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0288 - Der Gangster floh in meinem Wagen

0288 - Der Gangster floh in meinem Wagen

Titel: 0288 - Der Gangster floh in meinem Wagen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Gangster floh in meinem Wagen
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seinen Freund an. »Los, Jonny! Steig’aus! Der Wagen kann jeden Moment kommen, dann ist es zu spät.«
    Jonny Patrick nickte und kletterte hinaus. Purdy folgte ihm. Sie gingen nach hinten und machten die Plane los. Dann öffneten sie die Klappe und hoben die zweirädrige Karre herunter. Anschließend holten sie die Kiste hervor und luden sie auf.
    Purdy sah seinem Komplizen nach, als der hinter den parkenden Autos vorbei um die Ecke verschwand. Dann ging er langsam zu dem Beamten hinüber, der auf einem Koffer saß.
    »Hallo, William! Ein Glück, dass es nicht mehr regnet, was?«
    »Hallo, Rex. Ja, da sagst du was. Wenn ich Spätdienst habe, wird das Wetter immer schön.«
    Purdy ließ seinen Blick über den Gepäckhaufen gleiten.
    »Ist ja wieder allerhand Zeug«, meinte er. »Sind die Leute nun so vergesslich, oder woran liegt es, dass so viele Sachen nicht abgeholt werden?«
    William Sneider zuckte die Achseln. »Was weiß .ich. Meistens sind die Anschriften so undeutlich, dass man sie nicht entziffern kann. Mir soll es egal sein. Ich bin froh, wenn mein Dienst zu Ende ist.«
    Purdy nickte. »Ich bin auch froh, wenn Feierabend ist. Zum Glück haben wir heute nur eine Kiste. Wenn der Boss sich endlich einmal angewöhnen würde, die Sachen Montagmorgen abholen zu lassen, aber nein. Dann heißt es jedes Mal, Sonnabend muss noch ausgeliefert werden.«
    Sie sprachen noch über dieses und jenes. Als Patrick mit der Karre herankam, beteiligte er sich noch an dem Gespräch. Dann verabschiedeten sich die beiden Chauffeure und brachten die Kiste zum Wagen. Von der Karre aus wuchteten sie das Stück nach oben und warfen die Karre hinterher. Dann schlossen sie die Klappe und schnürten die Plane zu.
    Rex Purdy klemmte sich hinter das Steuer und setzte den Wagen zurück. Dann bog er von der-Vanderbilt Avenue aus in die 42. Straße und von da in die Second Avenue, der er bis zur Queensborough Bridge folgte.
    Die beiden Männer wohnten in den Queensborough-Houses, diesen seltsam verschachtelten Häuserblocks, die aus einem Baukasten zusammengesetzt schienen und das Slum-Areal von Long Island City bedeckten.
    Inmitten dieser Spielzeugblocks, in der 10. Straße, war der Lagerplatz der Spedition. Hier fuhren sie hin, um sich ihre Beute erst einmal in aller Ruhe anzusehen. Purdy konnte es kaum noch erwarten, als sie endlich vor der Kiste standen. Patrick grinste, während er den Schlüssel aus seiner Hosentasche fummelte und das Vorhängeschloss öffnete.
    Eine lederne Diplomatentasche und zwei Koffer kamen zum Vorschein. Nun bemächtigte sich die Spannung auch Patricks. Da die Tasche verschlossen war, zog er ein Messer hervor und zerschnitt das Leder einfach. Drei Aktendeckel kamen zum Vorschein. Purdy verzog das Gesicht.
    »Da hat sich der Aufwand schon mal nicht gelohnt« sagte er.
    Patrick wehrte ab. »Wir können ja nicht immer so ein Glück haben wie beim letzten Mal, wo wir den Koffer mit den Pelzen erwischten. Außerdem haben wir ja noch zwei Wundertüten da. Trotzdem interessiert mich, was das hier ist.«
    Er blätterte die Akten durch und grinste. »Die gehören einem Rechtsanwalt. Der wird schön fluchen. Aber das geschieht ihm recht. Solche Sachen verschickt man nicht so einfach mit der Bahn.«
    Er stopfte die Papiere wieder in die Tasche und hieb mit dem Messer in das Leder des kleineren Koffern. Als er ein Viereck herausgeschnitten hatte, verklärten sich die beiden Gesichter der Diebe. Der Inhalt bestand aus einem Sortiment Armbanduhren, die sicher einem Vertreter gehörte. Daran konnte man schon ganz gut verdienen. In der Bowery bekamen sie die Dinger weg wie heiße Semmeln.
    Der andere Koffer war größer und hatte ein ordentliches Gewicht. Sie hoben ihn abwechselnd an und nickten sich zu.
    »Vielleicht zwei Schreibmaschinen oder so etwas Ähnliches«, meinte Purdy.
    Patrick nickte. »Kann schon sein. Schätze, wir sehen nach, dann wissen wir es genau.«
    Er bohrte das Messer in das Leder und musste alle Kraft aufwenden, um überhaupt hindurchzukommen. Beim Schneiden brach ihm der Schweiß aus.
    »Boy, oh Boy«, stöhnte er, »das ist aber ein hartnäckiger Bursche.«
    Mit viel Mühe gelang es ihm, drei lange Schnitte anzubringen, die es ermöglichten, das Leder aufzuklappen. Ein unförmiges Paket aus steifem braunen Packpapier kam zum Vorschein. In fiebernder Hast wollte Patrick es zerreißen, aber es war widerstandsfähig.
    Er hieb das Messer hinein, um es aufzuschneiden, aber die Klinge saß fest. Als er sie

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