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0288 - Die Katzen-Göttin

0288 - Die Katzen-Göttin

Titel: 0288 - Die Katzen-Göttin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Faust ab. Ich spürte unter meinen Fingern das Fell, hörte ein wütendes Kreischen. Die Katze fiel zu Boden, und gleichzeitig trat wieder mein Kreuz in Aktion.
    So erwischte ich die zweite.
    Ein klägliches Schreien drang mir entgegen, ein Miauen. Der Katzenkörper loderte von innen, so daß für einen Moment ein Glutball in der Luft stand, dann rieselte Asche zu Boden.
    Geschafft!
    Zwei Katzen weniger, denn die dritte huschte wieder auf den Wald zu.
    Ich trat zurück.
    Die Attacke der Katzen und meine gleichzeitige Gegenreaktion hatten mir gezeigt, daß ich es nicht mit normalen Tieren zu tun hatte, sondern mich mit dämonischen Wesen herumschlagen mußte.
    Vielleicht Katzenzombies?
    Ich warf einen Blick auf mein Kreuz und sah das Allsehende Auge hell strahlen.
    Ägyptische Mythologie hatte für die Vernichtung der drei Katzen gesorgt. Das wurde mir immer mehr klar, und plötzlich sah es gar nicht so schlecht für mich aus.
    Die dritte Katze hatte Angst gezeigt. Sie war zu ihren Artgenossinnen geflohen, und ich war gespannt, wie die übrigen Tiere reagieren würden, wenn ich den Weg zurückging und mein Kreuz dabei in der Hand hielt.
    Einen Blick warf ich noch dorthin, wo der Kombi stand. Mir fiel ein, daß der Waldweg eigentlich zu schmal für einen solchen Wagen war, deshalb mußte es meiner Ansicht nach noch eine zweite Zufahrt zu diesem Haus hier geben.
    Sollte ich sie nehmen?
    Mein Optimismus erhielt einen starken Dämpfer, denn hinter mir hörte ich die Stimme dieser Brenda.
    »Sie haben eine gute Waffe, Sinclair. Ich frage mich allerdings, ob Sie auch kugelfest sind…?«
    ***
    Der Fahrer hieß Bruce Talbot, der andere, ein Beifahrer, hörte auf den Namen Ross Delany.
    Beide Männer gehörten zu den Typen, die eigentlich jeden Job annahmen, Hauptsache war, er brachte ein paar Scheine. Im Moment arbeiteten sie für einen Konzern, der Schmerzmittel herstellte und für seine Versuche sehr viel Nachschub benötigte.
    Mit dem Wort Nachschub waren die Katzen umschrieben worden. Was da genau lief, wußten beide Männer nicht. Sie waren nur die Fahrer und Transporteure, ihnen war es auch egal, ob sie tote oder lebendige Tiere fuhren, es zählten allein der Erfolg und die Scheine.
    Sie fuhren einen alten VW-Bus. An der hinteren Ladefläche gab es keine Scheiben, der Wagen war zu, und die Abtrennung zum Führerhaus hin hatte man verstärkt, denn manche Tiere spielten verrückt. Sie merkten oft genug, daß sie getötet werden sollten, und blieben nie ruhig.
    Bruce Talbot lenkte sicher. Er war ein grobschlächtiger Typ. Sein graues Haar hatte er als Bürste geschnitten. Aus diesem Grund kam seine Stirn besonders zum Vorschein. Sie wirkte hoch und langgezogen. Die Adern traten wie ein blaues Muster hervor.
    Ross Delany war gegen ihn direkt schmächtig. Delany liebte Leder. Er legte jeden Cent an, um sich diese Kleidung leisten zu können. Auch in dieser Nacht war er wieder in glänzendes grünes Leder gekleidet, das hauteng anlag. In gewissen Kreisen galt Delany als Lederboy, und er hatte auch seine entsprechenden Freunde gefunden.
    Schwarz wie das Gefieder eines Raben war sein Haar. Die Haut dagegen wirkte hell, dafür war der Bart ebenso schwarz wie die ›Wolle‹ auf seinem Kopf.
    Die beiden Männer passten eigentlich überhaupt nicht zusammen. Man konnte sie auch nicht als Freunde oder Partner bezeichnen, nur beim Job ergänzten sie sich.
    Delany war der Kopf des Duos, und Talbot fühlte sich für die profanen Dinge zuständig. Man konnte ihn auch als Tierquäler einstufen, denn wenn die Katzen oder Hunde schrien, hatte er seinen Spaß.
    Im Augenblick aber war er sauer. Es paßte ihm überhaupt nicht, in der Nacht noch zu fahren, und er schimpfte entsprechend.
    »Was hast du?« sagte Delany mit seidenweicher Stimme. »Es ist doch nicht weiter tragisch.«
    »Ich habe aber was im Bett liegen.«
    »Ist er blond?« Delany lachte kichernd.
    »Von wegen, du Bock. Sie ist blond.«
    »Schade. Woher hast du sie denn?«
    »Hafen.«
    »Widerlich.« Ross schüttelte sich.
    »Hör du auf«, sagte Bruce Talbot. »Wenn ich daran denke, was du dir anschleppst…«
    »Meine Freunde haben Niveau.«
    Bruce lachte meckernd. »Wo denn?« Dann sagte er etwas, das nicht druckreif ist, aber sein Kumpan grinste nur.
    Sie hatten Londons City längst hinter sich gelassen und näherten sich den Außenbezirken.
    Eigentlich war es nicht schlecht, daß sie in der Nacht fuhren, denn tagsüber geriet man immer zu leicht in eine Polizeikontrolle,

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