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0283 - Im Banne der grauen Schatten

0283 - Im Banne der grauen Schatten

Titel: 0283 - Im Banne der grauen Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Im Banne der grauen Schatten
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runde acht Millionen Einwohner!«
    »Es ist ein berühmter Mann, der mir den Auftrag gab.«
    »Ein berühmter Mann? Ich fürchte, davon gibt es auch noch zu viele, als dass ich sie bis halte fünf alle aufzählen könnte.«
    »Es ist kein Geschäftsmann, kein Industrieller oder so was.«
    »Ein berühmter Schauspieler?«
    »So was Ähnliches.«
    »Roger, sag es schon! Ich komme nicht drauf.«
    »Hast du schon einmal den Namen George H. Ballister gehört?«, fragte Roger Morton und lächelte stolz vor sich hin. »George H. Ballister!«
    Er fing an, eine Geschichte zu erzählen, in der der Name Ballister sehr oft vorkam.
    ***
    Phil hatte den Finger auf den Klingelknopf gelegt. Hinter der Tür wurde ein schwaches Summen laut. Eine ganze Weile rührte sich nichts. Phil klingelte erneut. Es blieb ebenso erfolglos wie beim ersten Mal.
    »Sie müssen in der Wohnung sein«, brummte ich halblaut, sodass es ein Lauscher hinter der Tür bestimmt nicht verstehen konnte. »Mit dem Fahrstuhl sind sie nicht runtergefahren.«
    »Bleibt immer noch die Treppe, die irgendwo sein muss. Du kennst die feuerpolizeilichen Vorschriften.«
    »Die Treppe wird vorhanden sein, aber kennst du jemand, der sie benutzt, solange der Fahrstuhl nicht versagt?«
    Phil schüttelte den Kopf.
    »Also was nun?«, fragte er.
    »Ich will auf jeden Fall die Gesichter der Männer sehen, die sich als G-men ausgegeben haben«, entschied ich. »Nimm deinen Dietrich und sieh zu, ob du die Wohnung aufkriegst!«
    »Wir haben keinen Durchsuchungsbefehl.«
    »Die da drin bestimmt auch nicht.«
    Phil grinste breit.
    »Deine Logik ist zwingend. Wenn sie keinen haben, können sie es uns nicht vorwerfen. Okay. Mal sehen, ob ich mit dem Schloss fertig werde.«
    Phil besitzt Fingerspitzengefühl für knifflige Dinge. Er erfühlt die Beschaffenheit eines Schlosses an der Art, wie es dem Dietrich Widerstand entgegensetzt. Vorgebeugt und mit halbgeschlossenen Augen arbeitete er eine Weile mit seinem verstellbaren Dietrich. Endlich ging die Tür auf.
    Phil zog seinen Dietrich aus dem Schloss, gab der Tür einen leichten Stoß und trat augenblicklich beiseite. Ich murmelte zufrieden: »Na also!«
    Und im selben Augenblick trat ich auch schon über die Schwelle. Wie bei vielen Apartmentwohnungen führte die Tür direkt ins Wohnzimmer. Ich machte zwei Schritte geradeaus, bis ich in meinem Rücken ein Knurren hörte. Es hörte sich an wie: »Nimm ganz langsam die Pfoten hoch!«
    Bevor man seine Chancen nicht klar abwägen konnte, empfiehlt es sich immer, solchen Aufforderungen nachzukommen. Ich ließ also gehorsam meine Hände in die Höhe kriechen, bis sie ungefähr Kopfhöhe erreicht hatten. Danach drehte ich mich ebenso langsam um.
    Die beiden standen rechts und links neben der offenen Tür. Alle beide sahen so aus, wie man sich Berufsschläger gewöhnlich vorstellt. Außer den Blumenkohlohren und den eingeknickten Nasenbeinen hatten sie alle beide auch noch sonstige Verschönerungen aufzuweisen, wie etwa Narben und von Operationen deformierte Stellen.
    »Was für eine Überraschung«, sagte ich. »Hillery wollte ich besuchen, und wen treffe ich stattdessen? Die beiden Narbengesichter. Wenn das keine Überraschung ist!«
    Sie sahen mich finster an. Ich kannte sie aus dem »Familienalbum«. Allerdings war es mir neu, dass sie in Jersey City wirkten. Bisher war ihr Betätigungsfeld ausschließlich das südliche Manhattan gewesen. Sie dagegen kannten mich nicht, und das war es, was sie misstrauisch machte.
    »Wer bist du?«, raunzte der kleinere, der auf den bürgerlichen Namen Chester Brodwich hörte.
    Er war der Einzige, der eine Pistole in der Hand hielt, und er stand links von der Tür. Es galt, Phil darauf aufmerksam zu machen, dass mir von rechts keine Gefahr drohte. Aber was für mich rechts war, war für Phil draußen in Flur links.
    »Ich würde mich niemals mit einer Pistole in der Hand an die Seite stellen, wo die Tür aufgeht«, sagte ich. »Wenn der, der hereinkommt, auch schon ein Schießeisen in der Hand hält und nervös wird, kann so was leicht ins Auge gehen. Wenn schon, dann hätte Mull Hayse hinter der Tür die Pistole in der Hand haben müssen.«
    »Was soll der Quatsch?«, knurrte Hayse.
    »Das ist so die Art, wie wir uns verständigen«, sagte Phil.
    Er kam so schnell herein und wandte sich auch sofort der richtigen Seite zu, nämlich zu Chester Brodwich, sodass ich unbesorgt meinerseits die Dienstpistole hervorholen und Mull Hayse zeigen konnte, der halb

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