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0289 - Kassandras Tiefseefluch

0289 - Kassandras Tiefseefluch

Titel: 0289 - Kassandras Tiefseefluch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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prächtigsten Stadt der Welt…«
    Und in ihrem Wahntraum sah sie Troja schon in neuem Glanz erstrahlen.
    ***
    In den Vormittagsstunden landete die Maschine auf dem Athener Flughafen. Zamorra, Nicole und Ted Ewigk verloren keine Zeit. Sie reisten mit leichtem Gepäck. Selbst Nicole. »Was mir fehlt, läßt sich kaufen«, hatte sie lediglich festgestellt und Zamorra damit an den Rand eines Herzanfalls gebracht - Nicoles Einkaufsorgien waren schon sprichwörtlich, und je winziger die Kleinigkeiten, desto höher die Beträge auf den Rechnungen. Das Schlimme war, daß ihr all diese Kleinigkeiten so erfreulich gut standen, daß Zamorra nicht anders konnte, als ihr jedesmal zu verzeihen.
    Diesmal wurde es nichts aus der Einkaufsorgie. Ted Ewigk orderte das Taxi und gab Piräus als Ziel an. Warum sich erst mit Kleinigkeiten aufhalten? Hier lagen große Handelsschiffe vor Anker, aber auch kleine Privatyachten, Fischkutter und die dunklen Schatten der Kriegsflotte. Die interessierte die drei weniger.
    Dafür aber eine hochseegängige Yacht, die vertäut am Pier dümpelte und kein Anzeichen von Leben an Bord zeigte. »Das wäre doch etwas für uns«, überlegte Ted.
    »Wir gehen also hin, lösen die Leinen und fahren los. Der Besitzer wird sich freuen«, sagte Nicole sarkastisch. »Manchmal glaube ich, du stellst dir das Leben etwas einfach vor, mein lieber Ted. Ich glaube, Gryf und Teri haben dich mit ihren Zauberkunststückchen ganz schön verwöhnt.«
    »Beide habe ich schon seit geraumer Zeit nicht mehr gesehen«, winkte Ted ab. »Leider, muß ich sagen. Nein, aber der Besitzer der Yacht dürfte doch ausfindig zu machen sein! Allein der Liegegebühren wegen dürfte jedes Boot beim Hafenmeister registriert sein. Und den fragen wir einfach, wer der Besitzer ist und wo wir ihn erreichen können. Klaro?«
    Zamorra und Nicole nickten einstimmig.
    Wenig später hatten sie die Information. Seine Schweigepflicht gegenüber Fremden hatte der Hafenmeister alsbald vergessen, nachdem Ted ihm diskret einen ansehnlichen Geldschein zwischen die auf dem Schreibtisch liegenden Aktenmappen geschoben hatte. Zamorra schloß tunlichst beide Augen, um diesen Akt der Bestechung nicht wahrnehmen zu müssen - es war Teds Sache, wie er an den Yachtbesitzer kam.
    Der wohnte weder in Athen noch sonst irgendwo im Mittelmeerraum. »Robert Tendyke, Florida, USA«, erklärte der Hafenmeister und fügte noch die genaue Adresse und den Telefonanschluß hinzu. »Warum er hier eine Yacht überwintern läßt, ist mir unbegreiflich, aber solange er gut zahlt und außerdem pünktlich zahlt, soll's mir egal sein. Die spinnen, die reichen Amis.«
    »Soso«, machte Zamorra. »Rob Tendyke unterhält also hier eine Yacht. Das ist ja sehr interessant.«
    »Du kennst ihn?« staunte Ted. »Und ich dachte schon, wir müßten uns nach einem anderen Boot umsehen.«
    »Wir haben ihn vor ein paar Wochen in Nairobi kennengelernt. Ein Abenteurer, der anscheinend nichts anderes zu tun hat, als seine Millionen auszugeben«, sagte Zamorra. »Aber da muß noch mehr dahinter stecken. Ich bin fast sicher, daß er über Parakräfte verfügt, wenngleich ich auch nichts erkennen konnte. Als wir uns trennten, bot er uns an, ihn einmal drüben in Florida zu besuchen. In Nairobi war er, um einer Parapsychologen-Tagung zuzuschauen. Und plötzlich war er mitten in unserem Fall drin und hat sich für mich überraschend gut geschlagen. Es schien für ihn geradezu alltäglich zu sein.«
    »Daraus ersehe ich also, daß es nicht allzuschwer sein wird, die Yacht zu mieten«, schmunzelte Ted Ewigk. »Meine Spürnase!«
    »Gib nicht so an«, murmelte Nicole. »Daß die Yacht Tendyke gehört, ist schon mehr Unverschämtheit als Zufall. Ich frage mich, wer dieser Mann wirklich ist.«
    »Ein Verrückter«, versetzte Zamorra wenig überzeugt. »Laßt uns ein Telefon suchen. Eines, mit dem man auch telefonieren kann.«
    »Gibt's auch welche, mit denen man es nicht kann?«
    »Nichts ist unmöglich«, philosophierte der Parapsychologe. »Möglicherweise ist's 'ne Attrappe für einen Film. - Da drüben scheint ein Fernsprecher zu sein.«
    »Ferngespräche nach USA sind teuer«, erwiderte Ted. »Hast du genug Münzen da?«
    Zamorra hatte. Jetzt konnte er nur noch hoffen, Mister Tendyke auch zu erreichen.
    Er erreichte ihn - aufgrund der Zeitverschiebung mitten in der Nacht. Tendyke knurrte höchst unwillig und zeigte sich nur wenig gnädiger gestimmt, als er erfuhr, mit wem er das Vergnügen

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