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0282 - Die Spur führt zu Jagos Stern

Titel: 0282 - Die Spur führt zu Jagos Stern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Höhe mit seinen Augen.
    „Vielleicht ein Wurm", vermutete er unsicher.
    „Schöner Wurm", knurrte Noir „Kaliber achtunddreißig, würde ich sagen."
    „Ein Wurm mit Kaliber achtunddreißig ... du meinst doch nicht etwa ..."
    „Doch, genau das meine ich. Eine Kugel! Eine ganz gewöhnliche, altmodische Gewehr- oder Revolverkugel."
    „Oder von einer Pistole?"
    Noir sah auf Gucky herab.
    „Die wenigsten Menschen kennen den Unterschied zwischen einem Revolver und einer Pistole - aber das spielt hier keine Rolle.
    Jedenfalls hat Jemand mit so einem Ding auf den Baum geschossen. Wir werden mal nachsehen."
    Er zog ein Mehrzweckmesser aus der Tasche, wählte einen spitzen Bohrer und begann damit, den Baumstamm zu bearbeiten.
    Es dauerte eine ganze Weile, ehe er auf etwas Hartes stieß, und nach weiteren zehn Minuten hielt er einen deformierten Bleiklumpen in der Hand.
    „Na, was habe ich gesagt?"
    Gucky verzog das Gesicht. „Es hat dir ja niemand widersprochen." Er deutete auf die Kugel. „Und was sollen wir daraus schließen?"
    „Daß jemand mit einem altmodischen Gewehr hier in der Gegend herumgelaufen ist und damit geschossen hat."
    „Sehr scharfsinnig", gab Gucky zu. „Was soll der Quatsch? Wer rennt schon mit einem Gewehr in diesem Urwald herum? Ein Tefroder ganz bestimmt nicht."
    „Vielleicht einer der Siedler."
    Und dabei blieb es.
    Gegen Abend kehrten sie zum Stützpunkt zurück, ohne etwas anderes als die Gewehrkugel entdeckt zu haben. Ein mageres Ergebnis für den gewaltigen technischen Aufwand, der erst die Expedition ermöglichte.
    Der dritte Tag brach an.
    Leutnant Müller, der Wache gehabt hatte, unterhielt sich mit seinem Chef, Captain Heinhoff „Ich weiß nicht, ob es wichtig ist Sir, aber in der vergangenen Nacht wurden drei Echos geortet. Es kann sich nur um Gleiter gehandelt haben Wahrscheinlich Siedler."
    „Warum haben Sie mich nicht gleich geweckt?" fuhr Heinhoff ihn an.
    „Ich hielt es nicht für so wichtig."
    „Ist es vielleicht auch nicht. Aber die Vorschrift besagt, daß jede Beobachtung sofort zu melden ist. Haben Sie das vergessen?"
    „Ich bitte um Verzeihung, Sir."
    „Hm", knurrte Heinhoff und marschierte in entgegengesetzter Richtung davon. „Gleiter! Natürlich können es Gleiter gewesen sein höchstwahrscheinlich sogar. Trotzdem ..."
    Er meldete Gucky den Vorfall.
    „Gleiter? Na, das haben wir doch gleich. Muß heute sowieso zur ALDABON. Da kann Rasath diesen Düsenbirn ja mal fragen, ob heute nacht Gleiter unterwegs waren."
    Diesmal wurde Gucky nicht verbessert. Captain Heinhoff war es egal, ob Düsenbirn oder Kusenbrin. Ihm war es nur nicht egal, wenn jemand gegen die Dienstvorschriften verstieß. Das war seine Einstellung, auch wenn er Agent und Abwehrspezialist war.
    „Heute abend?"
    „Ja. Inzwischen werde ich mit Noir. nach Süden zum Meer teleportieren. Kann ja auch sein, daß die Tefroder wieder einmal das Wasser bevorzugt haben. Dann müssen wir mit den Shifts tauchen gehen."
    Dieser dritte Tagesausflug begann damit, daß Gucky sich bei dem weiten Sprung zum Meer verkalkulierte und nasse Fuße bekam. Er ärgerte sich in der Hauptsache darüber, daß Noir sich vor Lachen ausschütten wollte und ihn einen Springtaucher nannte. Etwas später, als der Mausbiber auf einem Baumstamm saß und seine Strümpfe zum Trocknen an einem Strauch hingen, kam ein entengroßer Vogel, schnappte sich einen Strumpf und war damit verschwunden, ehe Gucky sich von seiner Überraschung erholen konnte.
    Er schimpfte wütend hinterher. aber der Vogel kam nicht zurück.
    Das dritte Mißgeschick passierte ihm, als er die Stiefel wieder anziehen konnte. Gerade wollte er mit dem rechten Fuß in den Schaft hinein, da stutzte er. Noir, der neben ihm stand, sah interessiert zu „Was ist denn?"
    Gucky behielt den Stiefel im Auge und rührte sich nicht.
    „Da ist was drin", behauptete er mit unsicher klingender Stimme.
    „Es hat mich angesehen. Ganz glühende Augen. Gefährlich."
    „Dann laß doch den Stiefel los", riet Noir besorgt.
    „Damit man mir den auch noch klaut?" empörte sich Gucky. „Du willst mich wohl zum Gespött der ganzen Flotte machen, was?"
    Vorsichtig legte er den Stiefel auf den sandigen Boden und klopfte mit einem Stock gegen die Fußsohlen. Sekunden später kam oben am Schaft eine spitze Schnauze zum Vorschein, dem ein rattengroßer Körper mit braunem Fell folgte.
    „Pieps", machte das kleine Tier und setzte sich vor Gucky hin, den es wohl für einen entfernten

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