0283 - Flucht vom Giftplaneten
stapfte er hinaus, den Blaster immer noch in der Hand. Die Sache war anders ausgegangen, als er sich vorgestellt hatte. Solange er dem eingeschmuggelten Duplo nur auf die Schliche kam und ihn entlarvte, ohne ihm Schaden zuzufügen, bestand eine gewisse Hoffnung, daß Miras-Etrin die ganze Sache als eine Art sportlichen Wettkampf betrachtete. Jetzt, da der Androide tot war, wußte er nicht, was er zu erwarten hatte.
Die andern waren im Gemeinschaftsraum versammelt. Als Strugow eintrat, wandte Adams sich zu ihm und sagte: „Nach meiner Ansicht sind sowohl Cole Argerty als auch Koan Hun unverdächtig. Ich habe ... mein Gott, was ist mit Ihnen los?"
Strugow starrte ihn an. Erst nach ein paar Sekunden begriff er den Sinn dessen, was Adams gesagt hatte.
„Das ist gut", antwortete er dumpf. „Ich habe den Duplo gefunden. Es war der, den wir für Amsel Weinstein hielten. Und jetzt ist er tot." Adams sah die Waffe in seiner Hand. „Sie haben ihn ... erschossen?" fragte er unsicher.
Strugow schüttelte energisch den Kopf. „Nein, ich habe ihn nicht erschossen. Aber ich bin nicht sicher, ob Miras-Etrin mir die Geschichte glauben wird."
Argerty, Gansson und Koan waren inzwischen ebenfalls herbeigekommen und umstanden ihn in engem Kreis. Strugow berichtete mit knappen Worten, was geschehen war.
„Ich weiß nicht, worüber Sie sich den Kopf zerbrechen", sagte Argerty aufgeregt, als er geendet hatte, „wir haben jetzt eine Waffe und sind um ein ganzes Stück besser dran als zuvor." Jedermann sah Argerty an. „Was hält uns noch hier?" stieß der Afro-Terraner hervor. „Mit dem Blaster können wir uns durch jede Wand arbeiten und das Schockfeld umgehen, das Koan beobachtete. Die Sache ist einen Versuch wert, meinen Sie nicht?"
Er blickte von einem zum andern. Strugow schüttelte langsam und ernst den Kopf.
„Ihre Begeisterung in allen Ehren, Cole", antwortete er mit eindringlicher Stimme, „aber das Risiko ist so groß, daß ich als Offizier es nicht einmal einem Strafkommando aufbürden wollte.
Wie weit, glauben Sie, könnten wir kommen bevor uns die Tefroder umzingeln und Mann für Mann niederschießen? Sie wissen wahrscheinlich jetzt schon, daß ihr Spion aufgehört hat zu funktionieren, und erwarten, daß wir etwas unternehmen. Glauben Sie mir, Cole - wir hätten die erste Wand noch nicht durchbohrt und wären schon geliefert."
Cole Argerty wiegte den runden Schädel von einer Seite auf die andere.
„Ja, ich glaube. Sie haben recht", gab er zu.
„Was haben Sie vor?" erkundigte sich Jörg Gansson.
„Zu warten", antwortete Strugow. „Miras-Etrin oder seine Leute werden in Kürze hier auftauchen. Ihre Reaktion auf den Tod des Duplo läßt sich nicht voraussagen. Ich werde ihnen den Blaster aushändigen. Sie wissen, daß wir ihn haben, und es hat keinen Zweck, ihnen etwas vorzumachen. Was danach kommt, liegt nicht in unserer Hand." Er deutete auf die Sessel. „Setzen wir uns", schlug er vor. „Ich habe Ihnen etwas zu sagen."
Er legte ihnen auseinander, worüber Homer G. Adams und er sich in gemeinsamer Anstrengung den Kopf zerbrochen hatten, als er Adams in seinen Plan einweihte.
„Sie sehen, was das bedeutet", schloß er. „Wir sind alles andere als sicher, daß sich in diesem Augenblick kein Duplo mehr unter uns befindet. Koan Hun war der erste von uns, der hierhergebracht wurde. Koan kann ohne weiteres ein Duplo sein, falls der echte Koan gegen einen Androiden ausgetauscht wurde, bevor der zweite Gefangene, das ist Cole Argerty, hier eintraf. Darüber hinaus kann irgendein anderer von uns ein Duplo sein, falls das betreffende Original von den Tefrodern sofort nach seiner Ankunft auf Grahat durch einen Androiden ersetzt wurde.
Sie sehen, wir sind unserer Sache alles andere als sicher. Die Tatsache, daß es uns gelang, Amsel Weinsteins Duplo zu entlarven, kann allerdings als Hinweis darauf gewertet werden, daß die Tefroder - oder Miras-Etrin - bisher nicht systematisch vorgegangen sind. Der echte Weinstein befand sich lange Zeit unter uns, bis er gegen einen Androiden ausgetauscht wurde. Es sieht beinahe so aus, als wäre der Gegner ein bißchen zu spät auf die Idee gekommen, uns auf diese Weise unter Beobachtung zu halten.
Fassen wir das alles zusammen, dann kommen wir zu dem Ergebnis, daß wir zwar nicht sicher sind, keinen Duplo mehr unter uns zu haben, es aber doch mit einiger Wahrscheinlichkeit annehmen können."
Sie stimmten mit ihm überein und gaben es durch Kopfnicken zu
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