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0281 - Ein Spitzel zieht die falsche Karte

0281 - Ein Spitzel zieht die falsche Karte

Titel: 0281 - Ein Spitzel zieht die falsche Karte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ein Spitzel zieht die falsche Karte
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ermordet hat.«
    »Haben Sie ihn festnehmen lassen?«
    »Leehill? Wo denken Sie hin. Leehill ist immerhin ein bekannter Wissenschaftler, und vor allem: er ist Mitarbeiter der Atom-Energie-Kommission. Wenn ich einen solchen Mann festnehmen lasse, geht es durch die Weltpresse. Das kann ich mir erst erlauben, wenn ich stichhaltigere Beweise gegen ihn habe als nur ein paar starke Verdachtsmomente.«
    »Okay. Das war also Leehill. Gibt es sonst noch Figuren, die verdächtig wären, Anderbuilt?«
    »Mehr als genug«, seufzte der Lieutenant. »Passen Sie auf. Ich halte mich dabei meistens an Nora Ballisters Tagebuch. Als Nummer zwei würde ich einen Mann bezeichnen, von dem Sie auch schon gehört haben.«
    »Ich habe keine Ahnung, wen Sie meinen.«
    »Ich meine Oberst Joseph Ronfield.«
    »Was? Der Mann, der den Polizisten rief?«
    »Ja. Haargenau. Wissen Sie, was unser Oberst getan hat?«
    »Ich hoffe, Sie sagen es mir.«
    »Er war heute früh in der Wohnung von Nora Ballister. Und zwar zwischen halb und viertel vor acht.«
    Jimmy Stone verdrehte die Augen. »Ich werd’ verrückt«, rief er. »Der alte Knabe! Obwohl — möglich wäre es schon. Er wäre nicht der erste Mörder, der selber die Polizei verständigt, weil er annimmt, dadurch würde er bei der Polizei von vornherein als unverdächtig angesehen werden.«
    »Außerdem fanden wir in Nora Ballisters Tagebuch ein paar Notizen, die sich auf Oberst Ronfield bezogen.«
    »Ach nein! Was kann man denn diesen Aufzeichnungen entnehmen?«
    »Schlicht und einfach die Tatsache, daß Oberst Ronfield dem Mädchen vor ungefähr' einem Jahr einen Heiratsantrag gemacht hat.«
    »Und sie?«
    »Sie hat ihn natürlich abblitzen lassen. Er könnte ihr Vater gewesen sein.«
    »Schon der zweite enttäuschte Liebhaber!« rief Jimmy.
    »Es werden noch mehr«, brummte Anderbuilt. »Dr. Brittan ist auch hinter ihr hergewesen.«
    »Der Mann, für den sie bei der AE-Kommission arbeitete?«
    »Ja, Stone, genau der. Und sie hat ihn abblitzen lassen, genau wie Dr. Leehill, wie Oberst Ronfield und wie Tom Blake.«
    »Tom Blake? Wer, zum Teufel, ist das schon wieder?«
    »Auch einer von der Kommission, allerdings nur einer der Fahrer.«
    »Und der war auch hinter Nora Ballister her?«
    »Ja. Offenbar. Aus ihren Tagebuchnotizen muß man das entnehmen.«
    »Das ist ja großartig«, stöhnte Jimmy. »Dann haben wir allein drei enttäuschte Liebhaber zur Auswahl, von denen demnach jeder ein Motiv für einen Mord gehabt hat.«
    »Theoretisch muß man das in Betracht ziehen«, nickte Brown. »Und jetzt kommt der Clou des Ganzen: Wissen Sie, warum Nora Ballister alle diese Männer abblitzen ließ?«
    Jimmy zuckte die Achseln.
    Anderbuilt sagte: »Sie hat alle diese Männer zurückgewiesen, weil sie einen anderen liebte. Seitenweise schwärmt sie in diesem Tagebuch von dem einen, einzigen, der ihr Herz erobert hatte.«
    »Na ja«, gab Jimmy zu, »das war ja wohl auch die naheliegendste Erklärung, warum alle anderen Pech hatten.«
    »Sicher«, bestätigte Anderbuilt. »Das Merkwürdige daran ist lediglich, daß Nora Ballister in einen Mann verliebt war, den es überhaupt nicht gibt…«
    ***
    Unser Maskenbildner war schon nach Hause gegangen. Ich rief ihn an.
    »Tut mir leid, daß ich Sie nach Feierabend noch stören muß, Sebastiano«, sagte ich. »Aber ich bedarf Ihrer Künste. Ich habe heute abend einen Besuch vor, der sehr peinlich für mich ausgehen könnte, wenn jemand entdeckt, daß der G.-man Jerry Cotton da ist.«
    »Könnte das für Sie gefährlich werden?« fragte unser Figaro.
    »Ziemlich.«
    »Okay. Schicken Sie mir wenigstens einen Wagen, der mich abholt!«
    »Natürlich, Sebastiano. Und vielen Dank!«
    »Keine Ursache. Wenn Sie und andere noch arbeiten müssen, kann ich mich schlecht auf den Feierabend berufen, nicht wahr? Letztlich gehören wir nun einmal zu derselben Familie. Also bis gleich!«
    »Ja, danke.«
    Ich veranlaßte, daß ein FBI.-Wagen, der sich in der Nähe von Sebastianos Wohnung befand, unseren Maskenbildner abholte und zum Distriksgebäude brachte.
    Fast zwei Stunden lang unterwarf ich mich einer Prozedur, die weder angenehm noeh besonders reizvoll war. Paraffinspritzen, Schminke und Salben wurden auf meinem Gesicht verwandt, um es bis zur Unkenntlichkeit zu verwandeln. Als mir endlich die warmen Tücher abgenommen wurden und ich in den Spiegel blicken durfte, stieß ich einen verdatterten Laut aus.
    »Sebastiano«, sagte ich erschrocken, »sind Sie sicher, daß der Kerl

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