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0286 - Jagd auf die Teleporterkugel

Titel: 0286 - Jagd auf die Teleporterkugel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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bildete eine so gerade Linie, als wäre sie mit dem Lineal gezogen worden. Bron atmete hörbar aus. Ein walzenförmiges Raumschiff! Er überlegte nicht lange, wie ein Walzenschiff in diesen Raumsektor kam. Bron Tudd schaltete sein Rückstoßaggregat ein und steuerte vorsichtig auf die Wand zu.
    Immer höher wuchs die Dunkelheit vor ihm auf - und schon nach wenigen Sekunden mußte er abbremsen, um nicht unsanft gegen das Hindernis zu prallen. Im Raum ließen sich Entfernungen nicht abschätzen: diese alte Erfahrung bestätigte sich wieder einmal.
    Mit den Händen stieß er gegen die glatte Wandung des Walzenraumschiffes. Langsam glitt er nach links; das Rückstoßaggregat verursachte einen schwach glimmenden Schweif den er hinter sich herzog.
    Zehn Minuten später entdeckte er das Leck.
    Er hätte es überhaupt nicht bemerkt wenn er nicht seine Helmlampe eingeschaltet hätte.
    Der Scheinwerfer verursachte keinen Lichtkegel wie innerhalb einer Atmosphäre. Das Licht wurde erst sichtbar, wenn es auf blankes Metall traf und reflektiert wurde.
    Kurz darauf erkannte Bron an der veränderten Reflexion, daß etwas nicht stimmte. Er steuerte wieder näher an die Schiffswand heran und entdeckte dabei das Loch.
    Es mochte dreißig oder vierzig Meter durchmessen. Seine Ränder waren gezackt und enthielten wulstige Schmelzspuren.
    Bron Tudd zögerte nur einen Herzschlag lang.
    Dann entschied er, daß er ohnehin nichts mehr zu verlieren habe und drang in die Öffnung ein.
    Sein Scheinwerfer beleuchtete die Überreste zertrümmerter, zusammengestauchter und ineinander verschmolzener Decks.
    Dazwischen ragten Rohre und Kabel wie abgeschnitten aus dem chaotischen Gewirr. Lose Gegenstände dagegen vermochte Bron nicht zu entdecken. Das war nur natürlich; der Sog des Vakuums mußte sie im Augenblick der Katastrophe aus dem Schiff gerissen haben.
    Nach schätzungsweise hundert Metern kam Bron an eine Wand.
    Die Ansätze von Trennwänden und Versorgungsleitungen stachen aus ihrer Glätte hervor - und an einer Stelle sah Bron ein unversehrtes Schleusenschott!
    Der Leutnant benötigte etwa eine Viertelstunde, um auf einem Vorsprung dicht unterhalb des Schotts festen Fuß zu fassen.
    Behutsam packten die behandschuhten Hände jenen eigentümlich geformten Gegenstand, dessen Funktion dem erfahrenen Raumsoldaten sofort klar geworden war: ein Handrad, mit Speichen versehen.
    Es erinnerte ihn an etwas, aber er wußte nicht, an was.
    In seiner derzeitigen Lage war das Bron auch völlig gleichgültig.
    Er benötigte seine ganze Kraft, um im schwerelosen Zustand des Handrad in Bewegung zu bringen. Danach allerdings drehte es sich fast von allein.
    Bron Tudd schluckte hörbar, als das Außenschott auseinanderklaffte.
    Er stieß sich mit den Füßen ab und hechtete in die Schleusenkammer. Ein paar Sekunden lang schwebte er untätig, bis er begriff, daß keine Automatik das Außenschott schließen und das Innenschott öffnen würde.
    Doch auch hier gab es die entsprechenden Handbedienungen für Notfälle.
    In einem Raumschiffswrack erwartet man für gewöhnlich keinen Gegner.
    Aus diesem Grund hatte Bron Tudd auch nicht daran gedacht, seinen Impulsstrahler zu ziehen, als sich das Innenschott öffnete.
    Er schrie gellend auf und tat einen Sprung zur Seite.
    Dunkelrot glühte die Kugel aus dem Dunkel des Ganges ...
     
    *
     
    Gucky kam wieder zu sich. Der Mausbiber erinnerte sich an die letzten schrecklichen Sekunden, bevor die glühende Kugel auf den Boden der Zentrale aufschlug. Ein Zittern lief über seinen seidigen Pelz.
    Dann hatte sich Gucky wieder in der Gewalt.
    Die glühende Kugel war verschwunden. Aber ihre kurze Anwesenheit hatte deutliche Spuren hinterlassen. Die weichen Instrumentenverkleidungen, die den Raumfahrer bei durchschlagenden Verzögerungskräften schützen sollten, waren zu bräunlichem Schaum zusammengeschmolzen. Nach ihnen hatten die Bildschirme der Panoramagalerie am meisten unter der Hitzeeinwirkung gelitten. Nie mehr würde ein Bild auf ihnen erscheinen. Dort, wo die Kugel aufgeschlagen war, gab es lediglich einen dunkel verfärbten Fleck. Und Leutnant Bron Tudd fehlte!
    Nach dem ersten Schreck darüber schaltete der Mausbiber seinen Helmtelekom ein und rief nach Tudd. Aber nur drei Männer des Enterkommandos antworteten.
    Glücklicherweise arbeitete die Klimaanlage noch. Ein Blick auf die Außeninstrumente seines Kampfanzuges zeigte Gucky, daß in der Zentrale der Space-Jet wieder normale Verhältnisse herrschten.
    Er

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