn herauskommen sehen. Wer war es?«
    »Ich will auf der Stelle tot umfallen ...«, stotterte Stevens.
    »Los, reden Sie! Wenn Sie einen Mörder decken«, drohte Craig, »hänge ich Ihnen ein Verfahren als Hehler und Helfershelfer an.«
    Stevens kämpfte mit sich selbst.
    »Jonny - war heute abend ...«, kam es nach einer Weile stockend heraus. »Jonny Gray.«
    Craig stieß einen Pfiff aus.
    Es klopfte. Ein Polizist meldete:
    »Da unten ist eine Frau, die sich wie eine Verrückte aufführt. Ich glaube, Sie kennen sie, Sir.«
    »Lila?« platzte Stevens dazwischen.
    »Ja, richtig. Soll ich sie heraufbringen?«
    »Ja, ja, bringen Sie sie herauf«, sagte Craig, »ich warte hier.«
    Eine Minute später stand sie, verstört und zitternd, im Zimmer.
    »Ist er tot?« keuchte sie. »Um Gottes willen, sagen Sie es mir! Ich seh' es an Ihrem Gesicht - er ist tot.«
    Craig beruhigte sie.
    »Setzen Sie sich. Er ist nicht tot, fragen Sie Stevens. Es geht ihm gut, nur eine leichte Verletzung, nichts Ernstliches. Was ist denn vorgefallen? Wissen Sie etwas darüber?«
    »Mein Gott, er ist tot«, stöhnte sie. »Ich sah ihn und folgte ihm bis hierher!«
    »Geben Sie ihr ein Glas Wein, Stevens!«
    Der Portier schenkte aus einer der zahlreichen Flaschen, die auf dem Tisch stehengeblieben waren, ein Glas Weißwein ein und hielt es ihr an den Mund.
    »So, Lila, nun lassen Sie etwas Vernünftiges hören! Ich sage Ihnen, er ist nicht tot. Wie stehen Sie überhaupt zu ihm?«
    Sie zitterte am ganzen Körper, ihre Zähne schlugen gegeneinander.
    »Ich habe ihn vor drei Jahren geheiratet.« Gleich darauf schrie sie wild: »Nein, nein, es ist nicht wahr!«
    Craig sprach ihr gut zu.
    »Weiter - sagen Sie uns die Wahrheit. Wir wollen ihn ja nicht wegen Bigamie einstecken.«
    »Ich heiratete ihn vor drei Jahren. Daß er das Mädchen heiraten sollte, war die Idee des Alten. Ich wurde in Horsham untergebracht und sollte aufpassen, daß keine Briefe an Jonny abgingen. Das war gar nicht nötig, denn sie hat ihm nie geschrieben. Mir gefiel die Idee mit der Heirat nicht, aber er schwor mir, es sei nur, um aus Peter Geld herauszukriegen. Ich glaubte ihm, bis heute abend. Er wollte mich los sein - und sagte es mir. Er wußte, daß ich nicht pfeifen würde. Bei Gott, hätte ich es nur getan! Jetzt ist er tot, nicht wahr? Ich weiß, daß er

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