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0288 - Die Katzen-Göttin

0288 - Die Katzen-Göttin

Titel: 0288 - Die Katzen-Göttin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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gehören Sie auch zu ihm?«
    »Zu wem?«
    Sie lächelte knapp. »Mister, Sie wissen doch genau, wen ich meine.«
    »Den Toten?«
    »Ist er denn tot?«
    »Sie können seine Leiche gern sehen, wenn Sie starke Nerven haben, Madam…«
    »Sagen Sie Brenda zu mir.«
    »Und wie heißt Ihre Katze?«
    »Es ist ein Kater, und er hört auf den Namen Jason.«
    »Sie wissen viel«, sagte ich. »Deshalb würde es mich auch interessieren, ob Sie den Toten gekannt haben, der jetzt im Straßengraben liegt.«
    »Nicht besonders.«
    »Aber Sie wissen, wer es ist?«
    »Ja, Clive Odgen.«
    »Und?«
    »Nichts und«, sagte sie. »Gehen Sie wieder, Mister! Den guten Rat darf ich Ihnen noch geben. Es ist wirklich besser, glauben Sie mir. Sie würden nur in Ihr Unglück rennen.«
    So leicht ließ ich mich nicht abspeisen. Vor allen Dingen dann nicht, wenn es einen Toten gegeben hatte. Und die junge Frau vor mir, die sich Brenda nannte, sah mir ganz danach aus, als wüßte sie mehr über den Toten.
    Ich wollte gehen, wann ich es für richtig hielt. »Gehört der Wald Ihnen?« fragte ich.
    »Natürlich nicht.«
    »Dann können Sie mich auch nicht zwingen, das Gelände zu verlassen.«
    Brenda schüttelte den Kopf. »Zwingen nicht, nur raten.«
    Die Person wurde mir allmählich unheimlich. Sie stand da mit einer Selbstverständlichkeit, als würde ihr alles gehören. Und sie hielt einen Kater auf den Armen. Ich aber hatte erlebt, daß Katzen sich für einen Mord verantwortlich zeigten. Sie hatten einen Menschen getötet, waren in diesem Fall kleine Killerbestien.
    Und das sagte ich Brenda auch.
    »Clive Odgen hat es nicht anders verdient gehabt!« lautete ihre Antwort. »Er hätte 1000 Tode sterben müssen. Die Katzen gaben ihm eine Chance. Er hätte fliehen können. Früher hat er den Tieren nie eine Chance gelassen, sondern sie in Käfige gesperrt und für den Transport vorbereitet. Es gibt ja genug Abnehmer in der Industrie.«
    Nun wußte ich, worauf die ganze Sache hinauslief. Tierquälerei, Versuche mit Tieren und an Tieren, um für die Menschheit angeblich die großen Heilmittel zu finden. Ein hochbrisantes Thema, das gerade in der letzten Zeit Furore gemacht hatte. Bei Versuchen an Mäusen begann es, und beim Abschlachten der Robben hörte es auf.
    Aber war das alles eine Entschuldigung für einen Mord an einem Menschen? Nein, solange es noch Gesetz und Recht gab, nicht. Das mußte auch das Mädchen einsehen.
    »Es ist ein Mord geschehen«, erklärte ich. »Und der muß aufgeklärt werden.«
    »Sie sprechen, als wären Sie von der Polizei«, sagte sie.
    »Ich bin Polizist.«
    »Aha.« Sie lächelte mokant. Ihre Augen verengten sich noch mehr, so daß ich wirklich das Gefühl hatte, in Katzenaugen zu schauen. »Welchen Grund hatten Sie, hier zu erscheinen?«
    »Ich kam zufällig vorbei.«
    »Nun ja, Mister…«
    »Sinclair, Oberinspektor Sinclair.«
    »All right, Mister Sinclair. Sie können sagen, tun und lassen, was Sie wollen. Was hier allerdings geschieht, das bestimme ich. Deshalb gebe ich Ihnen noch einmal den Rat: Gehen Sie hier weg, und vergessen Sie alles, was Sie hier gesehen haben.«
    »Das werde ich nicht tun.«
    »Dann müssen Sie die Folgen tragen!«
    Sekundenlang schauten wir uns an. Wer in ihr Gesicht sah – so interessant es war –, konnte schon Angst bekommen. Mir war längst klargeworden, daß dieses Mädchen Macht über die Katzen besaß. Es konnte sie manipulieren, und ich wollte mich auf keinen Fall von ihm beeinflussen lassen. Am besten war es, sofort durchzugreifen.
    Der kleine Kater auf ihrem Arm bewegte sich. Sein Miauen schwebte mir entgegen, als er zuerst seinen Kopf und danach den Körper bewegte, um auf die Schulter seiner Herrin zu klettern. Dort blieb er sitzen und schaute mich an.
    Es war ein normales Tier, das war mir inzwischen klargeworden.
    Aber wo hielten sich die anderen Katzen verborgen?
    »Denken Sie nach, Polizist«, sagte Brenda, drehte sich um und ging einfach davon.
    Damit überraschte sie mich wirklich. Ich stand da und schaute ihr kopfschüttelnd nach. Fast schwebend schritt sie den Weg entlang, tauchte unter Ästen hinweg und war dann verschwunden. Einfach so!
    Ich blieb stehen, runzelte die Stirn und starrte dieser Brenda nach. Das durfte es doch nicht geben. Sie verschwanden spurlos.
    Ich lief ebenfalls los, erreichte die Stelle, wo ich sie zuletzt gesehen hatte, schaute nach rechts und links, suchte im Unterholz und sah von ihr keine Spur.
    Brenda hatte sich in Luft aufgelöst.
    Ein

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