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0289 - Rendezvous mit Handgranaten

0289 - Rendezvous mit Handgranaten

Titel: 0289 - Rendezvous mit Handgranaten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rendezvous mit Handgranaten
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knapp zehn Dollar. Der Kellmcer nahm ÜS-Währung mit Entzücken an.
    Schon wandte ich mich zum Gehen, als eine dunkle Baritonstimme hinter mir sagte:
    »Einen Augenblick, Senhor.«
    Ich drehte mich um. Die drei Jungens waren rasch aufgestanden. Sie bildeten eine Art Halbkreis um mich mit dem Chef in der Mitte. Der Chef lächelte, die beiden anderen blickten finster.
    »Mein Name ist Alfonso da Rasun«, sagte der Chef. »Sie sind Senhor Harper, der die heldenhafte Aufgabe übernommen hatte, die schöne, blonde und reiche Senhorita Hatway aus den Klauen der Kidnapper zu befreien. Ich habe Sie nach dem Bild in der Zeitung erkannt.« Er verbeugte sich leicht. »Senhor, ich bewundere Sie.«
    Die schrägen Burschen in diesem Land haben eine hübsche Art, ihre kurmmen Sachen zu starten. Ohne eine Menge großartiger Worte geht es bei ihnen nicht ab. Wo ein normaler Gangster höchstes ein knappes »Geld oder Leben« knurrt, oder, was häufiger vorkommt, kurzerhand losballert, halten sie ’ne längere Rede. Mr. Alfonso da Rasun beförderte mich sogar vom einfachen Geldtransporteur zum Mädchenretter.
    »Würden Sie mir die Ehre geben, mit mir und meinen Freunden ein Gläschen zu trinken?« fragte er mit seiner klingenden Stimme, die sich anhörte, als gehöre sie zu einem Opernsänger.
    Ich war ziemlich sicher, daß das dicke Ende nachkommen würde, aber vorläufig spielte ich mit.
    »Einverstanden«, antwortete ich knapp.
    »Gehen wir hinaus«, flötete der Senhor. »Die Nacht ist kühl. Schöne Senhoritas werden an uns vorübergehen. Wir werden ihren Anblick genießen und dazu ein gutes Gespräch unter Freunden führen.«
    Er nahm mit großer Selbstverständlichkeit meinen Arm und geleitete mich zu den Tischen auf der Straße.
    Auf einen Wink von ihm räumten zwei Männer sehr hastig einen Tisch. Senhor da Rasun komplimentierte mich auf einen Stuhl, setzte sich neben mich, während die immer noch nicht lächelnden Gorillas die beiden anderen Stühle einnahmen.
    Der Kellner brachte vier Drinks. Alfonso hob sein Glas.
    »Auf die Erfüllung Ihrer Mission, Senhor!« rief er.
    Ich grinste ihn an, nahm ihm sein Glas aus der Hand und schob ihm meines dafür hin.
    »Bei uns in den Staaten tauschen Freunde ihre Gläser«, log ich. »Cheerio, Mister!«
    Ich hatte keine Lust, mich durch irgendwelche Tropfen in den Drinks außer Gefecht setzen zu lassen. In da Rasuns Augen blitzte es unfreundlich auf, aber dann zeigte er wieder sein prächtiges Gebiß. Er trank anstandslos den Drink, der für mich bestimmt gewesen war.
    Mein neuer Freund betätigte sich als charmanter Plauderer. Seine Leute schwiegen eisern. Wahrscheinlich verstanden sie kein Wort Englisch mit Ausnahme von »Hallo«.
    Sehr geschickt steuerte Senhor Alfonso die fünfzigtausend Dollar an.
    »Eine große Verantwortung für Sie, Senhor«, flötete er. »Es muß Sie sehr bedrücken, eine so erhebliche Summe bewachen zu müssen. Sie gefährden Ihr Leben für andere. — Sehr edel, Senhor, und ich bin sicher, dieser Mr. Hatway im fernen Los Angeles wird es Ihnen nicht einmal zu danken wissen.«
    »Er zahlt nicht schlecht.«
    Alfonso breitete die Arme.
    »Was zahlt er?« rief er. »Tausend Dollar? Zweitausend?«
    »Ungefähr Dreitausend«, antwortete ich.
    Er schüttelte erschüttert den Kopf. »Ein Almosen, Senhor, wenn man bedenkt, daß Sie für fünfzigtausend Dollar fünf zigtausendmal Ihr Leben riskieren.«
    »Heh, übertreiben Sie nicht.«
    Er rollte die Augen, beugte sich vor und raunte mit Verschwörerstimme: »Sie glauben mir nicht?« fragte er. »Ich kenne diese Stadt, Senhor Harper. Sie wimmelt vor Verbrechern, denen das Leben eines Mannes nichts gilt. Sie riskieren zuviel für fremde Menschen. Ich frage Sie, sind Fremde das wert?« Einer der Gorillas sagte etwas zu seinem Chef.
    Da Rasun blickte nach rechts.
    »Er sagt, ein blonder Mann drei Tische weiter blickt zu uns herüber«, teilte er mir mit.
    Ich drehte mich um. Richtig, dort saß Clark Fence, Reporter der »Sunday News«, vor einem Dutzend Stunden von mir niedergeschlagen, und grinste mich an.
    Als er erkannte, daß ich ihn bemerkt hatte, Stand er auf und kam nachlässig an unseren Tisch geschlendert.
    »Hallo, Mr. Harper!« sagte er spöttisch. »Sie sehen, daß ich Sie gefunden habe, wie ich es Ihnen versprach. Leider mußte ich meine Kamera und mein Blitzgerät in Reparatur bringen, sonst könnte ich ein paar hübsche Aufnahmen von Ihnen und Ihren Freunden machen. — Wollen Sie mir jetzt ein Interview

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