Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0283 - Flucht vom Giftplaneten

Titel: 0283 - Flucht vom Giftplaneten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
erkennen.
    „Natürlich könnte es Miras-Etrin jederzeit einfallen", fuhr er fort, „den gleichen Trick noch einmal zu versuchen. Ich schlage deswegen vor, daß wir den Gemeinschaftsraum zu unserem Tag- und Nachtquartier machen. Auf diese Weise verlieren wir einander nicht aus den Augen. Wenn Miras-Etrin einen von uns austauschen will, muß er das Original erst von hier wegholen. Am unauffälligsten kann er das tun, wenn wir schlafen jeder in seinem privaten Zimmer. Wenn wir hier kampieren, kann uns der Austausch nicht entgehen."
    „Es besteht aber die Möglichkeit". wandte Gansson sachlich ein, „daß Miras einen von uns aus irgendeinem anderen Grund zu sich holen läßt. Zum Beispiel, um ihn auszufragen. Wenn der Betreffende dann hierher zurückkehrt, sind wir automatisch gezwungen, ihn für einen Duplo zu halten."
    „Richtig", antwortete Strugow. „Und wir werden dieselbe Methode anwenden wie heute, um ihn zu identifizieren."
    „Es gibt noch ein anderes Problem", meldete sich Koan Hun.
    „Miras kann jederzeit weitere Schablonen von uns anfertigen - Schablonen, die unseren Bewußtseinsinhalt bis zum gegenwärtigen Augenblick einschließen. Mit anderen Worten: Er könnte einen von uns jetzt hier herausholen, eine Schablone anfertigen, mit Hilfe der Schablone einen Duplo herstellen und anstelle des Originals den Duplo hierher zurückschicken. Die Methode, die Sie gegen Weinstein anwandten, wird in diesem Fall versagen."
    Strugow brauchte nicht zu antworten. Jörg Gansson protestierte.
    „Moment mal! So einfach ist das nicht. Das Anfertigen einer Atomschablone erfordert geraume Zeit. Mindestens fünf Stunden - vorausgesetzt, daß die Tefroder auf Grahat die modernsten Geräte verwenden. Gegen einen solchen Fall können wir uns einfach sichern. Jeder, der länger als - na, sagen wir vier Stunden abwesend ist, wird nach seiner Rückkehr automatisch als Duplo betrachtet."
    Strugow hatte dieselbe Idee gehabt. Der Vorschlag wurde ohne weiteres angenommen.
    „Das bringt eine andere Frage aufs Tapet", fuhr Gansson fort.
    „Was geschieht als nächstes? Wie geht Ihr Plan weiter?"
    Strugow machte eine abwehrende Geste.
    „Es hat keinen Zweck, darüber zu sprechen, solange wir nicht wissen, wie Miras-Etrin reagiert. Vielleicht bekommen wir keine zweite Chance."
    „Gut", gestand ihm Gansson zu. „Aber wenigstens eines können Sie uns sagen. Sie haben einen bestimmten Plan?"
    Strugow lachte - halb ärgerlich, halb verächtlich.
    „Ja. So ziemlich die waghalsigste und verrückteste Idee, die ich mir je ausgedacht habe, aber es scheint die einzige zu sein, auf die man im Augenblick kommen kann."
    Er zündete sich eine neue Zigarre an die letzte aus der Ration, die er gestern empfangen hatte. Er kam kaum dazu, den ersten Zug zu tun, da hörte er im Hintergrund des Raums die Tür aufrollen. Hastig blies er den Rauch vor sich hin und drehte sich um.
    Das Licht war alles andere als gut, aber er hatte keine Schwierigkeit, die beiden Gestalten zu erkennen, die unter der Türöffnung standen.
    Eine schlanke, das war Miras-Etrin, der Meister der Insel.
    Und eine kleine, hagere, deren weißes Haar im Halbdunkel leuchtete. Amsel Weinstein! „Das Spiel steht eins zu null für Sie, meine Herren", sagte Miras mit klarer, ruhiger Stimme. „Ich gebe Ihnen hiermit den echten Mitgefangenen zurück. Der tote Duplo wird von meinen Leuten entfernt. Ich muß jedoch darauf bestehen, daß mir seine Waffe ausgehändigt wird."
    Strugow erhob sich schwerfällig und ging auf ihn zu. Er trug den Blaster an der Laufmündung und hielt dem Meister den Kolben entgegen. Den Bruchteil einer Sekunde lang spürte er das Verlangen, die Waffe in der Hand zu drehen und die geballte Energie gegen Miras zu entladen.
    Er tat es nicht. Er wußte so gut wie jeder andere, daß ein Meister von unsichtbaren Schirmfeldern umgeben war, die selbst ein schweres Geschütz nicht durchdringen konnte, geschweige denn eine armselige Handwaffe.
    Miras nahm den Blaster lächelnd entgegen.
    „Waren Sie es, der dem Duplo auf die Spur kam?" erkundigte er sich.
    „Ja", antwortete Strugow. „Aber ich tötete ihn nicht." Miras neigte leise den Kopf.
    „Ja, ich glaube Ihnen. Sein eigener Schuß löste einen kochenden Klumpen Plastik aus der Decke."
    Er drehte sich um und schritt hinaus. Die Tür schloß sich automatisch hinter ihm. Strugow blieb stehen, als wäre er angewachsen, und starrte ungläubig gegen die graue Türfüllung.
    Hinter ihm fing jemand an zu lachen. „Das

Weitere Kostenlose Bücher