Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0283 - Flucht vom Giftplaneten

Titel: 0283 - Flucht vom Giftplaneten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
Ihre Stelle einnehmen und Ihre Rolle zu Ende spielen. Kommen Sie!"
    Strugow spürte die Mündung des Blasters im Rücken. Mit leicht angewinkelten Armen drehte er sich langsam um. Der Duplo hatte des echten Amsel Weinsteins nervöse Veranlagung. Nur eine einzige unvorsichtige Bewegung, und Rawil Strugow hatte achttausend Kilopond einer vollen Blasterentladung im Leib.
    Vor dem Duplo her schritt er langsam auf die Tür zu. „Das hatten Sie sich fein ausgedacht", begann der Androide von neuem. „Mich auf die dumme Tour reinlegen, wie? Aber ich hab’s Ihnen versalzen, was?"
    Er schwatzte genau soviel wie der echte Amsel Weinstein, stellte Strugow verbissen fest.
    „Was wollen Sie?" fragte er zurück. „Um ein Haar wärs gelungen."
    „Klar", keifte der Duplo. „Eben um das Haar, um das ich Ihnen über bin."
    Kurz vor der Tür begann Strugow, sich langsamer zu bewegen.
    Er wandte sich zur Seite, als bereitete er sich darauf vor, sich seitwärts durch die Türöffnung zu schieben, was bei der ungewöhnlichen Breite seiner Schultern ganz natürlich aussah. Die Drehung erlaubte ihm, die Lage hinter sich zu begutachten. Der Duplo war immer noch dicht hinter ihm. Er hielt den Blaster so, daß er Strugow fast berührte.
    Einen Sekundenbruchteil lang kämpfte Strugow mit sich selbst.
    Er konnte sich widerstandslos abführen lassen und war sicher, daß ihm nicht allzu viel Ungemach widerfahren würde. Er konnte auch versuchen, den Duplo zu überrumpeln. Dabei riskierte er einen Blasterschuß in den Rücken für den Fall, daß der Versuch fehlschlug, und Repressalien von selten der Tefroder und des Meisters im Falle des Erfolgs.
    Als er mit der schräg nach vorn geschobenen linken Schulter den Türrahmen berührte, hatte er seinen Entschluß gefaßt. Er bemerkte, daß der Duplo zu einer neuen Bemerkung ansetzte. Wie es Amsel Weinsteins Art war, wollte er das Vergnügen seines Erfolgs bis zum letzten Zug auskosten, indem er seinen Gefangenen verspottete.
    „Ich könnte mir vorstellen ...", begann er, und in diesem Augenblick handelte Strugow.
    Wie vom Blitz gefällt, stürzte er vornüber. Im Fallen riß er das rechte Bein in die Höhe und traf die Hand des Duplo mit der vollen Wucht seines schweren Stiefels. Der Blaster entlud sich mit dröhnendem Fauchen, aber der Schuß fuhr schräg in die Höhe und brachte Strugow in weiter keine Verlegenheit, als, daß er ihn mit einem Schwall kochendheißer Luft überschüttete.
    Der kräftige Terraner war binnen einer halben Sekunde wieder auf den Beinen. Der Duplo schien erst jetzt zu begreifen, was vor sich ging. Mit weit aufgerissenen, entsetzten Augen wich er zurück, als Strugow auf ihn eindrang. Er warf sich zur Seite und versuchte, den Blaster zu erreichen, den Strugows Tritt ihm aus der Hand geschleudert hatte. Aber der Terraner war schneller. Mit wütendem Knurren fiel er über den Androiden her. Ein harter Haken trieb dem Duplo fast die Luft aus der Lunge. Röchelnd stolperte er rückwärts, die Arme hoch erhoben, um sich zu schützen. Strugows zweiter Schlag brach rücksichtslos durch die schwache Deckung und traf den Gegner an der Schläfe. Der Duplo ging zu Boden und blieb bewußtlos liegen.
    Strugow bückte sich und hob den Blaster auf. Mitten in der Bewegung hörte er ein platschendes, zischendes Geräusch.
    Mißtrauisch sprang er in die Höhe und wirbelte herum. Ein merkwürdiger Geruch erfüllte plötzlich die Luft. Rauch stieg vom Boden auf.
    Strugows Blick fiel auf den bewußtlosen Androiden. Der Anblick, der sich ihm bot, war so grausig, daß er sich einen Augenblick lang vor Entsetzen nicht von der Stelle rühren konnte.
    Kopf, Brust und Schultern des Duplo waren von einer schaumigen, dampfenden Masse bedeckt. Als Strugow aus seiner Starre erwachte, stürzte er vorwärts, um dem Bewußtlosen zu helfen. Er berührte die graue Masse und verbrannte sich dabei die Hand. Mit einem zornigen Schrei wich er zurück.
    Erst dann wurde ihm klar, was geschehen war. Er sah in die Höhe. Als sich der Blasterschuß löste, war die gesamte Energie der Entladung in die Decke gefahren. Das weiche Plastikmaterial war geschmolzen und hatte zu kochen begonnen. Ein Teil davon hatte sich gelöst und war herabgefallen. Der Zufall wollte es, daß Amsel Weinsteins Duplo gerade an dieser Stelle zu Fall gekommen war.
    Strugow kniete neben dem Androiden nieder, hob vorsichtig den schlaffen linken Arm auf und versuchte, den Puls zu fühlen. Er spürte nichts. Der Duplo war tot.
    Benommen

Weitere Kostenlose Bücher