0283 - Xorrons Totenheer
schwarzen Ninjas ist gekommen. Aber«, er hob wieder die Stimme, »ich bin nicht allein. Denn ich habe die mitgebracht, auf die ich mich verlassen kann. Meine vier tödlichen Ninja-Diener die mir zur Seite stehen und auch den großen Kampf gegen Xorron aufnehmen werden.«
»Woher kommt ihr?« rief Ullrich verzweifelt und schaute sich um, denn er ahnte, daß Schreckliches auf sie alle zukommen würde. Deshalb suchte er bereits nach einem Fluchtweg.
»Woher wir kommen?« Shimada höhnte die Frage nach. »Ich will es euch sagen. Wir kommen aus der Vergangenheit in die Gegenwart und werden die Zukunft beeinflussen. Die Zeit der schwarzen Ninjas ist angebrochen. Ich lasse mich nicht mehr vertreiben. Shimadas Schwert und seine Mordaugen werden all die vernichten, die gegen ihn stehen. Ihr aber wolltet einen Dämon erleben, eine Beschwörung durchführen. Das alles habt ihr geschafft, denn nicht nur ein Dämon ist zu euch gekommen, sondern fünf. Schaut auf meine Diener.«
Im nächsten Augenblick erlebten die neun jungen Leute aus Deutschland die Magie und die Kraft des Ninjas Shimada. Er drehte sich.
Die Bewegung war mit den Augen kaum zu verfolgen, aber aus dieser Drehung stach sein Arm hervor, und die Jungen sahen das Blitzen der Schwertklinge, als sie dem Boden entgegenstach.
Berührung!
Wieder ein Blitz.
Die Erde schien sich aufgetan zu haben. Rauch sprang förmlich hervor, ein Heulen ertönte, und im nächsten Augenblick stand dort, wo das Schwert den Boden getroffen hatte, eine schreckliche Gestalt, deren Anblick den Betrachtern den Atem raubte.
Sie kamen überhaupt nicht dazu, sich auf diese Gestalt zu konzentrieren, denn Shimada bewegte sich mit einer kaum meßbaren Geschwindigkeit weiter, stach wieder mit seinem Schwert zu, und ein weiteres Monstrum erschien. Die Begleitumstände seines Auftauchens glichen denen des vorherigen.
Wenn jemand gedacht hatte, Shimada würde Ruhe geben, so hatte dieser sich getäuscht, denn Shimada blieb weiterhin in Aktion und sorgte dafür, daß ein drittes und viertes Monstrum dem Boden entstieg.
Seine vier Diener waren da.
Sie kreisten ihn ein. Er stand in deren Mitte, bewegte sein Schwert, und die vier wechselten die Plätze.
Sie bauten sich so auf, daß sie von den neun jungen Leuten genau betrachtet werden konnten.
Verbreitete Shimada selbst eine Aura der Angst und des Unwohlseins, so verstärkte sich das bei den vier Monstren noch. Die jungen Menschen, die als Hobby ihren Horror hatten, dem Gruseligen frönten, die wurden nun mit Dingen konfrontiert, die sie so rasch nicht verarbeiten konnten.
Der erste sah am schrecklichsten aus. Er besaß nur noch die Hälfte des Gesichts, trug ebenfalls dunkle Kleidung und war mit einem Schwert bewaffnet, dessen überlange Klinge den Jungen Furcht einflößte. Wie auch die anderen drei, war er ebenfalls von einem türkisfarbenen Schimmer umgeben, der seine Gestalt genau nachzeichnete.
Neben ihm stand der mit dem Buckel. Er besaß keine Haare mehr. Glatt schimmerte die Kopfhaut. Mit einem Schwert war dieses Monstrum nicht bewaffnet, sondern mit Dolchen, deren Griffe aus den Scheiden ragten, die in Schulterhöhe an seinem Rücken befestigt waren.
Der dritte war hager. Feuerrot leuchtete sein Gesicht, und die kleinen Flammen schienen auch in seinem Schädel zu tanzen. Seine Hände waren lang, die Finger kräftig und irgendwie angeknickt, so daß sie mit den Beinen von Spinnen verglichen werden konnten. Eine Waffe sah man bei diesem Monstrum nicht.
Blieb der vierte. Eine Gestalt ohne Kopf. Er mußte ihm vom Körper geschlagen worden sein, aber diese widerliche Gestalt lebte, denn sie bewegte sich, und über ihrem Rücken hingen ein Bogen und ein mit Pfeilen bestückter Köcher.
Das waren die vier grausamen, untoten Ninjas, die Diener des großen Shimada, und sie würden die Welt aus den Angeln heben, wenn man sie ließ. Wie ein Sturmwind waren sie gekommen, wie ein Sturmwind würden sie wüten und über ahnungslose Menschen herfallen.
Was Hauke und seine acht Freunde dachten, stand auf ihren Gesichtern zu lesen. Vor allen Dingen aber waren es die Gefühle, die sich dort abzeichneten, und man konnte sie mit einem Wort zusammenfassen.
Angst!
Ja, sie hatten große Angst. Sie wollten den Schrecken heraufbeschwören, etwas anderes erleben, doch nun waren sie in einen Kreislauf des Grauens hineingeraten, den sie aus eigener Kraft nicht mehr verlassen konnten.
Dennoch versuchte es einer von ihnen.
Es war Michael. Vielleicht hatte
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