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0288 - Der Gangster floh in meinem Wagen

0288 - Der Gangster floh in meinem Wagen

Titel: 0288 - Der Gangster floh in meinem Wagen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Gangster floh in meinem Wagen
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kamen Menschen auf die Bühne gelaufen. Schauspieler, Beleuchter und Bühnenarbeiter redeten alle durcheinander.
    Endlich gelang es Phil, die Schlinge zu lösen, die sich tief in den Hals des Schauspielers gezogen hatte. Wir betteten den Mann auf den Tisch.
    Ein älterer Mann kam auf die Bühne gestürzt und setzte seine Tasche ab. Es war der Theaterarzt. Er brauchte nicht lange, um festzustellen, dass er Mann tot war. Ratlos sah er uns an.
    Ich wandte mich an einen neben mir stehenden Mann.
    »Wer ist dieser Schauspieler?«
    Er schluckte schwer. »Paul Morgan.«
    ***
    In der 101. Straße von Bay Ridge in West Brooklyn stand ein schneeweißes Studebaker-Cabriolet. Der Mann hinter dem Steuer rauchte eine Zigarette und blätterte dabei in einem Magazin. Ab und zu warf er einen Blick auf die Uhr und sah auch einmal zu den gegenüberliegenden Häusern hinüber.
    Das Magazin schien ihn plötzlich nicht mehr zu interessieren, denn er warf es neben sich auf den Sitz und trommelte nervös mit den Fingern auf dem Lenkrad herum.
    Langsam senkte sich die Dunkelheit über die Stadt. Auf der Seite, wo der Wagen stand, spielte der Wind in den Bäumen des Fort Hamilton Parks. Noch immer spazierten die Menschen über die Wege. Ein junges Liebespaar ging dicht am Wagen vorbei. Der junge Mann hatte den linken Arm um die Schulter des Girls gelegt, das den Kopf an seine Schulter lehnte. Verträumt dahinwandelnd, verschwanden sie im Schatten der Bäume.
    Der Fahrer des Studebaker grinste. Dann kurbelte er die Scheibe an der Fahrbahnseite hinunter und warf die Zigarettenkippe hinaus. Anschließend schloss er das Fenster wieder und holte aus dem Handschuhfach einen 38er Colt. Aus der Jackentasche nahm er Patronen, füllte das Magazin und schob die Waffe dann in die Hosentasche.
    Als die Straßenbeleuchtung anging, stieg er aus und ging zur anderen Seite der 101. Straße hinüber. Vor dem Haus Nr. 59 sah er sich um. Auf der Parkseite liefen noch ein paar Leute herum, aber sie beachteten ihn nicht.
    Er zog ein Schlüsselbund hervor und ging zur Haustür. Ohne Schwierigkeit gelang es ihm, die Tür zu öffnen. Ohne Licht zu machen, tastete er sich bis zur Treppe und stieg die Stufen hinauf. In der zweiten Etage riss er ein Zündholz an und leuchtete die Türen ab. Der Lichtschein fiel auf ein Namensschild. Er konnte gerade noch den nächsten Schlüssel heraussuchen, dann verlöschte die Flamme.
    Im Dunkeln ertastete der Mann das Schloss und schob den Schlüssel hinein. Ohne das leiseste Geräusch zu verursachen, öffnete er die Wohnungstür und trat ein. Seine Hand fühlte an der Wand entlang, bis er den Lichtschalter gefunden hatte. Nachdem er die Tür leise zugedrückt hatte, drehte er das Licht an. Dann legte er die Sperrkette vor die Tür.
    Am Ende des Flurs war ein zweiter Lichtschalter. Hier knipste der Mann das Flurlicht wieder aus und öffnete dann die Zimmertür. Er kannte sich hier aus. Dieses Zimmer führte zum Hof hinaus. Er ging ans Fenster und zog die Vorhänge vor. Nun riss er ein zweites Zündholz an. Sein Blick fiel auf eine Schirmlampe, die auf dem kleinen Schreibtisch stand. Er knipste sie an und hing sein Jackett darüber. Jetzt konnte man den Lichtschein von draußen bestimmt nicht sehen.
    Nachdem er sich so abgesichert hatte, entfaltete der Mann eine emsige Betriebsamkeit. Mit Hilfe des schweren Brieföffners, der auf dem Tisch lag, erbrach er sämtliche Fächer und begann in den Papieren herumzuwühlen.
    Endlich fand er in einem Fach einen ganzen Stapel Fotos. Als er sie durchsah, erschien ein zufriedenes Lächeln auf seinem Gesicht. Sorgfältig sortierte er ein paar Fotos aus und legte sie beiseite. Danach ging er den ganzen Stapel noch einmal durch, aber er fand nichts mehr, was ihn interessieren konnte.
    Die ausgesuchten Fotos steckte er in ein leeres Briefkuvert, das er in der Tasche verstaute. Dann zog er sein Jackett wieder an und löschte das Licht. Er ging zum Flur zurück und nahm die Sperrkette ab.
    Das Fenster zum Hof fiel ihm ein. Eilig ging er noch einmal zurück und zog die Vorhänge wieder zurück. Als er zur Flurtür zurückkam, erstarrte er. Ganz deutlich hörte er, wie ein Schlüssel ins Schloss geschoben wurde.
    Der Mann hatte mit allem gerechnet, nur damit nicht. Eine Panikstimmung überkam ihn. Seine Hand glitt in die Hosentasche und zog den Colt heraus. Er richtete sie auf die Tür und wollte rückwärts zum Wohnzimmer zurückgehen, aber es war schon zu spät.
    Die Tür öffnete sich, und das Licht

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