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0281 - Kampf in der Tiefsee

Titel: 0281 - Kampf in der Tiefsee Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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wie ein Keil. Das Tier lebte noch, denn es strampelte ab und zu mit den Beinen und schwang mit seinem langen, röhrenförmigen Schwanz heftig hin und her. Er schüttelte den Kopf. „Wo hast du dieses Monstrum aufgegabelt, McKay?"
    Sein Partner blickte ihn mit gespielter Entrüstung an.
    „Sag mal, leidest du unter Amnesie? Ich hatte dir doch erzählt, daß ich auf Unterwasserjagd gehen wollte."
    Marat winkte unwirsch ab. „Machst du dir eigentlich eine Vorstellung von dem Druck, der in einer Wassertiefe von 9230 Metern herrscht. Weißt du, welchen Innendruck An Lebewesen entwickeln muß, um nicht zu einem zweidimensionalen Fragment zerquetscht zu werden? Und du bringst es hier herein, wo gerade etwas mehr als eine Atmosphäre Druck herrscht - und es lebt weiter ...!"
    „Hm! Rund eintausendundvierzig Kilopond auf den Quadratzentimeter muß das Panzertier aushalten. In unserer normalen Atmosphäre hätte es sofort zerplatzen müssen wie ein Luftballon im Vakuum. Aber vielleicht enthält es ein Organ zur Innendruckregelung?"
    Er ließ das Meerestier fallen. Es kroch sofort davon und verschwand unter Marats Bett.
    „Was soll das?" schimpfte Marat. „Ich halte es für ungesund, mit einem solchen Ungeheuer in ein und demselben Zimmer zu schlafen. Bring es in die Meereskundliche Abteilung. Die können es in ein Hochdruck-Aquarium setzen!"
    „Ich wollte es eigentlich dressieren", gab McKay zurück. Er grinste und kroch dem Tier nach.
    Plötzlich kam er wieder hervor, schneller, als er unter das Bett gelangt war.
    „Sie ist weg! Durch den Boden gegangen!"
    Im nächsten Augenblick lag Marat unter seinem Bett und starrte verständnislos auf das ovale Loch im Boden. Das Tier hatte tatsächlich das Metallplastik so mühelos durchtrennt, als wäre es Butter.
    Er kroch zurück und starrte seinen Partner verblüfft an.
    „Bist du dir auch im klaren darüber, McKay, daß das Ding dich ebenso leicht hätte zerschneiden können wie das Metallplastik?"
    McKay erbleichte. „Beim Jupiter! Daran hatte ich nicht gedacht.
    Aber wenn es so ist, kann meine Ludmilla ebenso leicht durch die Außenwandung des Sanatoriums! Wir müssen sie unbedingt wieder einfangen, bevor ein Unglück geschieht!"
    Marat war schon an der Tür. Doch ehe sie sich öffnen konnte, kehrte er wieder um.
    „Ich bleibe hier bei Adams. Sieh zu, daß du deine Ludmilla einfängst, ohne eine Panik hervorzurufen. Und sage den Leuten von der Meereskundlichen, sie sollen das Monstrum in einen Behälter aus molekülverdichtetem Terkonit stecken. Eine solche Wandung dürfte selbst Ludmilla nicht zerstören können." McKay verschwand. Marat wanderte beunruhigt im Zimmer hin und her. Er hatte erkannt, daß selbst der Mensch des fünfundzwanzigsten Jahrhunderts seine Welt noch nicht richtig kannte; vor allem die tiefsten Meerestiefen bargen anscheinend noch genügend unbekannte Wunder. Und einige davon konnten durchaus gefährlich werden, selbst dem Metallplastik der heutigen Zeit. Das größte Wunder, so erkannte er im nächsten Augenblick, lag aber darin, daß Ludmilla keine Skrupel kannte, totes Material zu zerstören, wohl aber McKay geschont hatte, obwohl das die Freiheit kostete.
     
    *
     
    Zwar hatte Marat nicht erwartet, daß es beim Einfangen Ludmillas unüberwindbare Schwierigkeiten geben würde, aber er staunte doch, als McKay bereits nach fünfzehn Minuten zurückkehrte und meldete, er habe das Tier in die Obhut der Meereskundlichen Abteilung übergeben. Marat nickte und sagte sehr nachdenklich: „Das nächstemal wirst du hoffentlich nicht wieder etwas anfassen, was du nicht kennst." Er lächelte. „Und nun darfst du mich ablösen. Ich bade jetzt und gehe dann in die Twilight-Bar." Er sah auf seine Uhr. „Miß O’Neill wird zwar schon warten, aber das soll sie ruhig." McKay riß die Augen auf. „Du läßt sie warten? Du, der du angeblich die beste Kinderstube des bekannten Universums hast?"
    „Manchmal soll es nützlich sein, die gute Erziehung zu vergessen. Großer." Marat nickte dem Partner freundlich zu und begab sich ins Badezimmer.
    Nach einer ausgiebigen heißen Dusche und nachdem die Heißluftdüsen des Antigrav-Trockners seine Haut gerötet hatten, zog Jean-Pierre Marat sich um. Er wählte für den heutigen Abend den futuristisch zugeschnittenen Anzug aus violettem Helldor-Bodenrochen-Leder, ein Material, das trotz seiner großen Festigkeit so dünn wie Naturseide war und von dem der Meter rund zweitausend Solar kostete. Ein auf Vibratorbasis ins

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