Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0288 - Der Gangster floh in meinem Wagen

0288 - Der Gangster floh in meinem Wagen

Titel: 0288 - Der Gangster floh in meinem Wagen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Gangster floh in meinem Wagen
Vom Netzwerk:
Zeug kommt. Er hat es mir prahlerisch gezeigt. Hat wohl damit gerechnet, dass ich hier nicht mehr lebend herauskomme. Wie habt ihr hier überhaupt hergefunden?«
    Ich erzählte ihm von Ho Changs Anruf. Jimmy schnippte mit den Fingern.
    »Dieser Gauner«, schimpfte er. »Dabei möchte ich wetten, dass der himmelblaue Wandschirm, hinter dem ich wach wurde, in einem seiner Zimmer steht.«
    »Ein himmelblauer Wandschirm?«, fragte ich ahnungsvoll.
    Jimmy nickte nur.
    »Dann weiß ich, wo du warst, Jimmy. Ich habe in das Zimmer hineingesehen. Ho Chang ist ein ganz raffinierte Bursche. Nur in den oberen Räumen des Etablissements gab es himmelblaue Wandschirme.«
    Wir schwiegen betreten. Als Phil und Walter kamen, war die Freude natürlich groß. Sie zerquetschten Jimmy fast die Hand. Dann traten wir den Rückzug an. Den seltsamen Juwelenhändler nahmen wir natürlich mit.
    ***
    Auch in der Zentrale atmeten alle erleichtert auf, dass Jimmy noch lebte. Mr. High war sofort nach dem Anruf ins Büro gefahren und erwartete uns. Wir machten die City Police auf das unterirdische Versteck aufmerksam und ließen die Schätze sicherstellen.
    Dann nahmen wir uns den seltsamen Kunden vor. Die Story, die wir zu hören bekamen, war fantastisch.
    Bill Royce, so hieß er, wohnte seit sechs Jahren unter den Straßen unserer City. Nur nachts ging er auf Raub aus. Zigaretten und Lebensmittel bezog er aus Automaten. Sonne kannte er gar nicht mehr. So erklärte sich auch seine geisterhafte, bleiche Gesichtsfarbe.
    Die City Police fand Schmuck und sonstiges Diebesgut im Wert von 36 000 Dollar. Dass man Royce nie entdeckt hatte, war darauf zurückzuführen, dass der tote Kanalarm gar nicht mehr kontrolliert wurde. Bei seinen Diebstählen brauchte er mitunter nur aus einem Kanaldeckel zu klettern, der sich auf einem Fabrikgebäude befand, um seelenruhig arbeiten zu können.
    Einige kleine Ganoven, die er schon mal für Botengänge gebrauchte, mussten sein Versteck ausgeplaudert haben. Man hatte Jimmy zu ihm gebracht. Angeblich sollte er ihn nur ein paar Tage aufbewahren. Dafür hatten ihm die Chinesen fünfhundert Dollar gegeben.
    Ho Changs Verrat brachte Bill Royce hinter Gitter und versorgte die Presse mit den tollsten Schlagzeilen.
    Als wir ihn in seine Zelle zurückgebracht hatten, erhielt ich einen Routineanruf der Homicide Squad. Zwei Diebe hatten einen Koffer am Grand Central Terminal gestohlen, in dem der Rumpf eines Mannes gefunden wurde.
    Man wollte uns nur unterrichten, falls wir etwas darüber wüssten. Ich wollte schon auflegen, als der Detective sagte: »Die Anschrift sowie der Absender auf dem Aufkleber sind unleserlich. Es war nur festzustellen, dass der Koffer von der Railroad Station Central Avenue in Rochester aufgegeben wurde.«
    »Was? Sagten Sie Rochester/Staat New York?«
    »Yes, Sir! Können Sie damit etwas anfangen?«
    »Die Leiche ist beschlagnahmt«, rief ich und knallte den Hörer auf die Gabel.
    »Komm mit, Phil!«
    ***
    Um 11 Uhr kehrten Phil und ich aus der Morgue zurück. Im Distriktgebäude erfuhren wir, dass Mr. High uns zu sprechen wünsche. Wir gingen sofort zu ihm.
    Mr. High sagte: »Ihr seid jetzt schon seit siebenundzwanzig Stunden auf den Beinen. Reads und Stein habe ich bereits nach Hause geschickt. Nach unserer Besprechung werdet auch ihr verschwinden und euch erst mal richtig ausschlafen. Für wann habt ihr die Vernehmungen des Harpers-Stabes angesetzt?«
    »Für Montagmorgen, Chef!«, antwortete ich.
    Mr. High nickte. »Schön, ihr Zwei! Dann will ich euch erst Montag um acht Uhr Wiedersehen, ist das klar?«
    Wir nickten.
    »So, nachdem das klargestellt ist, könnt ihr berichten.«
    »Wir kommen gerade aus der Morgue, Chef«, begann ich. »Der Rumpf aus dem gestohlenen Koffer bietet natürlich so gut wie keinen Anhaltspunkt dafür, dass es sich um einen der beiden verschwundenen Monteure handelt, aber…«
    »Moment, Jerry«, unterbrach mich der Chef und nahm einen Zettel vom Tisch auf. »Das hätte ich jetzt beinahe vergessen. Über den Continental-Rundspruch haben wir eine Meldung aus Albany erhalten. Man hat dort auf einem Schuttplatz einen Toten gefunden. Da man ein New Yorker IRT-Ticket in seiner Tasche fand, hat man uns sofort ein Foto mitgeschickt. Wie ihr wisst, hat uns Direktor Timcoe ein paar Aufnahmen vom letzten Betriebsfest der Mickney Werke zur Verfügung gestellt, auf denen auch die beiden Monteure drauf sind. Wir haben die Köpfe der beiden Männer in zwanzigfacher Vergrößerung

Weitere Kostenlose Bücher