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0281 - Kampf in der Tiefsee

Titel: 0281 - Kampf in der Tiefsee Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Gelegenheit durfte ich mir ja nicht entgehen lassen."
    „Allerdings nicht", entgegnete Marat mißmutig und fragte sich, woher Miß O’Neill seinen derzeitigen Aufenthaltsort kannte. Er hatte ihr jedenfalls nichts von seinem Auftrag verraten.
    „Trinken Sie einen Whisky mit mir?" fragte Ferbyd.
    Marat sah das Lauern in den Augen des anderen und wußte, daß Ferbyd ihn nur aushorchen wollte. Er lachte amüsiert.
    „Natürlich. Aber Sie müssen ihn schon hier servieren lassen. Ich finde es so gemütlich in dem Wartezimmer ..."
    „Schon gut, schon gut!" knurrte Ferbyd ärgerlich. Er zog eine Schachtel aus seiner Rocktasche und ließ ein Bündel glitzernder Eyniwene-Karten in die hohle Hand gleiten. „Machen wir ein Spielchen?"
    Dazu war Marat nur zu gern bereit. Während er dem anderen Symbole beschrieb und dabei beobachtete, wie die „angesprochenen" Karten aus Ferbyds Hand fielen, mußte er an die Eyniwene denken, ein uraltes Volk auf einem kalten Planeten im Vorfeld der Galaxis etwa in der Mitte der Strecke, die zwischen dem galaktischen Randgebiet und dem Kugelhaufen M-13 lag. Die Eyniwene verfügten über kein einziges Raumschiff, obwohl ihre Technik so hochentwickelt war, wie eine Technik nur sein konnte.
    Doch sie benutzten sie nur dazu einen bescheidenen Lebensstandard zu erhalten, ohne selbst arbeiten zu müssen; ansonsten beschäftigten sie sich mit der Erforschung des Geistes.
    Terranische Raumfahrer hatten von ihnen gelernt, wie man mit den Eyniwene-Karten umging, und das Spiel auch zur Erde gebracht.
    Es war nur mit äußerster geistiger Konzentration zu spielen, denn die Kartensymbole mußten ganz eindeutig beschrieben werden, damit die entsprechenden Karten spielbereit wurden. Es galt als erwiesen, daß hierbei parapsychische und paraphysikalische Vorgänge eine Rolle spielten, aber mehr hatten selbst die besten terranischen Parapsychologen nicht darüber herausbekommen.
    Marat ahnte, daß es besser so war für die Menschheit; kannte man nämlich das Geheimnis der Karten, dann würde wahrscheinlich jeder Mensch in der Lage sein, mit ihrer Hilfe telekinetische und teleportative Geistesströme zu erzeugen und vielleicht auch die Gedanken seiner Mitmenschen zu lesen. Auf der gegenwärtigen Entwicklungsstufe aber mußte das zur Katastrophe führen. Die wenigsten Menschen waren reif für eine solche Macht, und das würde sich in den nächsten hunderttausend Jahren nur unwesentlich ändern.
    Beim Eyniwene-Spiel verging die Zeit wie im Fluge, und Marat sah überrascht auf, als Homer G. Adams wieder aus der Tür trat.
    Der Finanzminister begrüßte Clinton Ferbyd freudig überrascht.
    Diese beiden Männer hatten sehr viel miteinander zu tun, wenn sich Ferbyds Stellung natürlich auch nicht mit der Adams vergleichen ließ; dazu war die Lebensspanne eines Sterblichen zu kurz.
    Zusammen mit Jean-Pierre Marat begaben sich die beiden Geschäftsleute in einen der zahlreichen Unterhaltungsräume. Sie ließen sich einen kleinen Imbiß servieren und spielten bis in den Mittag hinein Eyniwene. Dann äußerte Adams die Absicht, ins Bett zu gehen. Der Finanzminister hatte sich von Anfang an nicht an die normalen Tageszeiten gehalten, aber im Tiefseesanatorium war das die Regel: Es gab weder Sonnenauf noch - Untergang, und wer schlafen wollte, löschte einfach das Licht in seinem Appartement.
    Marat war froh über Adams Entschluß. Er fühlte sich wie zerschlagen und schlief, kaum, daß er die positronische Sicherheitsanlage in Adams Appartement eingeschaltet und sich in seinem daneben liegenden Appartement ins Bett gelegt hatte.
     
    4.
     
    Marat erwachte davon, daß etwas Feuchtes und Kaltes sein Gesicht berührte.
    Mit einem Satz schnellte er sich aus dem Bett.
    Vor ihm stand McKay und hielt ein gepanzertes Meerestier in der Hand. McKay lachte.
    „Ich dachte schon, du wolltest die ganze Nacht verschlafen, Alter.
    Das nennt man einen bequemen Job, bei dem man sich im Bett wälzen darf!"
    Marat wischte sich die Feuchtigkeit aus dem Gesicht und gähnte.
    Er ging nicht auf die Anspielung seines Partners ein, weil er wußte, wie sie gemeint war. Statt dessen musterte er interessiert das Tier.
    Er kannte sich einigermaßen in der Tiefseefauna aus, aber das, was McKay da in der Hand hielt, war ihm dennoch bisher nie begegnet. Es sah fast aus wie eine meterlange Seeschildkröte, aber der glatte, gewölbte Panzer leuchtete in stahlblauem Licht, die Beine endeten in tellergroßen, schwarzen Tatzen, und der Kopf war dreieckig

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