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028 - Zimmer 13

028 - Zimmer 13

Titel: 028 - Zimmer 13 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edgar Wallace
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nicht so harmlos, wie du vielleicht annimmst. Als sie mich damals in meine Zelle zurückgebracht und mir Verbandzeug um die Schultern gewickelt hatten, lag ich eine Woche lang auf dem Gesicht. Das störte mich natürlich im Schlaf, aber es half mir, nachzudenken. Und ich dachte mir, daß ein Tausender für jeden Hieb nicht zuviel verlangt wäre von dem Mann, der mir sie verschafft hatte.«
    »Ah, du bist auf Erpressung aus, wie? Fünf zehntausend Pfund - ist das dein Preis?«
    »Mit fünfzehntausend könnte ich recht viel anfangen, Legge - auf Reisen gehen oder mir vielleicht ein Haus auf dem Lande mieten.«
    »Wie wär's mit Dartmoor?« fragte Emanuel zynisch. »Du bekommst von mir keine fünfzehntausend Pfund -nicht mal fünfzehntausend Pence. Mach, daß du weiterkommst!«
    Er schritt brüsk vorwärts. Fenner trat beiseite. Er hatte gesehen, was Legge in der Hand hielt, der jetzt schräg über die Achsel zurückblickend weiterging, bereit, jeden etwaigen Angriff zu parieren.
    »Ich treff' dich bestimmt noch mal, wenn du deinen Revolver nicht gleich zücken kannst«, rief ihm Fenner nach.
    Emanuel kam ein Gedanke, und er kehrte langsam um.
    »Wozu Skandal machen, Fenner? Ich habe dich nicht angegeben. Ein halbes Dutzend Leute sahen zu, als du den Schinder schlugst.«
    »Aber sie traten nicht als Zeugen auf, wie?« bemerkte Fenner mit verhaltener Wut. »Du warst der einzige von den Gefangenen, und ein Schinder war nicht in der Nähe.«
    »Das ist schon lange her«, sagte Emanuel nach einer Weile.
    »Du wirst doch nicht jetzt deswegen Lärm schlagen? Fünfzehntausend Pfund kommen nicht in Frage. Es ist lächerlich, das von mir zu verlangen. Aber wenn dir mit ein paar hundert gedient ist, nun gut, dann will ich sie dir schicken.«
    »Ich will sie gleich haben.«
    »Das kannst du nicht, weil ich sie nicht bei mir habe. Sag mir, wo du zu finden bist, und ich schicke sie dir morgen früh durch einen Burschen zu.«
    Fenner zögerte. Er war überrascht, auch nur ein paar hundert zu erhalten.
    »Ich wohne im Rowton House in Pimlico.«
    »Unter deinem eigenen Namen?«
    »Unter dem Namen Fenner - das genügt für dich.«
    Emanuel wiederholte die Adresse.
    »Um zehn Uhr wird das Geld dort sein. Du bist ein Dummkopf, mit mir zu streiten. Ich könnte dir zu einem Geschäft verhelfen, bei dem du nicht fünfzehn-, sondern zwanzigtausend haben könntest.«
    »Wo?« fragte Fenner spontan.
    »Da ist ein Haus auf dem Berkeley Square - Nummer 973. Wart' einen Augenblick!«
    Ein Glück, daß ihm das gescheiterte Mietobjekt eingefallen war! Er kehrte in sein Kontor im Klub zurück und nahm aus einem Schubfach seines Schreibpults einen Schlüsselbund heraus - Duplikate der Hausschlüssel, die er in der kurzen Zeit, als die richtigen in seiner Hand waren, hatte anfertigen lassen.
    Fenner wartete dort, wo er ihn verlassen hatte.
    »Hier sind die Schlüssel. Ein Bekannter hat sie sich beschafft, im letzten Moment aber kalte Füße gekriegt. Das Haus ist jetzt unbewohnt. Im Geldschrank sind Schmucksachen im Wert von etwa achttausend Pfund, und im Glaskasten - gleich im größten Salon, nicht zu verfehlen -noch andere Kostbarkeiten. Geh und sieh dir's an! Außerdem ein Vermögen an Geschirr ...«
    Fenner ließ die Schlüssel in der Hand klimpern.
    »Warum hast du es dir nicht selbst geholt, Emanuel?«
    »Nichts für mich. Ich lass' mich auf so was nicht mehr ein. Aber ich will mein Teil, Fenner! Bilde dir nur nicht ein, daß du es umsonst bekommst. Du hast ein paar Nächte Zeit, um die Sache auszuführen. Nachher ist nichts mehr zu machen, dann zieht jemand ein.«
    »Aber warum überläßt du mir das Geschäft?« fragte Fenner, der immer noch mißtrauisch war.
    »Weil sonst niemand da ist.« Die Antwort klang recht überzeugend. »Möglich, daß die Schmucksachen überhaupt schon weg sind. Wenn der rechte Mann da wäre, würde ich dir die Sache nicht übergeben, denn bei dir weiß ich nicht, ob ich meinen Anteil bekomme.«
    »Du sollst deinen Anteil haben!« stieß Fenner heftig hervor.
    »Aber ich bin ein Narr, mich darauf einzulassen. Ich weiß ja, was für ein Pfeifer du bist. Trotzdem will ich es riskieren. Wenn du mich damit hereinlegst, Emanuel, bring' ich dich um. Das ist mein Ernst.«
    »Hör auf, ich hab' es satt, von meiner Ermordung reden zu hören. Wenn du keine Lust dazu hast, laß es bleiben. Ich will dir morgen früh das Versprochene schicken. Das ist alles, was ich für dich tun kann. Gib die Schlüssel wieder her!«
    »Ich will

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