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0288 - Der Gangster floh in meinem Wagen

0288 - Der Gangster floh in meinem Wagen

Titel: 0288 - Der Gangster floh in meinem Wagen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Gangster floh in meinem Wagen
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zur 48. Street, wo das Belmont Theater lag. Es war in der Nähe der Sixth Avenue, hinter dem Windsor und dem Playhouse.
    Durch eine dichte Menschentraube schlängelte ich mich zur Kasse.
    »Ich möchte die beiden Karten für Cotton abholen. Mr. Morgan wollte sie hier hinterlegen.«
    Das bildhübsche Girl am Schalter sah einige kleine Fächer durch und reichte mir die Karten.
    »Bitte, Sir!«
    »Vielen Dank.«
    Ich wühlte mich zu Phil zurück. Der sah auf die Uhr.
    »Noch eine halbe Stunde, Jerry. Wir könnten im Theater-Café noch einen Kaffee trinken.«
    Ich nickte, und wir schoben uns zum Eingang durch. Hier herrschte enormer Betrieb. Wir fanden noch einen Platz in der Ecke, an dem zwei süße Teenager saßen. Sie hatten Autogrammbücher mit Filmpostkarten bei sich. Als sie Phils eleganten Smoking sahen, begannen sie zu tuscheln.
    Mein Freund merkte es und kam in Fahrt. Er schnippte mit den Fingern dem Kellner zu, der mit einem leeren Tablett an uns vorbeilief. Der reagierte nicht darauf.
    Die Teenager tuschelten noch immer. Verstohlene Blicke der beiden Gören trafen uns. Als der Kellner zurückkam, warf sich Phil in Positur, aber wir schienen für den Mann Luft zu sein.'
    Die Teenager kicherten.
    Eine geschlagene Viertelstunde mussten wir uns gedulden, ehe der aufgeblasene Frosch an unseren Tisch kam. Phil bestellte zweimal Kaffee und warf dem unsympathischen Burschen einen scheelen Blick nach.
    Fünf Minuten später standen die Tassen vor uns. Auch Zuckerdose und Milchkännchen, allerdings hatte der Knabe vergessen, Milch hinein zu gießen. Das Kännchen war leer.
    »Hallo, Sie haben die Milch vergessen«, protestierte ich.
    »Aber, Jerry, warum willst du denn…«
    »Still, Phil«, unterbrach ich ihn. »Warte ab!«
    Der Kellner brachte die Milch und wir genossen unseren Kaffee. Dann verlangte Phil die Rechnung. Das waren Worte, die der Bursche auch ein paar Tische weiter noch verstand. Wie ein Blitz kam er heran.
    Phil bezahlte und ließ sich bis auf den letzten Cent herausgeben. Als der Knilch dann alles auf sein Tablett stellte, sah er uns betroffen an.
    »Aber, Sie haben die Milch ja gar nicht gebraucht?«, meinte er.
    Ich schüttelte den Kopf. »Wozu auch? Wir trinken nie Milch.«
    Er machte ein Gesicht, wie die geschiedenen Männer von Liz Taylor und rauschte ab.
    ***
    Wir machten, dass wir hinaus kamen und betraten das Foyer. Als wir unsere Karten vorzeigten, führte man uns in eine Loge. Ich kaufte von einem der hübschen Girls ein Programmheft und sah hinein.
    »Phil«, krächzte ich kläglich, »mach dich auf einiges gefasst. Es ist ein Kriminalstück:«
    »Wie heißt denn das Stück?«
    »Der Tod kam früher als erwartet.«
    »Und wer hat das verbrochen?«
    Ich sah im Programmheft nach. »Ein gewisser Eimer Vierteil.«
    »Man sollte ihn vierteilen«, meinte Phil.
    Zu weiteren Betrachtungen kam er nicht mehr, denn der Saal verdunkelte sich. Die Scheinwerfer strahlten den Vorhang an, der langsam und geräuschlos aufging.
    Man sah ein Zimmer. Am Tisch saß ein Mann und las in einer Zeitung.
    Auf der Bühne blitzte kurz etwas auf. Es war nur für den Bruchteil einer Sekunde. Da, jetzt noch einmal.
    Tatsächlich, ich glaubte eine Drahtschlinge zu erkennen. Der Autor hatte vielleicht Vorstellungen von einem Mord. Es spottete jeder Beschreibung.
    Der Schauspieler auf der Bühne las noch immer. Plötzlich ließ er die Zeitung fallen und sprang auf. Die Hände fuhren zum Hals hoch und dann starrten wir wie gebannt zur Bühne. Der Mann wurde langsam hochgezogen. Die Arme wirbelten durch die Luft, und das Gesicht lief blau an. Sein Körper pendelte in der Luft, und ein Stöhnen ging durch die Zuschauermenge. Mein Gott, mochten sie denken, ist das eine realistische Darstellung.
    Ich stieß Phil an, und wir schossen von unsem Plätzen. Krachend knallte die Logentür gegen die Wand, als wir mit einem Affenzahn auf den Flur sausten und nach vorn spurteten. Am Ende des Ganges war eine Tür. Phil, der vor mir lief, riss sie auf und stolperte über drei Stufen, die zur Bühne führten. Bevor er wieder hochkam, war ich schon an ihm vorbei und stürzte auf den pendelnden Körper zu. Ein Blick nach oben zeigte mir, dass man die Drahtschlinge um das Geländer eines Laufsteges geschlungen hatte.
    Ich riss einen Stuhl vom Tisch und stieg hinauf. Dann legte ich beide Arme um die Hüften des Schauspielers und hob ihn an. Während Phil auf einen zweiten Stuhl kletterte, schloss sich in unserem Rücken der Vorhang. Erst jetzt

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