0282 - Die Spur führt zu Jagos Stern
Transmitterstation war die beste Losung.
Der fünfte Tag brachte Arbeit. Die Station wurde abgebrochen und verladen. Gegen Mittag waren die beiden Flugpanzer startbereit. Gucky war der Meinung, daß sie bei Tageslicht fliegen sollten, denn es war kaum damit zu rechnen, daß gerade das Forschungskommando der Siedler unterwegs war. Und Beobachter der Tefroder würden sie wahrscheinlich für Siedler halten.
„Wir müssen nur darauf achten, daß wir nicht zu hoch steigen.
Auch sollten wir diesmal auf Sicht fliegen und uns nicht aus den Augen verlieren."
„Einverstanden", sagte Heinhoff. „Von mir aus kann, es losgehen."
Sie flogen den ganzen Nachmittag, fast die ganze Zeit über dem Meer. Schon von oben her war zu erkennen, daß es nicht sehr tief war. Es gab Tausende von Inseln, zum Teil bewachsen und durch Riffe miteinander verbunden. Dieses Gebiet war ein wahres Paradies für Sporttaucher - wenn es keine Raubfische gab.
Dann kam das Sturmgebirge in Sicht.
Es hatte seinen Namen zu Recht erhalten, denn die beiden Shifts wurden von Windböen erfaßt, die das Steuern zu einer Qual machten. In einem kleinen Seitental, das sich nach dem Meer hin öffnete, landeten sie. Heinhoff kam zu Gucky in den Flugpanzer, um die nächsten Schritte mit ihm abzusprechen.
„Hier können wir nicht bleiben, das ist klar. Was wir brauchen, ist ein Versteck, und es muß ziemlich hoch liegen, damit die Orter frei arbeiten können."
„Stimmt", gab Gucky ihm recht. „Aber wenn da immer so ein Sturm ist, wird die Sache ungemütlich. Hängt wohl mit den Temperaturunterschieden zusammen."
„Kann sein. Ein Glück, daß es warm ist. Fliegen wir gemeinsam, oder bleibt einer zurück?"
„Warum sollen wir beide Panzer riskieren? Ich fliege allein und sage dann Bescheid. Sie warten hier. Sehen Sie sich ein bißchen um."
Und so geschah es auch.
Heinhoff blieb zurück, während Gucky mit Noir, Sengu und Leutnant Müller, der seine anderen Leute bei Heinhoff ließ, die Gipfelkette ansteuerte.
Müller flog selbst den Shift.
Er hielt sich dicht am Boden, um gegen plötzlichen Windeinfall geschützt zu sein. Zum Glück schien es hier oft zu, regnen, und die Wildflüsse hatten tiefe Täler gegraben. Müller folgte einem solchen Tal, das sich fast senkrecht in den Gebirgsstock geschnitten hatte, Zu beiden Seiten waren nichts als glatte Wände, die mehrere hundert Meter anstiegen.
Sehr schwierig gestaltete sich das „Überspringen" des Talabschlusses, denn hier heulte der Sturm mit Urgewalt über das Plateau und um die Gipfel. Aber es mußte sein, denn Gucky wollte die neue Station an möglichst hoher Stelle errichten. Im Talkessel hatte sie wenig Sinn.
Der Antrieb war stärker als die Urgewalten. die auf den Shift einstürmten. Zwar wurden Gucky und die drei Männer kräftig durcheinandergeschüttelt, aber der Flugpanzer hielt Kurs. Der Wind ließ plötzlich nach, als sie eine große und fast hundert Meter tiefe Senke mitten auf dem Plateau erreichten.
Müller landete.
Die Senke erinnerte ein wenig an einen Mondkrater. Es gab so etwas Ähnliches wie einen Ringwall, der aber sicher nicht vulkanischen Ursprungs war. Die Wand war fast rund und umschloß die Senke völlig, deren Tiefe relativ zum eigentlichen Plateau hundert Meter betrug. Gewaltige Felsblöcke in der Senke selbst boten Schutz gegen Seitensicht.
„Da hängt der Felsen sehr stark über", sagte Noir, als sie sich umgesehen hatten. „Wenn wir den Shift darunter fahren, kann man uns auch von oben her nicht mehr sehen."
„Ich hole Heinhoff", entschied Gucky. „Hier bleiben wir."
Er teleportierte zu dem wartenden Flugpanzer im Tal und landete eine Stunde später.
Zum zweitenmal wurde die Station aufgebaut, und als es dunkel geworden war, teleportierte Gucky abermals, diesmal wieder in die ALDABON.
Hier erwartete ihn eine kleine Überraschung.
3.
Rasath war ziemlich aufgeregt.
„Ich habe schon auf Sie gewartet", begann er, ohne Gucky zu Wort kommen zu lassen. „Von Kusenbrin habe ich eine interessante Neuigkeit erfahren. Ich erzählte Ihnen ja schon von diesem Sonderling Berl Kuttner. Der Mann kam gerade aus den Nordbergen zurück. Dort machte er eine seltsame Beobachtung.
Er behauptete, ein Schiff landen gesehen zu haben, oben in den Bergen. Es seien Fremde gewesen, berichtete er. Und man hatte etwas ausgeladen und dann mit drei Gleitern fortgeschafft."
„Mit drei Gleitern?" wunderte sich Gucky, der an die drei Echos der Orter dachte, die sie im ersten
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