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0288 - Der Gangster floh in meinem Wagen

0288 - Der Gangster floh in meinem Wagen

Titel: 0288 - Der Gangster floh in meinem Wagen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Gangster floh in meinem Wagen
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bekennen, Ho Chang. Aber ich warne Sie. Wenn sich heraussteilen sollte, dass Sie mich hinters Licht geführt haben, dann können Sie einpacken. Dann wird der Laden hier dichtgemacht, und ich sorge dafür, dass Sie ausgewiesen werden. Vielleicht hören Sie sich besser um, denn wenn einem Kollegen etwas passiert ist, ist die Hölle los. Dann wird es für einige Leute sehr unruhige Zeiten geben.«
    Als ich zum Ausgang schritt, standen Phil und Walter auf. In der Tür sahen wir uns noch einmal um. Vor seinem Büro stand Ho Chang und sah uns nach. Die Arme hatte er vor der Brust verschränkt und verbeugte sich zu uns hinüber mit unterwürfiger Freundlichkeit.
    ***
    Rex Purdy hatte bei dem grausigen Anblick nur schwer geschluckt. Auch ihn hatte das Entsetzen gepackt, aber er behielt sich in der Gewalt. Patricks zweiter Schrei war in ein Stöhnen übergegangen. Purdy eilte hinaus und packte seinen Komplizen bei den Schultern. Dann schüttelte er ihn kräftig durch und schlug ihm den Handrücken auf den Mund.
    »Bist du verrückt geworden, Jonny? Du machst mit deinem Geschrei die ganze Nachbarschaft wach!«
    Jonny Patrick beruhigte sich nur allmählich. Er zitterte am ganzen Körper und bot ein Bild des Jammers. Purdy entzündete zwei Zigaretten. Eine davon schob er Patrick in den Mundwinkel. Gierig begann der daran zu ziehen.
    »Was machen wir jetzt bloß, Rex?«, stammelte er.
    »Den Koffer schnellstens verschwinden lassen«, antwortete Rex Purdy ruhig. »Wenn sie uns damit erwischen, sind wir geliefert.«
    »Wo willst du ihn denn hinbringen?«
    »Am besten fahren wir zum East Channel und werfen ihn, so wie er ist, ins Wasser. Vielleicht wird er abgetrieben und taucht ganz woanders auf.«
    Patrick nickte. »Hoffentlich wird er abgetrieben. Wäre es nicht besser, wenn wir nach Manhattan hinüberfahren und ihn irgendwo bei den Docks am Hudson River abladen?«
    Purdy dachte nach und nickte dann.
    »Du hast recht. Man kann nicht vorsichtig genug sein. Machen wir es also so.«
    »Du, Rex?«
    »Yeah?«
    »Würdest Du zuerst reingehen und ihn wieder zudecken? Ich kann es nicht noch einmal sehen, sonst drehe ich ganz durch, verstehst du?«
    Purdy marschierte wortlos in den Schuppen. Nach ein paar Minuten rief er leise. Patrick ging hinein und näherte sich nur zögernd dem Koffer. Aber dann atmete er auf. Purdy hatte einen leeren Sack in die Öffnung gesteckt, der den grausigen Fund vor allen Blicken verbarg.
    Gemeinsam hoben sie den Koffer an und trugen ihn wieder auf den Wagen. Dann fuhren sie auf dem selben Weg zurück, wie sie hergekommen waren. Hinter der Queensborough Bridge bogen sie in die 59. Straße und fuhren über den Columbus Avenue bis zur Twelfth Avenue.
    Unter dem Miller Highway-Viadukt hindurch erreichten sie schließlich das IRT-Dock, wo es um diese Zeit menschenleer war. Sie hielten im Schatten einer Lagerhalle an und warteten erst einmal. Sie wollten erst noch eine Zigarette rauchen und ahnten nicht, dass diese Zigarettenlänge ihr Verhängnis werden sollte.
    Sie hatten alle Lichter gelöscht und rauchten schweigend. Auf dem erhöhten Miller Highway huschten die Scheinwerferpaare später Autofahrer vorbei. In ihrer unmittelbaren Nähe blieb alles still, endlich kletterten sie aus dem Führerhaus und gingen nach hinten.
    Purdy löste die Plane und ließ die Klappe herunter. Dann kletterte er auf den Wagen und schob den Koffer bis an den Rand. Anschließend sprang er herunter und sah sich um. Als er nichts Verdächtiges entdecken konnte, stieß er Patrick an.
    »Los, Johnny. Wir müssen uns beeilen.«
    Sie nahmen den Koffer und zogen ihn von der Pritsche herunter. Dann trugen sie ihn an der Lagerhalle vorbei in Richtung zum Wasser. Sie hatten das Ende fast erreicht, als Patrick, der vorn ging, über etwas stolperte und hinfiel. Der Koffer fiel ihm auf die Füße.
    Rex Purdy stieß einen wütenden Fluch aus und half seinem Kumpan wieder hoch. Als sie sich nach dem Koffer bücken wollten, löste sich aus dem Schatten vor ihnen eine uniformierte Gestalt. Der Lichtkegel einer Taschenlampe flammte auf und stach ihnen in die Augen. Geblendet hoben sie die Arme, um sich vor dem grellen Licht zu schützen.
    »Hände hoch und keine Bewegung!«
    Schweißgebadet folgten sie dem Befehl.
    »Drei Schritte zurück!«, kommandierte der Mann vor ihnen.
    Zaghaft traten sie zurück und standen nun im Mondlicht, während der Mann mit der-Taschenlampe im Schatten der Lagerhalle stehen blieb. Der Lichtstrahl huschte über den

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