Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0288 - Der Gangster floh in meinem Wagen

0288 - Der Gangster floh in meinem Wagen

Titel: 0288 - Der Gangster floh in meinem Wagen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Gangster floh in meinem Wagen
Vom Netzwerk:
der AE 62-Sache mitmischte, ging es ihm an den Kragen.
    Als ich den Wagen verließ und wieder zu dem Toten zurückkehrte, stand Phil neben Walter Stein. Seine Augen glitzerten gefährlich, und die Kinnbacken mahlten.
    Ich legte ihm die Hand auf die Schulter und sah ihn stumm an.
    »Sie haben ihn erwischt, Jerry. Wie ich an dem Zettel sehe, konnte er die Nachricht noch ins Handschuhfach legen. Es muss ihm unbemerkt gelungen sein. Ich hatte ihn nämlich hergeschickt.«
    »Keine Spur von Jimmy?«, fragte ich.
    Er schüttelte den Kopf. »Nichts, Jerry!«
    »Bist du sicher, dass Ho Chang seine Hand im Spiel hat?«
    »Ganz sicher, Jerry.«
    Er berichtete mir seine Erlebnisse im Blue Dragon.
    »Wenn so viele Chinesen im Spiel sind, Jerry, dann steht einer der Großen aus Chinatown dahinter. Es waren immerhin vier Mann, die mich überfallen haben.«
    Wir warteten noch den Krankenwagen ab, der den armen Ti Yang Li in die Morgue brachte, dann kletterten wir alle drei in den Wagen.
    »Was nun?«, fragte Phil.
    Ich zog an meiner Zigarette und warf die Kippe durch das offene Fenster.
    »Auf zu dir. Nach der Schlägerei gehörst du erst einmal ins Bett. Walter und ich fahren anschließend zum Chinese Heaven.«
    »Ohne mich?«, fragte Phil empört. »Dich sticht wohl der Hafer. Fahre ruhig zu mir, Jerry, aber ihr dürft einen Whisky trinken, während ich mich umziehe.«
    Ich nickte. »Okay, Phil!«
    Walter steuerte den Wagen in zügiger Fahrt durch den Verkehr in Richtung von Phils Wohnung. Als ich einen Blick auf die Uhr am Armaturenbrett warf, standen die Zeiger auf 22. 30 Uhr.
    ***
    23 Uhr 15.
    Noch immer herrschte in der Halle des Grand Central Terminal reges Leben und Treiben. In der Gepäckaufbewahrung wurden um diese Zeit die Gepäckstücke aussortiert, die schon vierzehn Tage nicht abgeholt worden waren und deren Empfänger nicht ermittelt werden konnten.
    Zwei Männer brachten diese Gepäckstücke zum Ausgang Vanderbilt Avenue. Ein dritter Beamter bewachte die Stücke, die schon im Freien standen. In ein paar Minuten würde ein Lastwagen kommen, der dieses Gepäck zum Fundbüro bringen würde.
    Er sah einen kleinen Lieferwagen kommen, der sich in eine der Parklücken schob. Im Führerhaus saßen zwei Männer. Sie stiegen nicht aus, sondern zündeten sich Zigaretten an. Dann beobachteten sie schweigend den Berg von Gepäckstücken.
    Diese beiden Gentlemen hatten sich einen ganz einträglichen Job ausgesucht, dem sie an jedem Freitagabend nachgingen. Sie fuhren mit ihrem Lieferwagen zur Vanderbilt Avenue und warteten einen geeigneten Augenblick ab, um sich ein paar Fundstücke unter den Nagel zu reißen. Bisher hatten sie dabei ganz schön verdient, denn sie suchen sich nur Stücke aus, deren Umfang und Beschaffenheit gute Beute versprach.
    Erleichtert wurde ihnen ihr Job noch dadurch, dass sie tagsüber einem ordentlichen Beruf nachgingen. Sie waren Kraftfahrer einer kleinen Speditionsfirma und mussten oft zum Grand Central Terminal.
    Daher kannten die Beamten sie auch schon. Manchmal brachten oder holten sie auch noch spät abends ein paar Kisten.
    Den Beamten von der Gepäckaufbewahrung war natürlich schon längst aufgef allen, dass immer wieder Gepäckstücke verschwanden, aber es trieben sich so viele Diebe am Bahnhof herum, dass es schwer fiel, ihr Treiben zu unterbinden. Auf den Gedanken, dass die beiden netten Fahrer von der Bonny Brown Spedition dahinter steckten, wären sie nie gekommen.
    Außerdem hatten die beiden Burschen einen tollen Trick ausgetüftelt, der sich bisher glänzend bewährt hatte. Sie hatten eine leere Kiste mit Plakaten beklebt, auf denen »Nicht stürzen!«, zu lesen war.
    Diese leere Kiste, deren Deckel mit Scharnieren versehen war, damit er sich leicht und schnell öffnen ließ, lud einer der beiden Männer auf eine Karre und fuhr damit zum Hauptportal. Dann rollte er sie durch die ganze Halle und verließ sie an der Vanderbilt Avenue.
    Dort verwickelte der zweite Mann den Beamten, der die Bewachung der zu verladenen Gepäckstücke übernahm, in ein Gespräch und lenkte ihn dadurch ab. Der Mann mit der Karre fuhr inzwischen von hinten an den Gepäckhaufen heran und ließ je nach Umfang ein oder mehrere Stücke in der leeren Kiste verschwinden.
    Dann verschloss er sie und kam damit zum Vorschein. Das erweckte dann jedes Mal den Eindruck, als wenn er von der Eilgut-Ausgabe kam.
    So kam bei den braven Beamten nie ein Verdacht auf. Heute Abend sollte es genauso vor sich gehen.
    Rex Purdy stieß

Weitere Kostenlose Bücher