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028 - Zimmer 13

028 - Zimmer 13

Titel: 028 - Zimmer 13 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edgar Wallace
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es mir überlegen«, sagte Fenner und ging.
    Es war ein Uhr nachts. Noch einmal kehrte Emanuel in den Klub zurück und fuhr mit dem Aufzug, den der neue Boy bediente, in den dritten Stock hinauf.
    »Alles fort, Stevens?« fragte er den Portier.
    »Da sind noch eine Dame und ein Herr - in Nummer acht. Seit neun Uhr streiten sie sich und könnten wirklich mal ein Ende damit finden.«
    »Gib mir Verbindung mit dem Telefonamt direkt ins Kontor«, befahl Legge.
    Hinter dem Portierpult befand sich ein Schaltbrett. Stevens steckte den Kontaktstöpsel ein und stellte die Verbindung her.
    Emanuel hatte unter den niederen Chargen des Kriminaldienstes etliche Bekannte. Diese Kontakte kosteten ihn nicht wenig, aber sie waren oft außerordentlich nützlich. Der Zufall wollte es, daß er in dieser Nacht Wachtmeister Shilto, den er gut kannte, in seiner Kanzlei erreichte. In einem Theater war ein Juwelendiebstahl verübt worden, der den Wachtmeister noch in Anspruch nahm.
    »Sind Sie es, Shilto?« fragte Legge leise. »Hier spricht Manileg.« Er gab seine Telegrammadresse an, die ihm zugleich als Deckname diente, wenn er über so heikle Dinge verhandeln wollte wie jetzt.
    »Ja, Mr. Manileg?« fragte Shilto interessiert, da Emanuel nicht anzurufen pflegte, wenn nichts Ungewöhnliches vorlag.
    »Wollen Sie einen guten Fang tun?« fragte Legge beinah flüsternd. »Da ist ein Mann namens Fenner ...«
    »Der alte Sträfling? Ja, ich hab' ihn heute gesehen. Was macht er?«
    »Er holt sich etwas Silberzeug aus Nummer 973 am Berkeley Square. Beobachten Sie den Vordereingang. Sie werden ihn wahrscheinlich hineingehen sehen. Vorsicht, er hat einen Revolver. Wenn Sie sich beeilen, sind Sie vor ihm dort. Gute Nacht!«

19
    Peter Kane hatte Legges Einladung schriftlich weitergegeben. Jonny Gray erhielt den Brief mit der ersten Post. Er saß, noch im seidenen Pyjama, in den großen Lehnstuhl zurückgelehnt und stützte das Kinn auf beide Hände. Parker, der ihn in dieser Stellung erblickte, störte ihn nicht in seinen Gedanken.
    Jonny las den Brief zum zweitenmal, zerriß ihn und warf ihn in den Papierkorb.
    »Parker, was würden Sie anziehen, wenn Sie eingeladen wären, in einer Löwenhöhle zu Abend zu speisen?«
    Parker blickte nachdenklich auf ihn herab und biß sich auf die Lippen.
    »Falls außer den Löwen auch noch Damen zum Dinner erwartet werden, müßte man natürlich im Frack erscheinen.«
    Jonny stieß einen Seufzer aus.
    »Solche Dinner sind schon vorgekommen, Sir«, begann Parker sich zu rechtfertigen. »Ich erinnere mich, in meiner Knabenzeit kam eine Menagerie in unsere Stadt, und eine ihrer Nummern war ein Dinner, das im Löwenkäfig serviert wurde. Ich erinnere mich noch genau, der Löwenbändiger trug einen Frack - und dazu Stulpenstiefel, die ein Gentleman allerdings unmöglich zum Frack tragen könnte.« Er zögerte und überlegte wieder.
    »Anders verhält es sich, wenn es sich um ein Kostümfest handelt, dort ist jeder Anzug erlaubt. Was mich persönlich betrifft, würde ich mir unter keinen Umständen einfallen lasen, unter Löwen zu speisen.«
    Jonny lachte.
    »Diese Antwort habe ich erwartet, und es ist das Klügste, was Sie heute morgen gesagt haben. Nichtsdestoweniger werde ich Ihrem vortrefflichen Rat folgen, sondern will am Donnerstag im Highlowklub dinieren. -Bringen Sie mir die Morgenzeitung, ich hab' sie noch nicht gesehen.«
    Teilnahmslos blätterte er in der Zeitung. Die politischen Ereignisse, die London zur Zeit in Aufregung versetzten, berührten ihn nicht. Doch auf einer der inneren Seiten fand er eine kurze Lokalnotiz, die ihn mehr interessierte. Sie bezog sich auf die Verhaftung eines Einbrechers, der in einem Haus am Berkeley Square auf frischer Tat ertappt worden war. Fenner hieß der Mann. Jonny schüttelte den Kopf. Über die Person gab es kaum einen Zweifel - Einbruchdiebstahl war Fenners Spezialität. Da die Nachricht erst in früher Morgenstunde eingelaufen war, fehlten nähere Einzelheiten.
    Jonny legte die Zeitung weg. Dann mußte Fenner also in die Hölle zurück! Doch jedenfalls blieben ihm die Schrecken von Keytown Jail erspart, wenn es stimmte, was Craig gesagt hatte. Er warf einen Blick auf die Uhr, sah, daß es bald elf war, und sprang auf. Er wollte an diesem Tag mit Marney lunchen, Peter brachte sie in die Stadt, und er sollte beide am Victoriabahnhof treffen.
    Seit seiner Entlassung aus Dartmoor hatte Jonny noch keine Gelegenheit gehabt, mit Marney in Ruhe zu sprechen. Er freute sich

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