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0285 - Die dritte Waffe

Titel: 0285 - Die dritte Waffe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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etwas gegen die dritte Waffe zu unternehmen.
    In diesem Augenblick, es war genau zwölf Minuten nach achtzehn Uhr, war der Tefroder Broysen noch achtzig Lichtjahre vom Solaren System entfernt.
    „Bringen Sie Matten-Willy ins Hotel zurück und melden Sie sich im HQ", befahl Atlan Aboyer. „Es ist sinnlos, daß wir noch irgend etwas unternehmen."
    „Natürlich, Sir", sagte Aboyer.
    Zusammen mit Willy verließ er die Solar Hall.
    „Werden Sie mich ins Hotel bringen, Al?" fragte Willy niedergeschlagen, als sie vor dem großen Gebäude standen.
    „Wir geben noch nicht auf", erklärte Aboyer. „Wenn Sie einverstanden sind, gehen wir jetzt nach Hause."
    „Nach Hause?" echote Willy. „Meine Heimat ist unendlich weit von hier entfernt."
    „Ich muß noch etwas erledigen" sagte Aboyer. „Und ich möchte, daß Sie dabei sind."
    Willy zögerte keinen Augenblick. Bestimmt war es in Als Wohnung wärmer als im Hotel. Außerdem hatte das Wesen von der Hundertsonnenwelt keine Lust, die kommende Nacht im Hotel zuzubringen.
     
    8.
     
    Darb Rontoff beobachtete seine Frau und fragte sich, warum sie sich in den letzten Tagen derart verändert hatte. Sie machte einen verstörten Eindruck und vermochte sich kaum auf ihre Routinearbeiten zu konzentrieren. Rontoff war das von Sintra nicht gewohnt. Er machte sich Sorgen über ihren Gesundheitszustand.
    Er war froh, daß ihr Dienst für diesen Tag beendet war. Sie befanden sich jetzt in ihren kleinen Privaträumen, die man ihnen zur Verfügung gestellt hatte.
    Sintra las in einem Buch, aber sie überblätterte immer wieder einige Seiten oder blickte ins Leere.
    Rontoff stand auf und streckte sich. Er war ein untersetzter Mann mit schwarzen Haaren und buschigen Augenbrauen. Der düstere Eindruck, den er machte, wurde nur durch seinen weichen Mund gemildert.
    Rontoff sah auf die Uhr. Es war neunzehn Uhr Weltzeit.
    „Was hältst du davon, wenn wir Varnton besuchen?" fragte er unsicher.
    Er wußte, daß Sintra Varnton nicht besonders mochte, obwohl gerade dieser Mann aus Rontoffs Mitarbeiterstab ein ausgezeichneter Unterhalter war. Vielleicht schätzte sie die übertriebenen Komplimente dieses Mannes nicht, überlegte Rontoff.
    Sintra blickte auf und klappte das Buch zu.
    „Warum nicht?" sagte sie zu Rontoffs Überraschung. „Vielleicht haben wir Varnton in letzter Zeit ein bißchen vernachlässigt."
    Sie verschwand im kleinen Badezimmer. Rontoff nahm sich ein frisches Hemd aus dem Schrank. Während er es gegen sein Arbeitshemd umtauschte, summte der Privatanschluß des Visiphons, den Rontoff in diesem Raum hatte anbringen lassen.
    Verwundert fragte er sich, wer ihn jetzt noch sprechen wollte. Im allgemeinen wurden Sintra und er nur während der Arbeitszeit angerufen, da die wenigsten ihrer Bekannten von dem Privatanschluß wußten.
    Rontoff knöpfte sein Hemd zu und schaltete das Gerät ein. Auf dem Bildschirm erschien das Gesicht eines übermüdet aussehenden Mannes. Der Fremde hatte kurzgeschnittene graue Haare. Rontoff konnte sehen, daß er einen Rollkragenpullover trug.
    „Guten Abend, Mister Rontoff" sagte der Unbekannte. „Ich möchte Ihre Frau sprechen."
    „Wer sind Sie?" erkundigte sich Rontoff verärgert. „Und was wollen Sie?"
    „Mein Name ist Aboyer", sagte der Mann mit dem faltigen, verlebt aussehenden Gesicht. Er lächelte schwach und entblößte eine Reihe unregelmäßiger Zähne. „Wahrscheinlich haben Sie schon von mir gehört."
    Rontoff hatte Mühe, vollkommen ruhig zu bleiben. Sintra hatte ihm von Aboyer erzählt, aber er hatte bisher nicht gewußt, daß sie noch immer mit ihm in Verbindung stand.
    „Aboyer!" stieß Rontoff hervor. „Was wollen Sie jetzt noch?"
    „Regen Sie sich nicht auf!" sagte Aboyer. „Ich spreche von Terrania aus. Es ist ein rein dienstliches Gespräch."
    Rontoff zögerte einen Augenblick, dann ging er zum Badezimmer und riß die Tür auf. Sintra blickte überrascht auf. „Ein Anruf!" sagte Rontoff barsch. „Von der Erde!"
    Er blieb neben der Badezimmertür stehen, als Sintra herauskam.
    Er sah daß sie unwillkürlich ihren Schritt verlangsamte, als sie den Mann auf dem Bildschirm erkannte.
    „Kann ich Sie ungestört sprechen?" fragte Aboyer sofort, als er Sintra erblickte.
    Sie schüttelte den Kopf. „Al, er ist mein Mann. Was wollen Sie überhaupt? Warum rufen Sie mich jetzt an?"
    „Natürlich ist er Ihr Mann", sagte Aboyer grimmig. „Hoffentlich können Sie ihn dazu bringen, den Mund zu halten, bis alles vorüber ist. Sintra,

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