0281 - Shimadas Mordaugen
Erinnerung hatte. Wir hatten einige Pluspunkte im Kampf gegen die Wesen gewonnen, die aus der japanischen Mythologie stammten, aber als große Sieger hatten wir uns nie bezeichnen können, dazu waren die anderen zu mächtig.
Ich ging wieder zurück in die Wohnung der Ermordeten. Dort fand ich Suko. Er hatte seine Schulterwunde verbunden und durchsuchte gemeinsam mit den beiden Polizisten die Räume.
»Wir müssen doch was finden!« schimpfte er.
Nein, wir fanden nichts. Keinen Hinweis, nicht die Spur eines Mordmotivs, so daß uns nur die Ahnentafel blieb.
Ich überflog sie noch einmal.
Mir sagten die Namen nichts. Alles fremde Götter, aber ich hatte noch eine Hoffnung.
Und die besaß auch einen Namen.
Dr. Ganasaro! Ein Professor für japanische Geschichte, der an der hiesigen Uni lehrte. Wenn alle Stricke rissen, mußten wir ihn einspannen, denn er hatte es tatsächlich geschafft, Sukos Freundin Shao den Klauen des Dämons Susanoo zu entreißen, durch eine Beschwörung, die man wirklich als einmalig bezeichnen konnte.
Die Ahnentafel nahmen wir mit, als wir das Haus verließen. Unsere Kollegen waren inzwischen eingetroffen. Ich gab ihnen noch einige Informationen, und wir tigerten wieder zu meinem Bentley zurück.
Das Innere hatte sich mittlerweile aufgeheizt. Eine Klimaanlage besaß ich leider nicht. Kaum hatten wir Platz genommen, als uns der Schweiß ausbrach und Suko wie immer in solchen Fällen nach seinem Motorrad verlangte.
»Das erfrischt jetzt.«
»Oder willst du zu Fuß gehen?« fragte ich ihn.
»Fahr schon«, meinte er und schwieg, als der Wagen langsam anrollte.
Bevor wir versuchten, weiterhin aktiv zu werden, wollten wir erst einmal mit Sir James Rücksprache halten.
***
Logan Costello spürte eine seltsame Unruhe. Der Mord an dieser kleinen Tänzerin paßte ihm überhaupt nicht ins Konzept. Das Mädchen war ihm egal, aber er wurde das untrügliche Gefühl nicht los, daß dieser Mord der Beginn einer ganzen Kette schrecklicher Ereignisse war.
Wen hatte er auf die Füße getreten?
Costello wußte es nicht. Er konnte nur die Schultern zucken. Für ihn gab es nichts, was auf ein Motiv hingedeutet hätte. Vielleicht war es eine Rache aus alter Zeit, als es die Mordliga noch gab und er mit ihr paktiert hatte. Möglicherweise war er da jemandem auf die Zehen getreten, der jetzt zurückschlug.
Mit Lady X hatte er sich nie gut verstanden, aber die gab es jetzt nicht mehr. Sie konnte ihm also nicht mehr an den Kragen. Nein, da mußte ein anderer Grund vorliegen.
Wieder dachte er an die japanische Mafia, die Yakuza. Hatte sie ihre Killer geschickt, um einen Menschen zu beseitigen, der ihr unliebsam geworden war?
Diese Dinge, die Costello auch praktizierte, waren einfach nicht von der Hand zu weisen. Er beschloß, seine Gedankengänge darauf zu konzentrieren, obwohl ein sehr ungutes Gefühl bei ihm zurückblieb, denn er hatte nicht vergessen, auf welche Weise die Stripperin ums Leben gekommen war.
Es war kein normaler Mord gewesen. Keine schnelle Kugel oder ein heimtückischer Messerstich, sondern ein spektakuläres Verbrechen, das Aufsehen erregt hatte, denn auch Sinclair und sein Kollege Suko mischten bereits mit.
Und da hakten die Gedanken des Mafioso. Er lehnte sich auf seinem Stuhl zurück, kippte ihn, indem er einen Hebel verstellte und dachte in dieser liegenden Lage nach.
John Sinclair und den Chinesen bezeichnete er als seine Erzfeinde. Sie waren ihm auf der Spur, aber es hatte ihnen immer an den nötigen Beweisen gefehlt, um Costello hinter Gitter zu bringen. Zudem waren sie von den Mächten der Finsternis so stark beschäftigt worden, daß sie an Costello kaum noch dachten. Nur hin und wieder gerieten sie aneinander, und da hatte Costello bisher immer gut ausgesehen.
Sinclair kümmerte sich um den Fall. Er würde hart einsteigen, da kannte ihn Costello gut genug. Und vielleicht gelang es dem Geisterjäger, den Fall zu lösen, so waren Costello damit einige Sorgen von der Seele genommen worden.
Er grinste, als er daran dachte. Wirklich keine schlechte Idee, wie er fand. Wenn Sinclair…
Plötzlich stockten seine Gedanken. Er hatte ein Geräusch gehört, das überhaupt nicht hierher paßte.
Costello wollte hoch, denn er kam sich im Liegen so hilflos vor, als er bereits den Schatten sah, der plötzlich neben ihm erschien.
Ein Fremder in seinem Arbeitsraum!
Logan Costello, der bewacht war wie ein Kaiser, spürte einen Stich in Höhe des Herzens. Das war wirklich ein Hammer, das
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