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0283 - Xorrons Totenheer

0283 - Xorrons Totenheer

Titel: 0283 - Xorrons Totenheer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Heimatsprache.
    Hauke und seine Freunde verstanden kein Wort, sie lauschten nur den singenden, beschwörenden Worten, die auch sie in ihren Bann zogen, von dem sich keiner befreien konnte.
    Obwohl es ihnen keiner befohlen hatte, änderte sich der Gesichtsausdruck. Sie legten die Köpfe in den Nacken. Die Gesichter nahmen entrückte Ausdrücke an, als würden sie selbst unter einem Zwang stehen.
    Koto sprach weiter. Aus seinem Mund drangen die Worte und Laute wie einstudiert. Nichts brachte ihn aus der Ruhe. Er klagte, rief und jammerte, hielt Zwiesprache mit Wesen, die niemand sah und von denen auch nur er wußte.
    Hoch über den grünen Bäumen und der stickigen Luft hatten sich Wolken zu großen, dunklen Haufen zusammengefunden. Sie verdichteten sich immer weiter. Die Schwüle auf der Erde nahm zu, und die Anzeichen eines Gewitters mehrten sich.
    Das alles kümmerte die Horror-Fans nicht. Sie wurden allein von den beschwörenden Worten gefangen genommen, und sie sahen jetzt, als sie ihre Blicke senkten, daß etwas mit der Figur geschah.
    Sie veränderte sich.
    Zunächst war es nur ein Zucken, das über ihre Formen glitt. Ein helles Blitzen, das manchmal am Kopf und einen Moment später am Körper auftrat, um anschließend denselben Weg in umgekehrter Richtung zu nehmen.
    Die Gestalt begann zu leben.
    Über ihre Arme lief ein Zittern. Dabei neigte sie den Kopf, und in den kleinen Augen begann es zu funkeln, als wären die Höhlen mit unzähligen Diamantsplittern gefüllt.
    Der goldene Samurai war erweckt worden!
    Im selben Augenblick verstummte Kotos Stimme. Die neun jungen Horror-Fans aus Deutschland schienen ebenfalls aus einem tiefen Traum zu erwachen. Sie schauten nach vorn, wobei sich ihre Augen ungläubig weiteten, denn sie sahen erst jetzt, was mit der Figur des Goldenen geschehen war.
    Durch die Beschwörung war ihr Leben eingehaucht worden, und sie drehte sich mit schnellen Bewegungen und funkelnden Augen in einem furiosen Wirbel auf der Stelle.
    »Laßt den Kreis geschlossen!« vernahmen sie die Stimme des Japaners. »Unterbrecht den Kreis nicht, denn dies ist erst der Anfang! Ich will, daß der Goldene erscheint. - Komm hervor aus deinem Reich. Komm zu uns, zeige dich demjenigen, der dich ruft!«
    Laut hallten die Worte aus dem Mund des jungen Mannes. Er sprach sie gegen den allmählich grau werdenden Himmel, und sie verließen den Schutz der Bäume, um in der Ferne zu verklingen.
    War sein Ruf gehört worden?
    Niemand wußte eine genaue Antwort zu geben. Sie würde auch nicht von den Menschen kommen, sondern mußte einfach aus einer anderen Dimension niederfallen.
    Und sie kam!
    Zuerst dachte jeder an einen normalen Blitz, der die Wolken aufriß und sie zu flatternden Gebilden zerstörte. Das war es nicht, sondern eine magische Entladung, die sich ein Ziel suchte und es auch fand. Und zwar dort, wo der japanische Junge die Beschwörung durchgeführt hatte.
    Der Blitz hackte in den Tisch.
    Schreie gellten auf. Einige Horror-Fans wollten den Kreis unterbrechen, doch die kreischende Stimme des Japaners hielt sie zurück.
    »Laßt ihn zusammen, nicht lösen. Auf keinen Fall!«
    So blieben die Finger ineinander verhakt und der Kreis geschlossen.
    Freie Bahn für den goldenen Samurai.
    Und er kam!
    Der Blitz hatte die Figur getroffen, und sie wurde von einem blendenden Schein umgeben, der sich ausbreitete und eine silberne Wolke bildete, die eine ovale Form annahm, bis sie so schnell zusammenfiel, wie sie auch entstanden war.
    Auf dem Tisch stand er - der goldene Samurai!
    ***
    Diesmal war es der echte. Übergroß, bewaffnet, versehen mit einem goldenen Helm. Der Köcher war vollgepfropft mit ebenfalls goldenen Pfeilen und dem goldenen Dolch im Gürtel.
    So stand er da!
    Zehn Augenpaare starrten ihn an. Neun davon ungläubig, nicht begreifend, doch ein Augenpaar zeigte Triumph.
    Es gehörte Koto!
    Ein Lachen, wie man es bei ihm noch nie vernommen hatte, drang aus seinem weit geöffneten Mund. Dabei streckte er beide Arme aus, als wollte er den Goldenen, der hoch vor ihm aufragte, umfassen, doch seine Hände waren zu kurz.
    »Ich habe dich gerufen!« drangen die Worte aus seinem Mund. »Und du hast mir gehorcht. Deshalb werde ich dir das nehmen, das für dich so wichtig ist!«
    Keiner widersprach. Auch der Goldene nicht, denn er stand weiterhin unter diesem unheimlichen Bann.
    Koto schüttelte sich, als hätte er Wasser mitbekommen. Hauke stellte eine Frage, doch er beantwortete sie nicht. Er wollte sie

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