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0289 - Rendezvous mit Handgranaten

0289 - Rendezvous mit Handgranaten

Titel: 0289 - Rendezvous mit Handgranaten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rendezvous mit Handgranaten
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gewähren?«
    »Nein«, knurrte ich.
    Er trat einen Schritt zurück.
    »Schon gut«, sagte er. »Ich werde Sie nicht belästigen. Für meinen Geschmack sind Ihre Ablehnungen zu ausgeprägt.« Er massierte erinnerungsvoll sein Kinn. »Ich bin sicher, eines Tages finde ich Sie einmal in besserer Laune, und dann erhalte ich mein Interview. — Ich verliere Sie nicht, Mr. Harper. So long.« Er winkte, schob sich zwischen den Tischen durch und verschwand im Gewühl der Straße.
    »Wer war das?« fragte Senhor de Rasun.
    »Ein amerikanischer Journalist. Ich schlug ihn heute morgen nieder.«
    Der Senhor brauchte einige Minuten, um den Faden seines Themas wiederzufinden, aber dann erwischte er ihn und legte mir die eigene Gesundheit nachdrücklich ans Herz.
    Ich hatte jetzt genug von Senhor da Rasun, seinen Drinks und seinen schönen Reden.
    »Okay«, sagte ich. »Kommen wir zur Sache! Was wollen Sie von mir?«
    Er behielt sein charmantes Grinsen bei.
    »Ich finde es dumm, Senhor Harper«, erklärte er, »unter erheblichen Gefahren fünfzigtausend Dollar zu bewachen, wenn man ohne Risiko die Hälfte davon kassieren kann.«
    »Sie meinen, ich sollte mir die Moneten unter den Nagel reißen? Ein naheliegender Gedanke, aber wenn ich in die Staaten zurückkehre, ohne das Geld abgeliefert zu haben, kassiert mich die amerikanische Polizei und buchtet mich für einige Jahre ein. Andererseits habe ich keine Lust, für immer in Ihrem oder einem anderen Land zu bleiben.«
    »Ich verstehe Sie. Niemand will auf seine Heimat verzichten, aber Sie können in die USA zurückkehren, Senhor Harper, wenn Sie nicht daran schuld sind, daß die Dollars nicht die Männer erreicht haben, für die sie bestimmt sind — Ich sprach von fünfundzwarmgtausend Dollar, Senhor, nicht von der ganzen Summe.«
    »Sie müssen sich noch deutlicher ausdrücken.«
    »Wenn Sie überfallen werden, und man raubt Ihnen das Geld, so kann Sie niemand dafür verantwortlich machen, schon gar nicht, wenn Sie bei dem Überfall etwas — leicht natürlich — verletzt werden. — Und niemand braucht zu wissen, daß Ihnen fünfundzwanzigtausend Dollar zurückerstattet werden.«
    Ich grinste begeistert. »Kurz und gut, Mr. da Rasun, Sie und Ihre Leute wollen mir eins über den Schädel ziehen, wollen mir die Hatway-Dollar abnehmen und wollen später an meinem Krankenbett erscheinen und mir fünfundzwanzigtausend Dollar auf die Bettdecke streuen.«
    »Sie drücken sich sehr direkt aus, Senhor Harper.«
    »Stimmt es?«
    »Ja, so ungefähr.«
    »Tut mir leid, Mister, daß ich Ihnen ’ne Absage geben muß. Erstens erscheint es zu unsicher, weil ich nicht weiß, wie heftig Sie oder Ihre Leute zuschlagen würden. Zweitens zweifle ich daran, daß Sie mich im Krankenhaus besuchen würden; und drittens kann ich mit fünfundzwanzigtausend Dollar in den Staaten nichts anfangen, weil die Cops herausfinden würden, daß ich über meine Verhältnisse lebe.«
    Sein Lächeln verschwand wie ausgeknipst.
    »Es ist gefährlich, meinen Vorschlag abzulehnen«, sagte er.
    »Schlafen Sie gut, Mister, und vielen Dank für die Gastfreundschaft.«
    »Bleiben Sie sitzen«, knurrte er, Seine rechte Hand verschwand in der Seitentasche seines Anzuges.
    Mit einer kurzen Bewegung kippte ich den leichten Tisch um Einer von den schweigsamen Gorillas wurde davon samt seinem Stuhl umgerissen. Der andere konnte ausweichen, und da Rasun selbst sprang mit der Geschwindigkeit einer Natter hoch.
    Ich war nicht langsamer. Ich stand schon, packte einen Stuhl, auf dem ich gesessen hatte, und schwang ihn hoch.
    Rasuns Hand erschien aus der Tasche. Ein leichtes, schnappendes Geräusch, und zwischen den Fingern blitzte eine Klinge auf.
    Ich schlug mit dem Stuhl zu. Es war ein einfacher Gartenstuhl, notdürftig zusammengeleimt, und er löste sich auf Schulter und Kopf des Gangsters in seine Bestandteile auf, aber er genügte, um meinen Gastgeber zu Boden zu schicken.
    Ein Rest blieb in meiner Hand. Ich warf ihn dem zweiten Gorilla an den Kopf. Er hatte das Pech, daß ich relativ genau sein Gesicht, wahrscheinlich seine Nase, traf. Er brüllte auf, verlor jedes Interesse an der Verfolgung und preßte beide Hände gegen sein Gesicht.
    Natürlich waren die Leute an den Tischen aufgesprungen, als der Tanz losging. Ich brach mir kurzerhand Bahn und türmte, denn ich brauchte einen Vorsprung. Wenn Sie meine Fährte halten konnten bis zum Hotel, würde ich keine Ruhe vor ihnen haben.
    Ich tauchte zwischen den Menschen auf der

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