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0283 - Flucht vom Giftplaneten

Titel: 0283 - Flucht vom Giftplaneten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Fahrzeug aus um Hilfe zu funken. Natürlich hatte Nummer zwei von vornherein die größeren Erfolgsaussichten. Sie bewiesen Ihre Qualität als Gegenspieler, indem Sie sich für diese zweite Möglichkeit entschieden."
    „Und warum das alles?" fragte Strugow dumpf.
    Das Bild lachte amüsiert. „Mitunter wird es langweilig", antwortete es mit Miras-Etrins Stimme. „Man muß etwas tun, um sich bei Laune zu halten. Spaß ist eines der sieben Lebenselixiere. Ich habe noch selten soviel Vergnügen gehabt wie in den letzten fünfzig Stunden."
    Sie waren Puppen gewesen, dachte Strugow grimmig.
    Marionetten, deren Fäden Miras in der Hand hielt. Er hatte sie nicht einmal zu ziehen brauchen. Die Figuren hatten sich von sich aus so bewegt, wie er es haben wollte. Er hatte ihr Selbstvertrauen gestärkt, indem er ihnen erlaubte, den ersten Weinstein-Duplo zu entlarven. Er hatte ihnen das Gefühl gegeben, sie seien nicht allein, als er den zweiten Weinstein-Duplo zu ihnen schickte und ihn sein Geständnis machen ließ. Er hatte ihnen weisgemacht, sie besäßen alle wichtigen Informationen, indem er dafür sorgte, daß Gershwin, der Adams-Duplo, mit ihnen Verbindung aufnahm und seine Kenntnis des Stützpunktinnern preisgab. „Ich habe fair gespielt", unterbrach Miras-Etrin seinen Gedankengang. „Keiner der beteiligten Duplos wußte, worum es ging. Der erste Weinstein war der Ansicht, er sei als Horcher eingesetzt. Der zweite Weinstein hatte Angst und vertraute sich Ihnen an. Der Adams-Duplo hatte ebenfalls Angst, echte Angst. Ich hatte dafür gesorgt, daß er mehr über den Grahat-Stützpunkt lernte als irgend einer der übrigen Duplos. Er war ehrlich davon überzeugt, daß er Ihnen etwas anzubieten hatte, als er sich mit Ihnen in Verbindung setzte."
    Strugow nickte vor sich hin. „Wie sieht es auf Grahat aus?" wollte er wissen.
    „Oh - alles verläuft genau nach Ihrem Plan. Die Zeitbombe zündete im richtigen Augenblick. Die Energieversorgung wurde lahmgelegt. Die Gefangenen entwichen in einem Bodenfahrzeug.
    Die armen Tefroder waren viel zu verwirrt, als, daß sie sich um sie hätten kümmern können. An eine Verfolgung ist im Augenblick noch nicht zu denken, weil alle anderen Fahrzeuge von den Fliehenden unbrauchbar gemacht wurden. Nach meiner Schätzung sind Ihre Freunde in diesem Augenblick etwa achtzig Kilometer vom Stützpunkt entfernt und arbeiten sich in ein unübersichtliches Felsengebiet vor."
    Obwohl er wußte, daß alles umsonst war, empfand Strugow tiefe Befriedigung bei diesen Worten.
    „Und wie sieht das Ende aus?" erkundigte er sich.
    Miras-Etrins Projektion schmunzelte. „Ganz einfach, und dennoch wirksam. Ihre Mission ist umsonst, wenn es Ihnen nicht gelingt, mit einem Ihrer Schiffe Funkverbindung aufzunehmen. Infolgedessen machte ich es Ihnen möglich, den Hypersender zu bedienen. Sie können das Aggregat einschalten, aber sobald Sie zu senden beginnen, zünden Sie eine Bombe, die vorsorglich in diesem Schiff untergebracht wurde. Natürlich wurde der Linearantrieb dieses Fahrzeugs unbrauchbar gemacht. Sie sehen, ich will Ihnen nicht unbedingt an den Kragen. Sie haben die Wahl. Entweder Sie versuchen zu senden, hoffen darauf, daß der erste Funkimpuls, der vor der Explosion der Bombe den Sender verläßt, auf eine terranische Antenne trifft und Ihren Leuten den Weg weist.
    Dadurch werden Sie zum Märtyrer, und die Aussichten, Ihre Freunde auf diese Weise zu retten, sind äußerst gering. Oder - Sie lassen den Sender in Ruhe und versuchen, in relativistischem Flug durch den Normalraum in den Einflußbereich des Imperiums zurückzukehren. Dazu muß ich Ihnen sagen, daß die Grenze des Imperiums etwa vierzigtausend Lichtjahre von Ihrem derzeitigen Standort entfernt ist. Auf Terra werden also rund vierzigtausend Jahre vergangen sein, wenn Sie dort eintreffen."
    Strugow musterte sein Gegenüber ruhig und nachdenklich.
    Miras-Etrin schien auf seine Reaktion zu warten. Strugow empfand eine Art kalten Zorns, den er leicht verbergen konnte. Ein unwiderstehlicher Drang war in ihm, den Mann, der in Form eines Bildes vor ihm stand, um den Höhepunkt seines teuflischen Plans zu genießen, so tief zu verletzen, daß er von seinem hohen Thron heruntergerissen wurde. Wenigstens diese Befriedigung wollte er noch haben, bevor er sich an den Sender setzte und sich selbst und das Schiff in die Luft jagte.
    „Da steht er", sagte er höhnisch, „einer von den Meistern der Insel, die sich für die Herren der Welt hielten. Bis

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