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0283 - Im Banne der grauen Schatten

0283 - Im Banne der grauen Schatten

Titel: 0283 - Im Banne der grauen Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Im Banne der grauen Schatten
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Körpergewicht aushielten. Schließlich entschied er sich für einen Sessel, der aus gebogenem Stahlrohr bestand, das verchromt war und mit straffem Segeltuch bespannt. Er stellte den Sessel, ohne dazu aufgefordert zu sein, vor den Schreibtisch des hageren Mannes hin und ließ sich sehr vorsichtig darin nieder. Als sein ganzes Gewicht die Segeltuchbespannung drückte, bog sich das Stahlrohr erschauernd nach unten durch, hielt aber der Belastung stand.
    Eine knappe Viertelstunde verbrachte van Geeren damit, auf das Ende des Telefongespräches zu warten. Aber kaum hatte der Hagere den Hörer aufgelegt, da klingelte es von Neuem. Seufzend suchte der Detective das Lederetui mit seinen Zigarren und bediente sich.
    Immerhin dauerte dieses Telefonat nur knapp vier Minuten. Der Hagere legte den Hörer auf. Grinsend beugte sich van Geeren vor und nahm den Hörer wieder ab. Er legte ihn neben den Apparat.
    »Was soll denn das?«, schnaufte der Hagere empört.
    Van Geeren lächelte freundlich.
    »Können Sie garantieren, dass wir zehn Minuten miteinander sprechen können, ohne dass dieses verdammte Ding da ewig bimmelt und uns unterbricht?«, fragte er.
    »Wie soll ich das?«
    »Na also«, schnaufte van Geeren.
    Der Hagere legte betont den Telefonhörer zurück auf den Apparat. Der Erfolg war ein sofortiges Klingeln. Der Hagere nahm den Hörer und meldete sich. Van Geerens Gesicht schien zu gefrieren. Wortlos wartete er, bis auch dieses Gespräch sein Ende gefunden hatte. Kaum lag der Hörer wieder auf dem Apparat, da knallte der Detective seinen Dienstausweis mit einem lauten Klatschen vor dem Hageren auf die Schreibtischplatte. Grob, wie van Geeren manchmal sein konnte, knurrte er dabei: »Ich bin Detective-Lieutenant van Geeren, Kriminalabteilung der Stadtpolizei. Entweder sorgen Sie jetzt dafür, dass wir ungestört sprechen können, oder ich werde Sie vorladen lassen. Und dann wird es verdammt viel länger dauern, das verspreche ich Ihnen.«
    Der Hagere sah den Detective an wie ein Botaniker eine sehr seltene Pflanze. Kopfschüttelnd und mit spitzen Fingern schob er den Polizeiausweis zurück zu seinem Besitzer.
    »Was auch immer Sie haben, erledigen Sie es mit unserem Rechtsanwalt«, näselte er von oben herab.
    Van Geeren ließ seinen Ausweis zurück in die Tasche gleiten. Trotz seiner Fettleibigkeit war er schneller als der Hagere, als das Telefon schon wieder klingelte. Van Geeren raunzte mit Donnerstimme in den Hörer: »Während der nächsten zehn Minuten keine Störung, verdammt noch mal!«
    Er knallte den Hörer auf den Apparat zurück, beugte sich so weit vor, wie es ihm sein mächtiger Bauch erlaubte, und knurrte bösartig: »Sie mögen ja als Programmdirektor in diesem Irrenhaus eine mächtig einflussreiche Nummer sein. Und feststeht auch, dass unsere Gerichte eine gehörige Portion Achtung vor den Rechten des einzelnen Staatsbürgers haben, aber ein Mord beeindruckt unsere Richter nicht minder, das können Sie mir glauben.«
    Der Hagere fuhr erschrocken in seinem Stuhl zurück.
    »Ei… ein Mord?«, stotterte er ängstlich und sah van Geeren an, als erwarte er jeden Augenblick etwas Furchtbares von ihm.
    »Ein Mord, ja«, wiederholte der Detective. »Ich bin nämlich der Leiter der vierten Mordkommission Manhattan West. Das heißt, dass der Steuerzahler mir mein Gehalt in der Hoffnung überreichen lässt, dass ich Mörder dafür fasse und vor Gericht bringe. Können Sie folgen?«
    »Ach so, Sie sind ein Detective?«, näselte der Hagere und wurde auf der Stelle wieder hochmütig.
    »Wie Sie das nennen, ist mir absolut schnuppe«, meinte van Geeren. »Ich möchte mich mit Ihnen über Ballister unterhalten.«
    »Das ist eine furchtbare Geschichte«, seufzte der Programmdirektor. »Ballister war eine Show für sich. Der Mann brachte Geld ein, das kann ich Ihnen sagen. Die größten Firmen des Landes haben sich darum gerissen, seine Sendungen für ihre Werbezwecke bezahlen zu können. Der Teufel mag wissen, wen wir jetzt als Ersatz auftreiben. Solche Typen wie Ballister gibt’s nicht oft, das können Sie mir glauben. Innerhalb von sechs Monaten hat er es fertiggebracht, dass wir für seine Sendungen den vierzehnfachen Preis fordern konnten und ihn auf der Stelle bekamen! Das ist prozentual ausgedrückt von…«
    Van Geeren bohrte mit seiner Zigarre ein Loch in die Luft. Es geschah in die Richtung, in der sich die Nase des Hageren befand.
    »Hören Sie endlich auf mit dem verdammten Quatsch!«, brummte der

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