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0289 - Rendezvous mit Handgranaten

0289 - Rendezvous mit Handgranaten

Titel: 0289 - Rendezvous mit Handgranaten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rendezvous mit Handgranaten
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Auto brauchte ich, aber ich mußte auf geschicktere Weise daran kommen.
    Ciudas Rodos schien ein vorgeschobener Posten der Zivilisation zu sein. Die Stadt sah ein wenig nach Goldgräbercity aus.
    An einem mittelgroßen Haus las ich die Aufschrift: »Hotel!« Ich ging hinein. Der Mann hinter der Theke war ein junger, blonder Bursche.
    »Sprechen Sie Engslisch?«
    »Ja«, antwortete er. »Ich habe fünf Jahre in den Staaten gearbeitet.« Für den Anfang war das schon Glück. Ich eröffnete die Unterhaltung, indem ich dem Blonden eine Zehn-Dollar-Note in die Hand drückte.
    »Sie können zehn von diesen Scheinen verdienen, wenn Sie mir ein wenig unter die Arme greifen. Draußen vor der Tür stehen drei Männer, die es auf mich abgesehen haben, und die ich abschütteln muß. Ich miete ein Zimmer bei Ihnen, und ich bezahle es unter der Voraussetzung, daß es eine Möglichkeit gibt, aus diesem Zimmer auf einem anderen Wege zu verschwinden, als man hineingeht.«
    Der Blonde blieb gelassen.
    »Damit kann ich Ihnen dienen, Senhor. Vom Fenster des Zimmers 14 können Sie auf das Dach eines Anbaues gelangen, und von dort bringt Sie ein keiner Sprung auf die Nebenstraße. Genügt das?«
    »Ja, wenn Sie den drei Männern nichts von dieser Möglichkeit sagen.«
    »Für hundert Dollar schweige ich wie ein Grab.«
    »Nur Schweigen ist für hundert Dollar zuwenig. Ich brauche ferner einen vollgetankten Wagen, der irgendwo in der Stadt für mich bereitsteht.«
    Er wiegte den Kopf. »Schon, schwieriger. Wollen Sie ihn kaufen?«
    »Wenn es sein muß, ja. Wie teuer wird er sein?«
    »Das kommt darauf an, wohin Sie fahren wollen. Ciudad Rodos liegt mitten im Urwald und alle Straßen, mit Ausnahme derjenigen längs der Bahnlinie, führen in den Urwald. Ich nehme nicht an, daß Sie in Richtung Rio zurückfahren wollen.«
    »Nein, aber wenn ich vierzig Liter Benzin im Tank habe, komme ich bis an mein Ziel.«
    Ich wußte, daß die Entferung von Ciudad Rodos bis Dalagas ungefähr hundertzwanzig Meilen betrug. Selbst bei sehr schlechter Straße mußte ich mit vierzig Liter auskommen. Ich wollte dem Blonden nicht sagen, wohin ich wollte. Es war ziemlich sicher, daß da Rasun und seine Leute ihn hart fragen würden, und selbstverständlich würde er reden. Wer ließ sich schon für einen unbekannten Yankee die Zähne einschlagen, selbst wenn er hundert Dollar gezahlt hatte?
    »Ich glaube, ich kann Ihnen einen Jeep besorgen, wenn Sie siebenhundert Dollar herausrücken.«
    Ich nickte.
    »Vielleicht auch achthundert«, sagte der Blonde schnell.
    Hinter mir wurde die Tür geöffnet. »Achtung!« zischte ich. »Reden Sie von etwas anderem.«
    »Das Zimmer kostet zwölfhundert Cruzeiros, wenn Sie…«
    Ich sah schnell über die Schulter. Richtig, dem Dollar-Liebhaber hatte es zu lange gedauert. Er und seine Gorillas kamen in das Hotel.
    Ich hielt es nicht für richtig, ihnen länger den Rücken zuzudrehen, sondern ich zog es vor, sie im Auge zu behalten.
    »Ich nehme das Zimmer«, sagte ich über die Schulter.
    »Söll ich es Ihnen zeigen?« fragte der Blonde.
    Da Rasun ließ sich in einen Korbsessel neben dem Eingang fallen. Und dann sah ich verwundert, wie er eine Eierhandgranate aus der Rocktasche zog und sie spielerisch von einer Hand in die andere rollen ließ.
    »Wir brauchen auch Zimmer!« rief er.
    »Ich war vor Ihnen an der Reihe!« Er machte eine Geste und steckte die Handgranate wieder ein.
    »Selbstverständlkch, Senhor Harper. Wir warten.«
    Der Blonde brachte mich in den einfach eingerichteten Raum. Ich gab ihm fünfzig Dollar, riet ihm, den Mund zu halten, und er versprach, mir wegen des Wagens Bescheid zu sagen, sobald er die Ganoven mit Zimmern versorgt hatte.
    Ich wartete über eine Stunde lang, bevor er wieder aufkreuzte.
    Er war etwas außer Atem und sagte: »Ihre Freunde wollten von mir jedes Wort wissen, das Sie gesprochen haben.« Er grinste. »Versprachen Sie mir nicht hundert Dollar? Ich erhielt erst sechzig.«
    Er erhielt die vierzig Bucks.
    »Sie können den Jeep von Paola Trendez kaufen. Gegen Vorkasse! Achthundert Dollar.«
    Ich schüttelte den Kopf.
    »No, mein Junge! Ich möchte dich nicht in Versuchung führen. Ich zahle erst, wenn ich den Wagen fahrbereit vor mir sehe.«
    Sein Gesicht wurde sauer. Er redete ’ne Menge auf mich ein, aber ich blieb hart.
    »Dein Freund bekommt das Geld, sobald ich im Wagen sitze, aber keine Sekunde früher.«
    Er kratzte sich hinter den Ohren. »Na schön, Senhor, aber geben Sie Trendez

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