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0288 - Der Gangster floh in meinem Wagen

0288 - Der Gangster floh in meinem Wagen

Titel: 0288 - Der Gangster floh in meinem Wagen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Gangster floh in meinem Wagen
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früher als erwartet, hätte ihm ein Filmangebot aus Hollywood einbringen können. Der bekannte Regisseur Piet Lombers war heute Abend im Theater, um sich Morgan anzusehen. Eimer Vierteil hat die Verfilmungsrechte seines Stückes nämlich bereits an die Filmgesellschaft verkauft.«
    »Mr. Evans, sind Ihnen Menschen aus Morgans Bekanntenkreis bekannt, die nicht zum Stab des Belmont Theater gehören?«
    »Sie meinen Leute, die mit ihm privat verkehrten?«
    Ich nickte. »Genau das meine ich, Mr. Evans. Ich habe Grund zu der Annahme, dass es sich bei den Mördern Morgans um Personen handelt, die mit dem Theater nicht das geringste zu tun haben.«
    Er zuckte die Achseln. »Da kann ich Ihnen nichts sagen, Agent Cotton. Paul Morgan trennte die Welt des Theaters von seinem Privatleben. Aber darüber müssten Sie doch etwas erfahren können in dem Haus, in dem Morgan wohnte.«
    »Richtig, wo wohnte er überhaupt?«
    »59. Straße in West Brooklyn, das ist Bay Ridge, Sir.«
    Ich notierte mir die Adresse und ließ dann die nächsten Leute kommen. Es waren Schauspielkollegen des Ermordeten. Sie alle bestätigten einhellig, dass Morgan ein begabter Künstler und liebenswerter Mensch gewesen sei. Wenn sie mit Morgan privat zusammen gewesen waren, hatten diese Treffs nur auf Künstlerpartys stattgefunden. Über seinen sonstigen Umgang konnte keiner etwas sagen.
    ***
    Bei der Vernehmung des Bühnenpersonals stellten sich dann meine Vermutungen betreffs der Täterschaft als richtig heraus. Der Feuerwehrmann, der für die Sicherheit auf der Bühne verantwortlich war, hatte kurz vor Beginn der Vorstellung zwei Chinesen gesehen. Sie hatte ein riesiges Blumenarrangement gebracht. Aber er hatte sie dann wieder aus den Augen verloren.
    Auch der Bühneninspizient hatte die Chinesen gesehen, ja er hatte mit ihnen gesprochen, denn sie hatten ihn nach der Garderobe von Miss Alton gefragt, die die weibliche Hauptrolle in dem Stück spielte. Im Durcheinander vor dem ersten Glockenzeichen hatte er sich jedoch nicht mehr um die Männer kümmern können. Ich bat Miss Alton noch einmal zu mir und fragte sie nach den beiden Chinesen.
    Die junge Schauspielerin stutzte. »Ein Blumenarrangement? Ja, das stand vor meiner Tür, als ich die Garderobe verließ und zur Bühne kam. Mein erster Auftritt ist ja erst am Ende des erstes Aktes fällig, aber Mr. Dill, der Inspizient, kam in die Garderobe gestürzt und erzählte mir von dem entsetzlichen Vorfall. Als ich die Garderobe verließ, sah ich den Blumenkorb auf dem Flur stehen. Chinesen habe ich jedoch nicht gesehen.«
    Ich entließ sie wieder und vernahm noch die restlichen Leute. Es kam jedoch nichts mehr heraus. Als ich zur Bühne zurückging, waren die Kollegen schon da. Phil und Jimmy Reads krochen auf allen vieren zwischen den oberen Scheinwerfern herum. Doc Sheppling untersuchte den toten Morgan, und Walter Stein kniete bei einem Bühnenarbeiter, der eine ordentliche Beule an der Schläfe hatte und auch sonst ziemlich mitgenommen aussah.
    »Hallo, Walter.«
    Er sah nur kurz auf. »Hallo, Jerry. Ihr sorgt ja für immer neue Überraschungen. Übrigens, diesen Mann fanden wir oben auf dem Schnürboden hinter ein paar Dekorationen des zweiten Aktes. Man hatte ihn kunstgerecht verschnürt und mit einem Knebel versehen. Die Brüder waren nicht gerade rücksichtsvoll. Wenn wir ihn nicht bald gefunden hätten, wäre er glatt erstickt.«
    Ich konnte mir die Sache nun schon langsam zusammenreimen. Die Chinesen waren mit dem Blumenkorb ins Theater gekommen und in dem Trubel auf den Schnürboden geklettert. Dort hatten sie den Bühnenarbeiter überwältigt und dann versteckt auf den Beginn der Vorstellung gewartet.
    Aber es war doch eine Premiere? Woher kannten die Kerle das Stück? Sie mussten doch genau gewusst haben, dass Morgan zu Beginn dort unten sitzen würde. Die Sache wurde immer verworrener.
    Doc Sheppling war fertig und kam langsam heran. Er putzte seinen Kneifer ab und setzte ihn wieder auf die Nase.
    »Hallo, Jerry!«
    »Hallo, Doc! Haben Sie etwas Besonderes entdeckt?«
    »No, Jerry. Die Todesursache sowie die Tatzeit stehen ja wohl eindeutig fest. Wenn die Mörder nicht gerade ein Drahtseil benutzt hätten, wäre er wohl noch zu retten gewesen. Aber diese hauchdünnen Schlingen schnüren ja sofort alles ab. Wenn Morgan nicht laut Rolle in der Zeitung gelesen hätte, wobei er ja den Kopf senken musste, wären sie wohl kaum zur Ausführung ihres Planes gekommen. Hätte er den Kopf nämlich

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