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0282a - Der Mörder und sein blonder Schwarm

0282a - Der Mörder und sein blonder Schwarm

Titel: 0282a - Der Mörder und sein blonder Schwarm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Mörder und sein blonder Schwarm
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in die Bar schleusen, die aus einem langen Gang bestand. An der Theke hingen eine Menge Männer, die unbedingt Stützen brauchten. Ein süßlicher Geruch wies unverkennbar auf Marihuana hin.
    »Der Mann mit den roten Haaren, der dritte von links«, sagte der Portier und hielt seine Hand hin. Phil drückte ihm einen Dollar hinein.
    Der Mann mit den roten Haaren war Raymond Crowly. Im Augenblick lag nichts gegen ihn vor, sodass er sich seiner Freiheit erfreute, die ohnehin nie sehr lange anhielt.
    Phil steuerte auf den Gangster zu und zwängte sich neben ihn an die Theke.
    »Einen Whisky für Crowly und mich«, bestellte Phil.
    Der Gangster fuhr sich mit der Zunge über seine Lippen, stieß sich von der Theke ab und drehte sich zu Phil um. Der Bursche kniff die Augen zusammen, als müsse er auf hundert Yards eine Autonummer lesen.
    »Den Whisky pumpe ich in mich hinein. Aber ich kenne dich nicht«, knurrte der Gangster.
    »Vielleicht bin ich der Bruder von John White«, fantasierte Phil frisch drauf los.
    »Dann kämst du einige Wochen zu spät, wenn du an Johns Beerdigung teilnehmen wolltest«, brummte Crowly gefühllos.
    »Pah«, machte Phil. »Johnny und tot. Das kannst du einem anderen auf binden. Mir nicht.«
    »Aber ich werde dir das Grab zeigen, Kleiner«, knurrte Crowly.
    »Und woran ist er gestorben? An Alkoholvergiftung?«
    »Jemand von den Evergreens hat ihm zu viel Blei in den Körper gepumpt und anschließend über das Geländer einer Eisenbahnbrücke fallen lassen.«
    »Bist du dabei gewesen, als das geschah?«
    »Nein. Sonst hätte ich es den Evergreens besorgt. Die Burschen riefen uns an, wo wir die Leiche unseres Bosses finden konnten.«
    »Und dann seid ihr hingegangen?«
    »Du fragst mehr, als dir gut tut. Wir haben die Cops alarmiert. Schließlich macht man seinen Mitmenschen mal eine Freude. Und dies war eine, denn John stand schon eine ganze Weile auf der Liste der Cops.«
    »Bist du ganz sicher, dass es John White war, der beerdigt wurde?«, fragte Phil lauernd. Er hielt dem Gangster eine Zigarettenpackung hin. Crowly angelte mit den Fingernägeln einen Glimmstängel heraus und steckte ihn in den linken Mundwinkel. Dann zückte er das Feuerzeug.
    »Seine Freundin Edwards hat ihn identifiziert. Ja, das war das Ende unseres guten John«, stöhnte der Gangster.
    »Auch welchem Friedhof wurde John beerdigt?«
    »Auf dem Greenwood Cemetery.«
    »Kannst du mir die Lage des Grabes beschreiben?«
    »Das kannst du besser bei der Friedhofsverwaltung erfahren. Ich habe keine Lust, bei Nacht zwischen den Grabsteinen spazieren zu gehen«, knurrte er. Das Feuerzeug klickte auf. Er hielt meinem Freund die Flamme unter die Zigarette. Phil dankte und zog an dem Glimmstängel.
    »Hat dir der Portier meinen Namen gesagt?«, fragte der Rothaarige.
    »Nein. Der Portier hat mich nur an dich verwiesen, wenn ich Arbeit suche.«
    »Und du suchst einen Job?«
    »Ja - sonst nichts«, sagte Phil.
    »Du bist auf den Posten deines Bruders scharf?«, folgerte Crowly.
    »Erraten«, seufzte Phil.
    »Dann komm mit. Du hast Gelegenheit, die Gang deines Bruders kennenzulernen.«
    Er trank den Whisky aus und steuerte durch die Sackgasse zu einem Notausgang, der hinter einem roten Plüschvorhang verdeckt untergebracht war.
    Der Gangster ging vor, schlug den Vorhang zurück und legte seine Hand auf die Türklinke. Phil folgte ihm in den unbeleuchteten Flur.
    Phil schloss die Tür hinter sich. In diesem Moment schoss die Faust von Crowly gegen Phils Schädel.
    ***
    Ich beglückwünsche mich zu dem Zufall, gleich an den richtigen Burschen geraten zu sein. Er trug auf seinem kantigen Kopf einen Bürstenschnitt. Buschige Brauen, die über der Nase zusammengewachsen waren, klebten über seine eiskalten grauen Augen. Der schmallippige Mund wirkte wie ein krummer Strich.
    »So, du bist der Gorilla dieses Catchers?«, fragte ich höhnisch, und warf einen Blick auf den Herkules, der die Augen auf schlug.
    »Shut up. Wenn einer Fragen zu stellen hat, dann bin ich es!«, schrie Skylarc und zerrte mich von der Theke in einen angrenzenden Raum. Zwei wenig Vertrauen erweckende Gestalten begleiteten uns.
    Die Tür flog hinter uns zu. Skylarc genoss den Triumph, mich abgeschleppt zu haben. Er ließ sich auf einen Stuhl krachen. Dabei wirkte er gegen den Catcher, wie ein gut durchtrainierter Sportstudent.
    »Was willst du hier?«, brüllte Skylarc.
    Ich hatte keine Lust zum Theaterspiel, sondern hielt ihm meine FBI-Marke unter die Hakennase.
    »Uff«,

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