Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0283 - Flucht vom Giftplaneten

Titel: 0283 - Flucht vom Giftplaneten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
gefahren wäre. Wir hatten alle Hände voll zu tun ..."
    Er schwieg plötzlich und sah nachdenklich vor sich hin. Ärger und Unsicherheit schienen mit einem Mal von ihm abgefallen. Strugow wollte seine nächste Frage stellen, da hob Gansson den massigen Schädel mit einem Ruck und kam ihm zuvor: „Genügt das, um mich als ungefährlich einzustufen - ich meine, als Nicht-Duplo?"
    Strugow hatte damit gerechnet, daß Ganssons kühler Verstand ihm mit der Zeit auf die Schliche kommen würde. Er nickte und grinste den riesigen Skandinavier gutmütig an.
    „Ich denke, ja. Sie besitzen alle Erinnerungen, die ein Duplo, der irgendwann zwischen der Ankunft des Originals auf Grahat und dem jetzigen Augenblick das Original ersetzte, unmöglich besitzen könnte."
    Gansson musterte ihn aufmerksam. In seinem Blick lag Anerkennung.
    „Gar nicht schlecht", gab er zu. „Die Methode hat ihre Schwächen, die Sie ohne Zweifel auch erkannt haben - aber eine andere gibt es nicht."
    „Das dachten wir uns auch", antwortete Strugow und stand auf.
    „Wenn Sie nichts dagegen haben, Jörg ... uns steht nicht viel Zeit zur Verfügung. Wir ... „ Gansson winkte ab.
    „Verstehe. Wer ist als nächster dran? Soll ich ihn reinschicken?"
    „Wenn Sie’s geschickt anfangen, gerne", grinste Strugow. „Amsel ist an der Reihe."
    „Ich werde ihm erzählen. Sie hätten einen Tausend-Solar-Schein verloren", lachte Gansson. „Ich müßte Amsel schlecht kennen, wenn er darauf nicht anspräche."
    Er ging. Strugow schritt in seinem Zimmer auf und ab. Er war voller Zweifel. Wie kam Adams voran? Wie sicher war er eigentlich, daß Adams kein Duplo war? Konnte dieselbe Art von Logik, die er bei seiner Schlußfolgerung angewandt hatte, nicht auch umgekehrt und so verwendet werden, daß sie genau zum entgegengesetzten Ergebnis führte? Hatte Miras-Etrin damit gerechnet, daß das Auftauchen eines Adams-Duplo denjenigen, den die Gefangenen bisher für den echten Adams gehalten hatten, sofort von allem Verdacht reinigte?
    Er wischte die Skrupel entschlossen beiseite, als Amsel Weinstein eintrat. Zögernd blieb er diesseits der Tür stehen und sah sich um. Seine großen, dunklen Augen stachen auf faszinierende Art gegen sein weißes Haar ab. Er wirkte nervös und mißtrauisch.
    „Kommen Sie rein und setzen Sie sich", lud Strugow ihn freundlich ein.
    Weinstein starrte ihn an. Seine Nasenflügel hoben sich, als wittere er einen verdächtigen Geruch.
    „Was ist das?" fragte er ungehalten. „Gansson sagt, Sie hätten etwas Wichtiges entdeckt. Sie wollten es mir zeigen und niemand sonst sollte davon wissen. Was ..."
    Strugow faßte ihn behutsam am Arm und führte ihn auf die Sitzecke zu. Widerstrebend ließ Weinstein sich in einen der Sessel drücken. Strugow blieb stehen und wandte sich halb zur Seite, so, daß er Weinstein den Rücken zukehrte. Er hatte sich entschlossen, die selbe Taktik anzuwenden wie zuvor bei Gansson.
    „Erinnern Sie sich an den Tag", begann er, „an dem Cole Argerty behauptete, es gebe nichts Leichteres, als einen Duplo von seinem Original zu unterscheiden?"
    „Nein", antwortete Amsel Weinstein prompt, und beim Klang seiner Stimme horchte Strugow unwillkürlich auf.
    Er wollte sich umdrehen, aber Weinstein befahl: „Bleiben Sie so stehen! Bewegen Sie sich nicht? Ich kenne Ihre Tricks. Sie wollen mich reinlegen. Ich soll nachweisen, daß ich mich an jeden Augenblick, den ich im Gefangenenquartier zugebracht habe, erinnern kann. Schlau ausgedacht, Strugow."
    Während er noch sprach, wandte Rawil Strugow langsam den Kopf und warf einen vorsichtigen Blick über die Schulter. Was er sah, ließ ihm das Blut in den Adern gefrieren.
    Amsel Weinstein war aufgestanden. Er stand knapp zwei Meter hinter ihm und hielt in der rechten Hand eine plumpe, gedrungene Waffe.
    Einen Blaster tefrodischer Fabrikation.
     
    *
     
    Strugow verfluchte sich selbst. Er hatte seine Falle so geschickt aufgebaut und sich im letzten Augenblick selber darin gefangen.
    Der Mann mit der Waffe war ein Duplo. Amsel Weinstein war derjenige, den die Tefroder durch einen Androiden ersetzt hatten.
    Wahrscheinlich hielt er sich noch nicht lange im Kreis der Gefangenen auf, sonst hätte er ein paar Fragen mehr über sich ergehen lassen. Er wußte, daß ihm die Erinnerung fehlte, und spielte von Anfang an auf sicher, indem er Strugows Überraschung ausnützte.
    „Sie kommen mit mir", befahl der Weinstein-Duplo. „Beeilen Sie sich. In ein paar Minuten wird Ihr eigener Duplo

Weitere Kostenlose Bücher